Route du Rhum: IMOCA sinkt nach Explosion – vor den Augen von Skipper Fabrice Amedeo

"Der Tod hat mich heute nicht gewollt"

Der Franzose Fabrice Amedeo (44) kann bei der Route du Rhum im letzten Moment vom brennenden Schiff springen. Von der Rettungsinsel aus muss er zusehen, wie seine Yacht “Nexans, Art & Fenêtres” in Flammen untergeht.

Fabrice Amedeo mit seinem Foiler. © Jean-Marie LIOT

Fabrice Amedeo hatte schon am Sonntag nach einer für ihn bis zu diesem Zeitpunkt guten Vorstellung bei der Route du Rhum das Rennen abbrechen müssen und den Kurs Richtung Portugal geändert. Im Sturm war der Steuerbord-Ballasttank leck geschlagen und das Wasser drang ind die Kajüte ein. Dabei wurde die Batterie überflutet und die Stromversorgung brach zusammen.

Das Problem schien so weit im Griff, dass er das Wasser abpumpen konnte, auch wenn er beim Abdrehen in eine ungewollte Halse steuerte und dabei das Großsegel riss. Unter Fock befand er sich auf dem Weg nach Cascais.

Der Einhandsegler im Überlebensanzug bevor er die Rettungsinsel besteigt. © Amedeo

Aber am Montag setzte sich das Drama fort. Auf dem 60-Fußer ereignete sich – wohl durch den Wasserkontakt der Batterie –  eine Explosion, die ein Feuer verursachte. Amedeo bestieg die Rettungsinsel. Er wurde am Nachmittag von der Frachter-Besatzung der “Maersk Brida” gerettet. Kurz danach sank sein Schiff. Amedeo wird nun nach Ponta Delgada auf der Azoren-Insel São Miguel abgesetzt.

Amedeo erklärt sein traumatisches Erlebnis. Er ist schließlich Journalist:

“Ich befinde mich jetzt sicher auf einem Frachtschiff, der M/V MAERSK BRIDA, die mich morgen früh auf den Azoren absetzen wird. Mein Imoca Nexans – Art et Fenêtres ist vor meinen Augen in Flammen untergegangen und mit ihm meine Träume.”

Die Geschichte der letzten Stunden:

“Das Schiff war gut in Form und ich fahre ein tolles Rennen. Das Boot fliegt gut durch den harte See. Plötzlich merke ich nach einem besonders starken Wellenschlag, dass mein Ballasttank platzt. Mehrere hundert Liter Wasser schwappen ins Boot. Ich stoppe und beginne, das Wasser auszupumpen. Aber dann fallen die Batterien durch das Wasser aus. Ich habe einen kompletten Blackout an Bord. Ich habe keinen Strom mehr: kein Autopilot, kein Computer, keine Elektronik. Ich entscheide mich in Absprache mit meinem Team vorsichtig nach Cascais zu fahren.

Am Sonntagnachmittag starke Rauchentwicklung.

Unterstütze SegelReporter

Liebe Seglerinnen und Segler,

der SegelReporter Club wurde aufgesetzt, um neue Projekte zu finanzieren. Wir haben noch viele Ideen und großen sportlichen Ehrgeiz.

Ab 1,25 € pro Woche bist Du bei einer
12-monatigen SR Club-Mitgliedschaft dabei.

  • Täglich die Highlights  aus der Welt des Segelns mit Hintergrundinformationen und tiefer Analyse
  • Ohne Beschränkungen alle SegelReporter Artikel lesen
  • Lesefreundlicheres, einspaltiges Artikel-Layout mit weniger Werbung

Die SegelReporter

» Fragen und Antworten zum SegelReporter Club

avatar

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

2 Kommentare zu „Route du Rhum: IMOCA sinkt nach Explosion – vor den Augen von Skipper Fabrice Amedeo“

  1. avatar Casa sagt:

    Lorsque les batteries ont été noyées la premiére chose à faire est de les déconnecter.

  2. avatar TeUl sagt:

    Wahrscheinlich eher die Maersk Brani. Maersk Brida gibts garnicht (oder ich bin blind)

    3
    3

Schreibe einen Kommentar zu Casa Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert