Deutsche SailGP-Fans haben seit Platz fünf des deutschen Teams in Sassnitz große Hoffnung, dass die Crew um Erik Heil einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht haben könnte. In Saint-Tropez hat sich das nach dem ersten Renntag bestätigt. Es fehlen nur drei Punkte bis zum Finale.

Nach dem starken Auftritt beim ersten Heim-Event in Sassnitz, als nach einem Rennsieg bis zum Ende sogar der Finaleinzug möglich war, wollte das deutsche Team beim nächsten Auftritt in Saint-Tropez die Leistung bestätigen. Das bisher beste Saisonergebnis sollte nicht als glücklicher Zufall gewertet werden. Die Crew um Erik Heil wollte zeigen, dass sie nach dem brutalen Start in die Saison 2025, gezeichnet von der beispiellosen 12-Punkte-Strafe in Sydney, nun wirklich den nächsten Schritt gemacht hat.

In einer solchen Situation neigen Sportler dazu, zu verkrampfen und mit aller Gewalt ein Ergebnis erzwingen zu wollen. Genau so wirkt der erste Start in Saint-Tropez: Nach einem Luvmanöver der Dänen kommt das deutsche Boot nicht auf die Tragflächen und geht auf dem letzten Platz über die Linie. Danach läuft es besser. Mit dem kleinen 19-Meter-Wing kommt das Team – wie schon in Sassnitz – am ersten Tag bestens zurecht. Auch die erstmals eingesetzten Highspeed-Ruder scheinen kaum Eingewöhnung zu erfordern.

Platz sechs oder sieben scheint möglich, doch nach einem unglücklichen Zieleinlauf (Video-Clip) springt schließlich nur Platz 10 heraus. Ein Rückfall in alte Zeiten? Der verpatzte Start, die misslungene erste Wende und die letzten Meter könnten das Team an der eigenen Leistungsfähigkeit zweifeln lassen.
Doch das passiert offenbar nicht – auch wenn der nächste Start ebenfalls nicht optimal gelingt. Bei 10–20 Knoten und teilweise starken Böen ist der ideale Weg zur Linie schwer zu berechnen. Im Kampf um die Leeposition wird der Winkel zu spitz, um auf die Foils zu kommen. Während die Konkurrenz schon davonfliegt, hebt das deutsche Boot nur langsam ab und kommt verspätet in Fahrt.

Doch auch andere Teams haben große Probleme. So ist GER mit Platz 7 an der ersten Marke noch gut bedient. Nach einem Fehler am Leetor fällt das Team weiter zurück. Aber Heil bleibt geduldig und besinnt sich auf die in Sassnitz gezeigten Stärken. Laylines und Manöver werden immer besser. Die Belohnung: Platz 5 im zweiten Rennen.
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