Roland Gäbler ist hart gelandet, nachdem er in Istanbul bei Starkwind zu einem kleinen Höhenflug angesetzt hatte. Aber nach dem unverschuldeten Crash bei der Extreme Sailing Series steht er ohne Punkte, ohne Boot da. Marina Könitzer hat für SR in Istanbul mit dem Tornado Bronzemedaillengewinner (2000) über sein Extreme 40 Projekt gesprochen. Dabei ärgert sich der internationale Tornado-Präsdent…
16 Antworten zu „Roland Gäbler im SR-Interview nach dem Mega Crash in Istanbul“
sagt:
Nach dem (ähnlichen) Crash in Kiel ist das Boot am nächsten Tag wieder gesegelt. Gibt es kein Epoxy in Istanbul?
sagt:
Zwei Stück Alufolie und etwas Spucke reicht!
Im Ernst: Es wäre erstaunlich, wenn der Rumpf danach nicht für die Tonne ist. Vorgeschädigtem CFK wird nur im Bootssport noch erstaunlich lange vertraut…
sagt:
Der Rumpf hätte zum Weitersegeln repariert werden können.
Brauch ja keinen Schönheitspreis gewinnen.
sagt:
…nee, schön muss es nicht sein, aber halten sollte es. Und bei einem strukturellen Schaden direkt an der Verbindung zum hinteren Beam wage ich doch ernste Zweifel über die „Haltbarkeit“ des gesamten Cat.
sagt:
Bescheidenheit ist eine Tugend…………, die nicht alle haben.
sagt:
„Die anderen sind alle Top Segler in diesen Bigboat Klassen. Klar, wenn die dagegen auf den Tornado steigen würden, würde ich sie alle platt machen!“
Starke Ansage 😉
sagt:
Recht hat der Roland 🙂
sagt:
Und wer gewinnt wenn alle Tretboot fahren?
sagt:
ICH!
sagt:
Schlechter Verlierer, plötzlich sind die ISAF-Regeln „beknackt“… Ist halt dumm gelaufen, den Rest regelt die Versicherung von Alinghi. Es war doch vorher klar, worauf er sich einläßt…?
sagt:
hmm, ich finde es durchaus „beknackt“, dass er keine Wiedergutmachung für alle verpassten Läufe bekommt. Die Schuld liegt schließlich ohne Zweifel bei Alinghi. Das widerspricht jeglicher logischen Fairness. Verstehe gar nicht, was das für eine Regel sein soll.
sagt:
Die ISAF scheint mir ausnahmsweise mal nicht schuld zu sein 😉 Regel 62 lässt es ohne weiteres zu, dass Team Extreme für alle Wettfahrten RDG bekommt, die wegen des von Alinghi zugefügten Schadens nicht gesegelt werden konnten. Möglicherweise ist aber in der Segelanweisung etwas anderes festgelegt worden.
Dass Alinghi eindeutig Schuld hat, sah die Jury wohl auch so, sonst hätte es nicht für den vierten Tag RDG gegeben.
Carsten hat recht: Fair ist das nicht.
sagt:
Hallo Carsten, vielleicht kann ich helfen:
1. Etwas „beknackt“ zu finden oder nicht, steht jedem zu, geradeso wie er es empfindet. Da will und kann ich keinen Kommentar angeben.
2. „Logische Fairness“, ist das so etwas wie „tatsächliche Realität“, von der ja kürzlich eine Dame in Berlin gesprochen hat?
3. Aber nun zur „Regel“: Es ist seit einiger Zeit ständige „policy“ von International Juries, dass es keine Widergutmachung für mehr als 50% aller Läufe einer Veranstaltung gibt. Dies ist bei Roland Gäbler offensichtlich auch angewandt worden. Für eine solche „policy“ gibt es sowohl Gegenargumente (kommen vor allem, aber nicht nur, von „Betroffenen“), aber auch gute Gründe dafür: ein (vielleicht extremes) Beispiel: Roland Gäbler und Crew hätten im ersten Lauf in Istanbul einen 1. Platz herausgefahren und der Unfall wäre im zweiten Lauf passiert. Durchschnittliche Punktzahl für alle Läufe? Also Gesamtsieg am grünen Tisch? Kann wohl auch nicht sein.
Und so ist man zu oben erwähnter Lösung gekommen. Im Einzelfall sicher nicht immer ganz „fair“, aber wie besser machen? Und vor allem: rund um den Globus gleich!!
Willii Gohl
sagt:
Guten Tag Herr Gohl, wo kann man diese Policy nachlesen? Im Case Book?
Ja, es gibt schon Gegenargumente, denn diese Policy bedeutet nicht nur im vorliegenden Falle, dass ein Team für den Fehler anderer sehr, sehr hart bestraft wird. Und Team Extreme hatte ja beim besten Willen keine Möglichkeit, Alinghi auszuweichen. Wäre dies möglich gewesen, dann stellte sich der Fall ohnehin in einem ganz anderen Licht dar (nämlich überhaupt kein RDG).
Im geschilderten extremen Beispiel fände ich es nicht ungerecht, wenn das Team den Gesamtsieg zugesprochen bekäme. Einen ersten Platz im ersten Rennen muss man schließlich auch erst mal schaffen.
Freilich müsste eine sehr eindeutige (Un-)Schuld vorliegen, um solch umgangreiches RDG auszusprechen. Eine ganz „normale“ Wegerechtsverletzung, bei der das Wegerechtsboot hätte ausweichen können, kommt ganz sicher nicht in Betracht.
sagt:
Aber nur weil einer gewaltigen Bockmist gebaut hat, dürfen die anderen der Regatta doch nicht bestraft werden… das ist eine sehr einseitige Betrachtungsweise. Man muss das auch mal aus Sicht der anderen Teams sehen. Sicher ist es unheimlich doof für Herrn Gäbler, aber man muss da einfach für das Wohl der Masse entscheiden und als höhere Fügung/gewaltiges Pech betrachten.
Ich finde allerdings, dass man Alinghi viel härter bestrafen sollte und sie aus der gesamten Wtf. rausschmeißen sollte. Sicherlich haben die das auch nicht mit Absicht gemacht, aber so was muss härter bestraft werden, damit vorsichtiger gesegelt wird!
sagt:
Policies kann man nicht immer nachlesen, Sie werden allenfalls von Event zu Event z.B. bei jedem World Cup dort veröffentlicht. Grundlage für diese Policy ist ISAF Q&A 2007-001 ! Also nichts Neues!
Aber wie gesagt, Empfindungen und Meinungen kann man viele haben. Juries (zumindest high-level) entscheiden aber auf festen Grundlagen.
That´s life!