RUND UM Bodensee: Doppelsieg für „Sonnenkönig“. Bericht von der Farr400

2000 Segler trotzten Regenwetter

Die Katamarane segeln in den Sonnenuntergang am Bodensee. © raidpix

LSC Pressemitteilung: Der Sonnenkönig mit Steuermann Stefan Stäheli von der Seglervereinigung Kreuzlingen hat die 62. RUND UM den Bodensee in 7:29:34 Stunden gewonnen. Gerade mal 1 Minute und 37 Sekunden später folgte Ralph Schatz mit der Black Jack vom Yachtclub Meersburg. Dritter wurde die Astom mit Thomas Rüegge, ebenfalls SVK, alle drei Schiffe sind Katamarane.

Den blauen Pokal der Startgruppe 2 gewann das zweite Schiff mit Namen „Sonnenkönig“, eine neue Farr 400. Das Kleine Blaue Band der Startgruppe 3 holte die „Leni“ mit August Hamm vom Motoryachtclub Überlingersee MYCÜ in Konstanz-Wallhausen.

Den 100 Kilometer langen Kurs sind die Segler von Lindau über Romanshorn nach Konstanz, Überlingen und wieder zurück durch die Nacht gesegelt.

Start zur 62. RUND UM Bodensee. 326 Schiffe starteten. © LSC

Der Vorjahressieger Holy Smoke musste wegen Mastproblemen aufgeben, ein weiterer Katamaran hat den Mast gleich ganz verloren. Alles in allem war die 62. RUND eine nasse Regatta. Entgegen der Wettervorhersage hatte es immer wieder geregnet, je nach Schauer blies der Wind mit 1-3 Beaufort aus Südost bis Nordost.

Am Start waren 326 Schiffe mit 2.000 Seglern.

Ergebnisse Klassen
Ergebnisse Blaues Band

Peter Fritschi von der Farr 400 „Sonnenkönig“ berichtet für SR:

Regnerische Bedingungen beim Start und während der gesamten Wettfahrt. © LSC

„Die Wetterbedingungen entsprachen überhaupt nicht dem Wetter-Forecast, welcher im Festzelt kurz vor dem Start vom Deutschen Wetterdienst an die Teilnehmer vermittelt wurde, daher waren die Bedingungen in der ersten halbe Stunde der RUND UM sehr schwierig.

Wir hatten uns entschieden, ganz dicht in Lee des Startschiffes zu starten, die Zuschauer konnten quasi unser PBO Rigging fast berühren. Es war ein Nullstart, bei leichten Winden fuhren wir unter Groß und Jib X-Light hoch hinaus Richtung Wasserburg und hofften mit den ganz in Lee gestarteten Booten immer weiter nach Lee in direkter Richtung gen Romanshorn abkippen zu können.

Enge Positionskämpfe an der Startlinie. © LSC

Doch dies ging leider nicht auf, die Boote in Lee hatten einen komplett anderen Wind, als die Luv-Boote. Deshalb entschieden wir uns weiter in grober Richtung Gohren / Langenargen zu halten, obwohl wir sehen konnten, dass die Boote am österreichischen / schweizer Ufer viel Strecke gut machen konnten.

Aber kurz hinter Wasserburg frischte der Wind auf und drehte leicht achterlich, so dass wir auf den A1 Gennaker wechseln konnten. Als der Druck immer mehr zunahm und der Kurs immer Spitzer wurde, mussten wir auf den A3 wechseln, um den Kurs Romanshorn halten zu können.

Mit gutem Wind in die Dunkelheit. © LSC

Mit absolut dichtem Geni und voll gefiertem Groß machten wir uns an die Seeüberquerung. Als Romanshorn immer näher kam, sahen wir, dass die beim Start in Lee rausgefahrenen Yachten hinter uns waren. So rundeten wir die Tonne in Romanshorn vor der Vermeer (46‘ Lake Racer) und der Evanesse (Abraxas 10.5) .

Im Dreiergespann segelten wir dann bei abflauenden Winden unter Gennaker (A2) bis Eichhorn, passierten die Tonne und hielten uns an die „Überlingersee Regel N° 1“ – weder zu Nahe an die Insel Mainau zu fahren noch zu Nahe unter Meersburg geraten – in Seemitte, gen Überlingen. Das funktionierte schließlich sehr gut. Wir konnten uns an den uns entgegenkommenden Multihull’s und Libera’s orientieren.

Mastbruch trotz Flaute beim Vorjahressieger "Holy Smoke". © LSC

Nachdem wir Überlingen gerundet hatten, ging’s am Wind unter Jib Light gen Lindau. Wir fuhren mehr oder weniger auf demselben Kurs wieder aus dem Überlingersee heraus wie wir hineingefahren sind.

Auf Höhe Meersburg bemerkten wir, dass der Druck zwar gegen Seemitte um ca. 2-3 Knoten stärker war, doch entlang der Uferzone  konnte man quasi fast querab zum Land gen Ziel fahren. So entschieden wir uns für diese Variante.

Ab Höhe Immenstaad frischte der Wind auf 12 bis 16 Knoten auf. Wir wechselten auf die Jib Medium und konnten auf dem Amwind-Kurs zwischen Immenstaad und Lindau ausserdem noch 2 Libera’s knacken sowie zwei Multihulls

Die ersten beiden Katamarane an der Tonne bei Romanshorn. © LSC

Das Team war während der ganzen Zeit höchst konzentriert und motiviert, da wir alle wussten, dass dies absolutes FARR 400 Wetter war. Wir konnten uns die guten Amwind-Eigenschaften zu nutzen machen und waren auch taktisch gut unterwegs. Ein grosser Dank an unseren Taktikter, Hendrik Witzmann, und Navigator, Gareth Owen!

Als wir um 05.12 Uhr die Ziellinie überquerten und einen fast leeren Lindauer Segel-Club vorfanden waren wir uns sicher, dass wir die FARR 400 in die vordersten Ränge gesegelt hatten.

Die Crew-Liste sah wie folgt aus:

Zieleinlauf des M2 Katamarans "Sonnenkönig" in Lindau. © LSC

Hannes Waimer Skipper (CEO von PCT / Dubai)
Hendrik Witzmann Taktiker
Gareth Owen Navigator + Backstay
Peter Fritschi Main
Max Waimer Pit + Kite Trim
Arno Kronenberg Jib + Kite Trim
Alfred Roth Caveman
Markus Mehlen Grinder
Gregor Franke Bowman

 

Unsere weiteren Highlights mit der FARR 400 werden zunächst die ORC Europameisterschaft der in Punta Ala, Ende diesen Monats sein, dann evtl. noch die ORC Worlds, je nachdem wie’s in Punta Ala läuft. im September stehen noch GORLA und CENTO am Gardasee  auf dem Programm.

Unser Team Sonnenkönig wurde vor einigen Jahren von Armin Schmid (Eigner aller Sonnenkönig-Boote) und Hersteller von Infrarot-Heizungen und meiner Wenigkeit ins Leben gerufen. Wir fuhren zunächst auf einer FARR 36 und Melges 24.

Als die neue FARR 11s „canting keel“ kam, musste die FARR 36 den Stall verlassen. Weiterhin verfügen wir über eine Melges 24, mit welcher wir an Volvo Cup in Riva und an den diesjährigen M24-Worlds in Torbole teilnehmen werden.

Der M2 Kat verbleibt dieses Jahr am See wo wir noch an einigen Regatten teilnehmen. Eventuell werden wir sobald die FARR 400 diese Woche ausgewassert wurde noch die FARR 11s aktivieren. Doch das ist noch nicht ganz sicher.

Farr40o Website
Farr400 Hersteller

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

2 Kommentare zu „RUND UM Bodensee: Doppelsieg für „Sonnenkönig“. Bericht von der Farr400“

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