Erik Heil und Thomas Plößel präsentieren sich in Rio so stark, wie man es kaum erwarten konnte. Wir zeigen die Big Points und Schwierigkeiten bei den gestrigen drei Rennen.

Die Situation auf dem Tableau nach 9 von 13 Rennen. Die Überflieger Burling/Tuke scheinen wie erwartet unantastbar, aber gegen Outteridge/Jensen und die stark aufkommenden Franzosen sieht es gut aus.
Das erste 49er-Rennen des Tages wird für das Duo vom NRV zum Streicher (14.) . Dabei hatten sie sich wieder einmal nach einer Mittelposition an der Luvtonne, beim folgenden Vorwind-Kurs wieder ganz vorne angegriffen:

In Rennen 9 wählen die deutschen 49er mal wieder einen recht konservativen-Start-Ansatz mittendrin über die linke Seite, nachdemsie beim Sammelrückruf zuvor die Luvposition am Startschiff erkämpft hatten…

Platz 10 an der Luvtonne ist nicht optimal, aber eine gute Angriffsposition. Ohne zögern erfolgt der sofortige Angriff mit einem Jibe Set…

Heil/Plößel passieren die Flotte von links und sind schon wieder 6. Kurz vor dem ersten Leetor werden sie aber von den Iren erwischt…

…IRL zwingt die Spanier und Deutschen mit Vorfahrt zu einer späten Halse. Nach der Rundung und Chaos an der Leetonne ist es nur noch Rang 14
Das zweiten Rennen des Tages zeigt, wie stabil die Leistung von Erik Heil und Tommi Plößel ist. Was auch immer noch passieren mag, sie sind auf den Punkt topfit. Im Infight mit den beiden America’s Cup Teams aus Neuseeland und Australien ziehen sie sich absolut beeindruckend aus der Affäre und machen wieder einen wichtigen Punkt auf die Aussies gut.

Die Dänen halsen auf die Layline. GER wartet noch etwas und triff die Linie zum Tor dann perfekt. Dieses richtige und wichtige Abschätzen ist eine der großen Stärken von Heil/Plößel in dieser Regatta bisher…

…Die Dänen müssen noch zwei Schlenker fahren Erik und Tommi treffen die linke Seite perfekt und sind plötzlich wieder ganz vorne mit dabei…
Im dritten Rennen des Tages segeln Erik Heil und Thomas Plößel erneut unglaublich nervenstark und beeindruckend. Kein extremes Risiko, kontrollierter Top 7 Platz an der Luvtonne, und dann mit sehr gutem Speed die Chancen nutzen, Punkt für Punkt gutzumachen. So segeln die Besten! Beeindruckend.

…Danach folgt aber der konservative Schlag in die Mitte. Dieser Rennkurs hat auf der rechten Seite bisher nichts gebracht…

…Top Sieben an der Luvtonne, aber NZL liegt wieder vorne wie auch AUS und die nach zwei Siegen immer stärker werdenden Franzosen…

…Big Point knapp vor dem Ziel. Über die rechte Seite AUS überholt die mit einem Jibe Set nach Links segelten…

…und dann auch noch nervenstark und mit Glück mega knapp vor ITA und POL im Ziel. Die Punkte können im Duell um Silber noch ganz wichtig werden.
Alle Zutaten für eine Medaille sind vorhanden, jetzt müssen in der Endphase nur noch die Nerven halten und das Quäntchen Glück vorhanden sein. Das ist keine einfache Ausgangsposition angesichts der bärenstarken Konkurrenz.
Thomas Plößel beschreibt eine ganz besondere Taktik, nicht zu sehr an den möglichen Erfolg zu denken: „Abends schreibe ich mir die Ergebnisse des Tages auf einen Zettel und lege ihn in eine Schublade – sozusagen auf mein Sparbuch. Die Platzierungen kommen auf dieses Sparbuch, sind damit aus dem Kopf raus und am nächsten Tag geht’s wieder neu los. Dann wird wieder gespart und am Ende kommt dann hoffentlich eine gute Summe raus.“
Enttäuschung für Österreich
Dass es auch völlig anders laufen kann zeigen die Freunde aus Österreich, die im 49er als Mitfavoriten gestartet waren und nun abgeschlagen auf Rang 16 liegen
Nico Delle Karth sagt der Yacht Revue: „Das ist die mit Abstand schlechteste Regatta, an die ich mich erinnern kann, wir machen dumme Fehler, bekommen dann jedes Mal noch eine mit. Wir starten ausgezeichnet, dann passieren Dinge, die im Moment nicht zu erklären sind. Wir treffen zu viele falsche Entscheidungen, es ist einfach nur bitter. Unsere Leistung ist definitiv zu fehleranfällig, so etwas darf nicht passieren, schon gar nicht, wenn man um die Medaillen mitsegeln will. Im Moment ist der Frust übergroß, die Enttäuschung kaum in Worte zu fassen.“
Heute geht es für das deutsche Duo um die entscheidenden drei Rennen vor dem Medalrace. Sie haben die einmalige Chance, nach den Peckolt Brüdern vor acht Jahren in China die nächste 49er-Medaille für Deutschland zu holen.
Starten auf Steuerbordbug funktioniert leider nicht, wenn rechts zu viele Boote sind. Heil – Plößel gingen in WF 12 als letzte über die Linie.
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Normalerweise startet man auf StBB, wenn man keinen Platz in der 1. Reihe ergattern konnte oder wenn man Anfänger ist.
Ich hätte nie gedacht, das man damit bei Olympia so erfolgreich wie Heil – Plößel sein kann.
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In jedem Regattalehrbuch steht auch nicht über die Anlegelinie segeln 🙂
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oh. im Medal Race wird es nun knapp. Daumen hoch!
Macht es bitte nicht wie der kroatische Lasersegler, der schon vor dem Start mit überzogener Matchrace-Taktik die fast sichere Goldmedaille versemmelt hat. Und vielleicht auch lieber nicht wie Santi Lange, der im Nacra 17 aber denkbar knapp mit einem blauen Auge davon kam…
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Habe nach PC-Crash keine Zugangsdaten/Paßwort mehr. Die von plenigo eingegebene Ziffernfolge funktioniert auch nicht. Bin registriert und habe ein Jahresabo. Bitte um Hilfe.
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Moin Stephan,
nimm einfach meine Daten.
Benutzername “Klaus”
Passwort “ichbindergroesstesegler!!”
Natürlich ohne die Anführungszeichen.
Heisse Debatte. Was meinst du?
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Wenn ich beide ! nach “ichbindergroesstesegler” benutze funzt es nicht. Soll ich´s mal mit nur einem ! probieren, Klaus?
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