Boris Herrmann segelt aktuell den schnellsten IMOCA im Feld der Retour à La Base. Dennoch ist der Rückstand weiter gewachsen. Es muss sich noch herausstellen, ob sich seine spezielle Strategie auszahlt.
Boris Herrmann segelt aktuell den schnellsten IMOCA im Feld der Retour à La Base. Dennoch ist der Rückstand weiter gewachsen. Es muss sich noch herausstellen, ob sich seine spezielle Strategie auszahlt.
Kommentare
10 Antworten zu „Retour à La Base: Schaden bei Ruyant – Herrmann schnell, aber auf Umwegen“
sagt:
Nachdem ich beim TJV ja durchaus milde kritisiert habe, dass Boris Herrmann sein Potenzial (bzw. das der MALIZIA) nicht voll ausschöpft, muss ich jetzt dann doch mal eine Lanze für ihn brechen. In meinen Augen ist sein Auftritt beim Retour à la Base (RàLB) wesentlich performanter, was ich an einigen Punkten festmache. Rein seglerisch fing das schon beim Start an, bei dem Boris forsch vorne mit dabei war. Und im weiteren Rennverlauf habe ich zunehmend den Eindruck, dass er „dran bleibt“ und durchaus ehrgeiziger ist, als es seine ursprüngliche Aussage „ein Platz in den Top Ten sollte es schon sein“ vermuten ließ. Auch Details wie die „Reported Destination: Le Podium“ auf den einschlägigen Schiffstrackerseiten und der aufgeräumte Eindruck, den er zuletzt im „RàLB-O-Ton“ machte, stimmen mich positiv. Und mit Rang 5 steht er aktuell ja auch ganz gut da.
Auch wenn einige vor allem die deutschen Skipper verfolgen, will ich hier aber auch einmal die eindrucksvolle Leistung von Tanguy Le Turquais würdigen. Nicht nur, dass er beim TJV fast eine Woche mit der Rumpfreparatur verloren hat, dem Feld mit Riesenabstand hinterhergesegelt ist und unterwegs noch einige weitere Probleme meistern musste. Kaum auf Martinique angekommen, ist er ja quasi stehenden Fußes gleich wieder zum RàLB aufgebrochen. Und obwohl er einen ganzen Tag später losgesegelt ist als der Rest, hat er das Feld nicht nur wieder eingeholt, sondern auch bereits den ersten Konkurrenten überholt.
Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Diese Bemerkungen über „Bewertungen vom Schreibtischstuhl aus“ werden durch fortwährende Wiederholung nicht zielführender. Die Wenigsten hier werden wohl Kommentare aus dem Cockpit ihres Boots in der Mitte des Atlantiks posten. Das liegt nun mal in der Natur solcher Kommentarbereiche. Dennoch kann und darf man ja spekulieren. Man muss bei seinen Interpretationen nur im Kopf behalten, dass es eben Spekulationen aus der Ferne sind und dabei immer den gebotenen Respekt wahren – sowohl den Skippern als auch den harschen Bedingungen auf See gegenüber.
sagt:
Moin,
ist ja noch ein bisschen hin, bis zum Ziel.
Boris , der ja immer sehr bescheiden und zurückhaltend rüberkommt, hat zumindest seinem AIS-Transponder sein wahres Ziel verraten: Das Podium. ?✊
https://www.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/shipid:7225221/mmsi:228131430/imo:0/vessel:MALIZIA_SOLO_SAILOR
Kann man alternativ auch bei vesseltracker.com nachlesen, was er als „Destination“ angibt.
Find ich sehr lustig und sympathisch.?
Grüße
Ahab
sagt:
Zum Glück wird Boris nicht von den Usern dieses Forums geroutet. Mitfiebern erlaubt – Besser wissen ohne genaue Daten und ohne den ganzen Tag in einer Rumpelkiste auf dem winterlichen Atlantik durchgerüttelt zu werden, von Schlafmangel ganz zu schweigen… das geht ja wohl gar nicht!
Wer im Langstreckenlauf seine Kräfte nicht verünftig einteilt wird niemals siegen. Das gilt auch für Segler. Lasst den Maestro mal machen. Etwas Glück gehört natürlich – wie immer – auch dazu. Aktuell Platz 5 – das ist doch Spitze in diesem Feld …. und die grossen Herausforderungen stehen ja noch bevor. Es wird immer kälter und mehrere hässlich Tiefs lauern am Horizont. (Ganz ehrlich: Ich hätte da keinen Bock drauf – dafür aber umsomehr Hochachtung.) Unterhaltsam ist es allemal und Segelreporter fasst das Wichtigste zusammen. Alles klar!
sagt:
Platz 5 schön und gut.. aber Platz 1 wär schon jetzt möglich gewesen.. was nach gate 1 immer noch erreichbar sein kann..
sagt:
Seine Kurswahl sieht für mich seit 2 Tagen wie ein Rekordversuch aus. Nach seinen Erfahrungen mit Malizia II müsste er ja eigentlich da sein, wo sich Richomme rumtreibt: mehr Wind und besserer Winkel.
Den stärkeren Linksdreher sehe ich nicht als Ursache, Boris hat sich immer als umsichtiger Router gezeigt, der eher auf der sicheren Seite navigiert. Jetzt sieht es nicht nach mehr als Platz 6 aus, wenn er nicht sogar Sam Davies noch passieren lassen muss.
sagt:
Herrmanns Kurswahl ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar, wie der Artikel auch bereits anklingen lässt…
sagt:
Boris hat sich gerade – 13:00 – auf Platz 6 verbessert. So schlecht kann seine Kurswahl also nicht sein !
sagt:
15:00 – Platz 5
sagt:
Leute, abgerechnet wird im Ziel. Vorhergehende Bewertungen wie „nicht nachvollziehbar“, vorgenommen aus großer Distanz am Schreibtischstuhl, sind in erster Linie Beschäftigungstherapie für die Schreibenden. Wobei diese Therapie sicherlich fast allen Schreibenden Spaß macht – uns Lesern aber nur, solange sie niemanden da draußen auf den Ozeanen herabwürdigt. Letzteres ist bei den Kommentaren auf SR leider manchmal der Fall (nicht hier, aber sonst).
Jedenfalls habe ich riesigen Respekt vor den Jungs und Mädels da draußen im Atlantik. Echt harsch dort in der Jahreszeit.
sagt:
Ich finde es aus Zuschauer Sicht auch schade, dass sich Boris scheut Risiken einzugehen. Ich hab immer gerne Alex Thomson beobachtet, weil der jede Chance ergriffen hat und ihm kein Risiko zu groß war. (Zumindest hat er es gut so verkauft.)
Boris segelt viel vorsichtiger, aber er ist damit ja auf seine Weise ähnlich erfolgreich.