Kanadier Fred Eaton verteidigt den Little America´s Cup 3:1

Schnellster "Strandkat" der Welt

So komisch kann der Vorwindkurs auf einem Kat aussehen. "Canaan" Vorschoter Clarke macht sich in Lee in Lee schwer, um den Luvrumpf samt Steuermann Eaton im Trapez zu liften © Cristophe Launay

Beim Little America´s Cup  hat der Kanadier Fred Eaton wie erwartet sein überlegenes Design „Canaan“ zu einem ungefährdeten 3:1 Match Race Sieg über das australische Promi Duo Ashby/Spithill geführt. Die Rennen waren nicht so spannend, da Eaton gegen sein eigenes ausgemustertes Design „Alpha“ segelte, das nur bei stärkerem Wind eine Chance hatte.

Schließlich war es auch ein teaminternes Duell. Denn Eaton hatte insgesamt vier der sechs Boote mit seinen Flügeln aus verschiedenen Generationen ausgerüstet. Als der Amerikaner Steve Clark wenige Minuten nach dem Start des ersten Rennens seinen Wing zerstört war die Spannung aus der Veranstaltung.

Das Rumpfdesign vom alten Ashby/Spithill Kat ist nicht mehr aktuell. Heute segeln Kats mit ultra geraden Wavepiercer-Rümpfen © Cristophe Launay

Clark hatte die Trophäe immerhin elf Jahre in seinem Besitz und wollte sie sich nach der Niederlage 2007 wieder zurückholen. Allerdings standen die Wetten nicht gut, dass ihm das mit seiner „Aethon“  hätte gelingen können. Zu stark ist Fred Eaton inzwischen.

Denn durch seine maßgebliche Beteiligung an dem Mega-Flügel von BMW Oracle  hat er weiteres Know How in Bezug auf dei Wing-Technologie gesammelt. Sein Team war knapp ein halbes Jahr beim America´s Cup Team für die Mutter aller Segelflügel zuständig. So war dieser Little America´s Cup auch in gewisser Weise eine teaminterne BMW Oracle Veranstaltung.

Wing-Designs der C-Class-Flotte als sie noch intakt war. Höhe und Breite sind annähernd gleich. Es gibt Unterschiede bei den Rundungen im Achterliek und bei der Struktur. © Cristophe Launay

Und da nicht auszuschließen ist, dass der America´s Cup in Zukunft erneut mit Flügeln bestritten wird, hatten sich auch viele namhaften Designer in Newport eingefunden. Unter anderem sah sich der zweimalige argentinische Tornado Medaillengewinner Santiago Lange im C-Klasse-Lager um, bevor er in Kiel bei der Extreme 40 Series zu seinem Red Bull Team stieß.

Lange arbeitet für den Top Designer Juan Kouyoumdjian. Gegenüber SegelReporter berichtete er in Kiel begeistert von den Flügeln in Newport. Die Effektivität sei „unglaublich“. Besonders vor dem Wind wenn das Profil maximal rund eingestellt werde mit einem Anstellwinkel des hinteren Segmentes von bis zu 40 Grad verdoppele sich die Vortriebskraft im Vergleich zu einem konventionellen Tuchsegel.

Die Profile im Verlgeich. Das schnellste Design (3. v.l.) weist eine gerundete Vorderkante auf ist aber auch deutlich leichter als seine Vorgänger. © Cristophe Launay

In diesem Bereich seien die C-Klasse Cats möglicherweise effektiver als der BMW Oracle Tri, weil es den kleinen Kats nicht erlaubt ist, vor dem Wind einen Gennaker zu setzen. Damit würden sie besonders bei wenig Wind einen noch tieferen Kurs steuern können. Je höher aber die absolute erreichte Geschwindigkeit ist, umso größer wird der Wind-Widerstand eines Gennakers.

Ergebnisse

Das Video zeigt eine Zusammenfassung der ersten Rennen und zum Schluss einen Match Race Zweikampf in dem einzigen engen Rennen:

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

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