Nach einem durchwachsenen ersten Tag und Problemen beim Foilen gelingt der diesmal nur dreiköpfigen Crew um Steuermann Erik Heil ein sensationeller Sonntag. Was hinter diesem Erfolg steckt.

Für die Emotionen an Bord ist Stuart Bithell zuständig. Der britische 49er-Olympiasieger von 2021 – als Vorschoter von GBR SailGP- und America’s-Cup-Steuermann Dylan Fletcher – , der bereits 2012 Olympia-Silber im 470er gewann, gehört mit 39 Jahren zu den ältesten Athleten auf der SailGP-Tour und trägt ein paar graue Strähnchen. Aber wenn er beim Feiern sein breites Lachen aufsetzt, überstrahlt er das ganze Team.
Gut fünf Längen vor der Ziellinie wagt er es zuerst, ein krächzendes Lachen anzustimmen. Der auf dem Deck trommelnde australische Flight Controller James Wierzbowski bekommt von ihm einen harten Schlag auf die Schulter. Dann umarmt er auch Erik Heil, der sich eher innerlich freut.
Auch Grinder Felix van den Hövel jubelt an Land emotional:
Gefühlsausbrüche sind nicht seine Art. In der sehenswerten Dokumentation „Racing on the Edge“ über das deutsche Team kommt man dem deutschen Skipper, der inzwischen nach seiner Heirat auch unter dem Doppelnamen Kosegarten-Heil auftritt, sehr nahe. Er erklärt, dass es ihm gar nicht so sehr ums Siegen geht.
„Ich habe gar nicht so viel Spaß am Ruhm. Man wird mich nicht ewig feiern sehen. So bin ich nicht. Ich möchte einfach Sachen gut können.“ Deshalb tanze er auch gerne auf vielen verschiedenen Hochzeiten. Er liebt die Herausforderung – im Segeln, aber auch bei seinem Medizinstudium oder dem Unterhalt seines Hofs.

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