Das deutsche SailGP Team hat seinen sensationellen Aufwärtstrend beim dritten Event in Folge bestätigt. In Cádiz ließ sich das Team um Erik Heil vom ärgerlichen vierten Samstag-Rennen nicht beirren und gewinnt 160.000 Dollar Preisgeld.

49er-Fans mag es wie ein Déjà-vu vorgekommen sein: 2021 standen in Japan dieselben drei Steuerleute auf dem Olympia-Podium, die nun auch beim SailGP Event-Finale in Cádiz an den Start gingen. Und schließlich entsprach auch das Ergebnis in Spanien dem von Enoshima: Fletcher (GBR) vor Burling (NZL) und Heil (GER). Das heißt, die drei kennen, schätzen und respektieren sich.
Das zeigte sich umso mehr in der Reaktion von Erik Heil auf das Manöver von Peter Burling im Finale. Als GER nach gutem Start in Luv zu überholen drohte, luvte Burling und verteidigte sich damit so geschickt, dass er die Gegner in eine weite Außenkurve drängte. Dann fiel er gerade noch rechtzeitig ab, um vor den Briten an der ersten Marke zu sein und die Führung zu behalten.
Kommentator Steve Morrison mochte dieses Manöver zwar nicht und hielt es für „zu aggressiv“, auch weil die spät gestarteten Briten damit wieder ins Spiel kamen. Er hielt sie für einen ernsthafteren Gegner als Deutschland. Aber Burling sah das offenbar nicht so. Er erkannte die Gefahr durch seinen alten 49er-Widersacher Heil – auch nach dem GER-Sieg in Genf – und hatte nicht vor, sich allein auf Fletcher zu konzentrieren.
Allein das ist schon das größte Kompliment, das man Heil und Co. machen kann. Schließlich verlor Burling zwar doch noch gegen Fletcher, aber das hatte andere Gründe. Dieses Manöver hatte er perfekt gestaltet, und so sah es auch Erik Heil im Debrief mit Felix van den Hövel, der im Team seine Grinder-Position an den Ex-49er-Segler Linus Scheel verloren hat, aber nun auch an der Medienfront seine Talente zeigen kann.
Heil machte im Interview klar, dass er bei solchen direkten Duellen von den Ex-Skiff-Kollegen, die ja inzwischen auch zu America’s-Cup-Stars geworden sind, noch viel lernen kann.
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