Olympia Format: Spitzensegler kritisieren scharf die neuen Punktsysteme

Mehr Glück im Spiel

Nach den ersten Tests der neuen olympischen Rennformate wird die Kritik aus den Kreisen der Segler immer lauter. Sie fühlen sich nicht gehört. Bei der Kieler Woche wird das Format noch extremer.

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10 Antworten zu „Olympia Format: Spitzensegler kritisieren scharf die neuen Punktsysteme“

  1. Kevin8862

    sagt:

    Man kann es noch xtremer machen in dem man ganz vom Fletrace weggeht oder nur halb und den andern teil in einer matchrace tunier austragt mit 3-4 boote pro lauf.

  2. Richter

    sagt:

    Das Format mag ja medienwirksamer sein, aber bringt es deshalb neue Segler zum Sport? Ich bezweifle das. Neue Ausbildungskonzepte sind gefragt, neben Opti, 420 etc. Sollte auch „Dickschiff“ gesegelt werden, Einhandsegler als Mannschaft etc., also eine echte duale Ausbildung. Nur so werden wir die dropout Quote nach den Jugendklassen reduzieren und die Faszination unseres Sportes in seiner ganzen Breite weitergeben können. Aber sicherlich nicht mit einer angeblich größeren Medienwirksamkeit. Oder will man “ panem et circensem“?

  3. Christian

    sagt:

    Die neuen Formate finde ich auch etwas zu extrem. Die Formulierung „Lotteriespiel“ ist jedoch überzogen. Jeder Segler hat es mit seiner Leistung in den (oder dem) entscheidenden Rennen in der Hand, zu gewinnen. Und wer eine Leichtwindschwäche hat, kann daran arbeiten. Wir reden doch hier über Profisport auf höchstem Niveau, nicht über Amateursport, wo solche Formate sicherlich unangebracht sind.

    Auffällig ist übrigens, dass bei der Einführung der bisherigen Medal Races vor gut vier Jahren auch viele Segler aufgejault haben. Heute sind sie fast allgemein als gute Idee anerkannt.

    Aber wie auch immer: Lasst die aktiven World-Cup-Segler in einer Abstimmung über die neuen Formate befinden. Da könnte sich die ISAF einmal positiv hervortun.

  4. Ballbreaker

    sagt:

    Also ich für meinen Teil, segele Regatten weil es mir Spass macht und nicht für irgendwelches Medienecho, Zuschauer, Standard-TV-Klientel, Sponsoren oder was auch immer.

    Und ich wünsche mir – gerade bei einer so extrem von externen Bedingungen abhängigen Freiluftsportart – faire Bedingungen für ALLE Teilnehmer (von der Spitze, über die Helden vom Mittelfeld, bis hin zum letzten Drittel) bei denen am Ende des Tages der Beste gewinnt!

  5. Sailer66

    sagt:

    Auch wenn ich mir jetzt hier bestimmt keine Freunde machen, mir kommen fast die „Tränen“ bei dem Gejammere…

    Wenn ich an all die anderen Sportarten bei Qlympia denke, bei denen nach jedem Vorlauf im nächsten Finale die Karten neu gemischt werden… Mir ist kein 100-Meterläufer bekannt, der irgendwelche Zeiten aus den Vorläufen mit in das Finale nimmt… Jedes Rennen ist neu und für den nicht ganz so fachkundigen Zuschauer ist sofort klar, wer im Finale als erster im Ziel ist, der hat die Gold-Medaille.

    Und was die Vorbereitung, Trainingszeiten und vorolymischen Ausscheidungskämpfe betrifft, dürfte dies alles gerade bei den Sportlern in der Leichtathletik mindestens vergleichbar zu den Seglern sein.

    Im übrigen, dem Standard-TV-Zuschauer sind die Segelregatten ein Grund zum Weiterschalten – die wenigsten verstehen überhaupt, wie eine Regatta funktioniert und wo die sportlichen Herausforderungen /-schwierigkeiten liegen – muss mir dieses Meinungsbild oft genug beim Mittagsessen mit sportinteressierten Arbeitskollegen anhören… und da spricht nunmal die „Basis“ der „Sportschau“. Natürlich muss sich der Profi-Segelsport nicht an dieser oder vergleichbaren anderen sportinteressierten Rundgruppen wie Jugendlichen (Jungs / Mädchen aus dem Binnenland), Berufstätigen, Hausfrauen, Rentner u. ä. orientieren… Diese „Randgruppen“ machen ja nur den Großteil der Fernsehzuschauer bei den TV-Übertragungen von Sportevents aus und stimmen dann halt einfach mit der Fernbedienung ab.

    1. Wilfried

      sagt:

      Ich glaube man muss diesen Spagat einfach wagen. Es gibt viele Sportarten die sowas wie Medal-Races längst haben. Bei denen auch nicht jedesmal der Beste gewinnt. Siehe Fußball: 89 Minuten dominiert und dann einen reingekriegt. Siehe Basketball: die Saison dominiert und dann im ersten Play-off draussen. Beim Tennis gehts nur im k.o. und wenn du als erstes den Weltranglistenersten erwischt bist du trotz tollem Spiel vielleicht in der Vorrunde draussen. Und wer im Vorlauf Weltrekord läuft wird noch lange nicht Weltmeister.
      Egal wie der Modus aussieht, davon geht der Sport nicht unter. Der Segelsport fasziniert uns.. und nicht die Frage in welchem Modus der „Dominator“ segelt und ob er dabei jedesmal vorne ist.
      Die mediale Aufmerksamkeit ist für diejenigen Entscheidend die Segeln als Leistungssport betreiben und die Sponsoren für ihre Finanzierung brauchen. Also müssen sie die Show bringen die die Zuschauer und Sponsoren sehen wollen.
      Und damit es auch den echten (fachkundigen) Seglern Spaß macht zuzuschauen, sollten wir alle daran mitarbeiten Formate zu finden und auszuprobieren, die den Spagat zwischen Sport und Action möglich machen könnten.
      Jeden neuen Ansatz zu zerreden hilft hier nicht weiter.

  6. Vorschoter, der

    sagt:

    War in Hyeres dabei .Ich fand es echt geil !
    War endlich mal nicht alles schon vor dem Finale entschieden !Leider haben die Organisatoren es versäumt, die Theater Races publikumsgerecht zu vermarkten .

    Segeln irgentwo allein auf dem offenen Meer hat null Zukunft .Interessiert niemand und beschleunigt die Vergreisung des Sportes . Nur mit den Seglern aus den Babyboomer Jahren , die bald die sechziger überschritten haben und mit dem Rollator zum Boot an der Moehne gefahren werden und einer Handvoll aufopferungsvoll trainierender Olympioniken werden wir diesen Sport nicht retten !

  7. GER1692

    sagt:

    Deswegen fand ich das Frauenmatchrace gut. Das war medienwirksam und kein Glücksspiel. Von mir aus können die spektakulären Klassen(49er,49er fx und der nacra) diesen Modus fahren und die anderen Klassen halt wie normal. Nutzt all Meckern nix muss man durch 😉

  8. ThBunte

    sagt:

    Was bin ich froh, das ich nicht olympisch segeln muss und dieses verschärfte Glücksspiel unter freiem Himmel mitmachen muss.
    Wenn man den Markenkern dem „vermeintlichen“ Medieninteresse opfern muss, hat das einen mehr als schalen Beigeschmack!

  9. AP

    sagt:

    Und bei den Medalraces, die doppelt zählen, oder wie im 49er, wo vier Stück gesegelt werden, weiß dann vor dem letzten Rennen auch kein Zuschauer mehr, wie jetzt der Punktestand ist und wer letztendlich gewonnen hat. Ob das hilft?