Gold für China ist dieser Tage keine große Überraschung. Aber im Segeln? Die Chinesin Lijia Xu entschied im Laser Radial das knappste Finale aller Olympiaklassen für sich. Vor dem Medalrace lagen die ersten vier Boote innerhalb eines Punktes.
Xu verliert bei ihrem Start in Lee direkt das erste Duell mit der hochgewetten Holländerin Marit Bouwmeester, dem Glamour Girl der Klasse, das mit Ben Ainslie liiert ist. Bouwmeester segelt bei frischem Wind um 14 Knoten in Luv drüber Xu muss wegwenden und fast hinter dem gesamten Feld nach rechts passieren.
Dort findet sie die passende Drehung und rundet an der Luvmarke auf Platz zwei hinter der überraschenden Irin Annalise Murphy. Die 22-Jährige hatte die Konkurrenz zu Beginn mit vier Tagessiegen hintereinander geschockt und schien mit ihrer Unbekümmertheit auch die Goldmedaille holen zu können. Auf dem Weg von links zur Marke klemmt sie Bouwmeester ab und lässt diese nur auf Platz 7 runden. Zu diesem Zeitpunkt liegt die erfahrene Belgierin Evi van Acker als 5. auf dem Bronzerang.
Aber Bouwmeester gibt vor dem Wind Gas. Sie lässt die Weltmeisterin und Frau von Robert Scheidt Gintare aus Litauen hinter sich, sieht zu wie die Chinesin von den Wasser-Schiedsrichtern einen Strafkreis für unerlaubten Vortrieb (Pumpen) aufgebrummt bekommt und scheit als Führende durch das Leetor gehen zu können.
Aber Xu erholt sich schnell von der Strafe, nutzt eine Leeposition um die Britin und Bouwmeester aus dem Dreilängenkreis zu luven, fällt ab und geht als erstes Boot auf die Kreuz. Die Irin verliert derweil völlig die Nerven und segelt sich vor dem Wind vom ersten auf den letzten Platz zurück.

Die Überraschung der Woche aus Irland war immer wieder dran, verpasste aber dann doch die Medaille. © Marina Könitzer
Xu taktiert auf der Kreuz kaum mit den Gegnern, besetzt relativ unbedrängt die rechte Seite, legte sich nur einmal vor die Holländerin, die prompt erneut auf den achten Platz zurückfällt. Die Irin dagegen segelt über links wieder auf Rang zwei vor. Was für ein verrücktes Finale.
Bouwmeester schlägt zurück, rast vor dem Wind wieder auf zwei und will den entscheidenden Angriff auf Xu starten. Aber die denkt nicht daran, zu decken, wendet zuerst nach rechts und konsolidiert ihren knappen Vorsprung.

Starkes Feld. Die Laser-Radial Frauen zeigten großen Sport. Links Robert Scheidts Frau Gintare aus Litauen. © Marina Könitzer
In Luv ist die Irin wieder dran an Bouwmeester hat aber erneut vor dem Wind keine Chance. Die Holländerin kommt Xu noch gefährlich nahe, muss sich aber auch der Belgierin erwehren. Die passiert schließlich noch die Irin und holt Bronze hinter China und Holland.
Xu ist als Bronzemedaillengewinnerin von Qingdao keine Unbekannte. Mit zwei Weltcupsiegen in 2012 sowie der Vize WM in Boltenhagen zeigte sie rechtzeitig ihre Form, aber der Favoritenkreis in der Radial-Klasse war groß.
“Ich bin sehr stolz auf die Goldmedaille”, sagt Xu. “Ich habe das Beste für mein Land gegeben. Mir hat das heute viel Spaß gemacht. Jeder war nervös. Ich wusste, dass mein Ergebnis nicht schlecht werden würde, wenn ich ruhig bleibe. Die mentale Seite hat heute entschieden. Ich nehme diese Erfahrung mit nach China, damit mehr Landsleute die Schönheit des Segelns erfahren”
Bouwmeester war nicht gerade überglücklich mit Silber. “Gold ist immer mein Ziel. Heute bin ich etwas enttäuscht. Aber wenn man mich morgen fragt, wird es okay sein.”
China ist ansonsten nicht besonders stark in den Segelklassen platziert. In Qingdao gelang es noch der chinesischen Surferin Gold zu holen, die ist aber danach abgetreten. Diesmal ist die rote Flotte noch in den 470er Klassen im Finn und Laser dabei. Die Chinesen rangieren dort aber auf den hinteren bis letzten Plätzen.
Frau Bouwmeester würde ich auch nicht von der Bootskante stossen. Lekker! :-*)
Heisse Debatte. Was meinst du?
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EEEEYYY !!
No one chases after Rutger´s girls, mate !
I could hit you with my discostick !
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