Claas Lehmann und Leon Oehme sind die neuen Weltmeister der 505er Klasse. Mit Rang drei im letzten Rennen zogen sie um zwei Punkte an Stefan Böhm und Gerald Roos vorbei.
Die Entscheidung fiel schon am Start des neunten Laufes. Wolfgang Hunger und Holger Jess hatten große Probleme und begannen ihren Lauf mit einer großen Verzögerung. Stefan Böhm und Gerald Roos machten es etwas besser, wiesen aber schon einen größeren Rückstand auf Lehmann/Oehme auf, die stark, schnell und frei nach links segelten.
Die Fünften der vergangenen WM in Frankreich kamen als Zweite an der Luvtonne an und segelten schließlich einen kontrollierten dritten Platz nach Hause. Rang vier hätte ausgereicht, wenn Böhm/Roos ihren Streicher segeln sollten, also schlechter als sieben.
Aber der steuernde Anwalt war an der Luvtonne noch dran mit Rang sechs. Doch im Laufe des Rennen fanden die beiden nicht mehr zu ihrer Form, die ihnen in der Woche zur unglaublich konstanten Serie verholfen hatte.
Als dann irgendwann noch Hunger/Jess bei ihrer Aufholjagd von Platz 23 an der ersten Tonne vorbei rauschten und sich auf Rang 11 verholten, war es auch egal. Hunger hätte schon gewinnen müssen, um die Chancen auf den sechsten WM Titel zu wahren.
Claas Lehmann war in jüngeren Jahren einer der besten deutschen Europe Segler und absolvierte als Kader-Athlet auch seinen Wehrdienst bei der Sportfördergruppe Segeln in Flensburg. Danach segelte er sehr erfolgreich in Zweimann-Jollen und ist seit langer Zeit im 505er aktiv. Schon 2003 brachte er das Kunststück fertig, Wolfgang Hunger bei der Kieler Woche zu besiegen. Der Hamburger arbeitet als Herzspezialist im Albertinen Krankenhaus Hamburg.
Carsten Kemmlings Beiträge von der 505-WM in La Rochelle und Barbedos berichten übersichtlich und begeisternd über das Wesentliche der Serie und über seine Helden. Sie spiegeln die Regattaatmosphäre, als wäre man selbst dabei gewesen und bleibt dabei stets sportlich-fair. Man spürt,er ist einer von uns!