Beim diesjährigen RORC Transatlantik Race sind zwei unter deutscher Flagge segelnde Yachten auf das Podium gesegelt. Stefan Jentzsch landete mit „Black Pearl“ auf Platz zwei und Philipp Kadelbach führte „Rafale“ zu Bronze.
Schneller als der Multi70 „Maserati“ von Giovanni Soldini war bei der neunten Auflage des Transatlantic Race des RORC keiner. In nur 5 Tagen, 5 Stunden, 46 Minuten und 26 Sekunden raste der Trimaran einem neuen Mehrrumpfrekord für das rund 3.000 Seemeilen lange Rennen von Lanzarote nach Grenada entgegen. Der erste Monohull, der über die Ziellinie ging, brauchte rund drei Tage mehr. Line Honors ging dieses Jahr an „I love Poland“ mit Skipper Grzegorz Baranowski, berechnet reichte dies aber nicht zu einer Platzierung unter den ersten drei Schiffen.
Dabei waren die Rennbedingungen auf dem Atlantik so gut wie selten. Die Schiffe segelten die gesamte Distanz bei rund 20 bis 22 Knoten beständig vor dem Wind. Nach ihrer Ankunft schwärmten alle Seglerinnen und Segler von magischen Momenten und fantastischen Erlebnissen.
Die Bilanz bei den 20 teilnehmenden Yachten in der IRC-Gesamtwertung fällt aus deutscher Sicht mit den Plätzen zwei und drei äußerst positiv aus. Ganz oben auf dem Treppchen positionierte sich der erfolgsverwöhnte RORC Vizekommodore Eric de Turckheim mit seiner NMYD 54 „Teasing Machine“. Damit ist die „Teasing Machine“ die erste Yacht, die nach 2017 das Rennen ein zweites Mal gewinnen konnte. Nach dem Sieg beim Rolex Middle Sea Race 2022 ist das nächste Ziel von Eric de Turckheim nun der Sieg beim Caribbean 600 Race im Februar.
„Den Pokal nach einem so unglaublichen Rennen zum zweiten Mal zu gewinnen ist fantastisch“, sagte Eric de Turckheim. „Wir sind das ganze Rennen mit enormer Geschwindigkeit vor dem Wind gefahren, und die Konkurrenz, also ‚Black Pearl‘, ‚Rafale‘ und ‚Tulikettu‘ war sehr stark. Der härteste Kampf war der mit Black Pearl; wir haben uns ständig gegenseitig auf den Tracker-Updates beobachtet, um zu sehen, wie wir uns schlagen.“
Die Botin 56 „Black Pearl“ von Stefan Jentzsch (seine vorherige Yacht segelt nun als „Störtebeker“ erfolgreich im Hamburgischen Verein Seefahrt) wurde nach berechneter Zeit Zweite, dahinter kam Henri de Bokays Elliot 52 „Rafale“ mit Skipper Phillip Kadelbach ins Ziel.
„Für das gesamte Black Pearl Team war diese Regatta eine hochemotionale Angelegenheit“ sagte Stefan Jentzsch, der die Regatta im letzten Jahr rund 700 Seemeilen östlich von den Kanaren aufgeben musste. „Die ‚Black Pearl‘ ist eine Maschine und wir hatten absolut perfekte Bedingungen. In den ersten sieben Tagen sind wir die ganze Zeit mit rund 20 Knoten geflogen, die Durchschnittsgeschwindigkeit lag sieben Tage lang bei 15,5 Knoten.“
Neben den ausgezeichneten Segelbedingungen trugen nach seiner Einschätzung auch die guten Lebensbedingungen an Bord zum Erfolg bei. „Das Boot ist so, wie wir es erwartet haben. Super sicher und trocken im Inneren. Das ist für uns sehr wichtig, denn eine trockene Crew ist eine glückliche Crew, und eine glückliche Crew ist eine schnelle Crew“,betont er. „Wir sind alle sehr glücklich; ‚Black Pearl‘ war dieses Mal sehr gut zu uns.“
Die Crew „Rafale“, einer ehemaligen „Outsider“ von Tilmar Hansen, setzt sich vor allem aus Berliner und Hamburger Jollen- und Bigboatseglerinnen und Seglern zusammen. Die dritte Saison des nach einer kleinen Windböe benannten Schiffes, das unter dem Stander des VSaW an den Start geht und einigen Refits unterzogen wurde, führt nun erstmals über den Atlantik. „Wir sind super glücklich als Nicht-Profis mit unserem 17 Jahre alten Boot auf den dritten Platz gefahren zu sein“, sagte Skipper Phillip Kadelbach nach dem Rennen.
Hier geht es zu den Ergebnissen der RORC Transatlantic Regatta 2023, wobei derzeit noch nicht alle teilnehmenden Yachten im Ziel sind.
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