All4One mit starker LVT Vorrunde

Schümann kämpft sich zur Halbzeit auf Platz drei

Wind und Wellen vor Auckland zeigen die sexy Seite der alten Cupper © Paul Todd / outsideimages.co.nz

Weil das Rennprogramm wegen stürmischer Bedingungen verzögert worden war, standen am Schlusstag der Round Robin Serie zwei Wettfahrten auf dem Programm. Im ersten Match trat Jochen Schümann gegen das schwedische Artemis Team an.

Noch am Start schien alles offen. Bei leichtem Wind überquerten beide Boote mit guten Speed die Linie. Die Schweden ganz in Luv am Startschiff, die Deutschen an der Leetonne.

Für einen Moment lagen beide Boote gleichauf, doch bereits kurz nach dem Start konnte Artemis von einem Rechtsdreher und mehr Druck auf ihrer Seite profitieren. Durch den großen Abstand der Boote beim Start lag das deutsche Team durch den Winddreher nach der ersten Wende bereits deutlich zurück und Artemis entschied sich für eine lose Deckung. Aus dieser Position konnten die Schweden ihren Vorsprung weiter ausbauen und rundeten die Luvtonne mit 24 Sekunden Vorsprung.

Zweikampf downunder © Franck SOCHA

Doch die Deutschen waren stark auf dem Vorwindgang und verkürzten den Abstand zu ihren Gegner. Und Artemis hatte Probleme! Kurz vor der Leetonne rutschte bei den Schweden ein Crewmitglied aus und fiel ins Wasser. Er konnte sich allerdings an der Bordwand festhalten und wieder an Bord gezogen werden.

Diese Chance nutzten die Deutschen nicht – im Gegenteil. Sie rundeten nicht nur die benachteiligte Seite des Leegates, sondern auch der Spinnaker wurde zu spät weggenommen. In Folge dessen war die Fock bei der Tonnenrundung noch nicht ganz oben, was wertvolle Meter kostete. Artemis siegte.

Die Herausforderung im Matchrace ist es, sich nach einer Niederlage zurück zu kämpfen. Deshalb hätte das letzte Match des Tages kaum dramatischer sein können. Sieg oder Niederlage machte für die Deutschen von Platz drei bis sechs in der Gesamtwertung alles möglich.

Diesmal ging es gegen das russische Team Synergy. Gegen Karol Jablonski, den Schümann als Steuermann für das nicht realisierte zweite deutsche America´s Cup Team verpflichtet hatte. Das Match begann mit einem Splitstart. Das bedeutet, dass das Leeboot mit Wind von Steuerbord auf die linke Seite segelt, der Gegner kreuzt nach rechts.

Die Deutschen waren wie im ersten Lauf links und ließen ihren Gegner erneut viel Freiraum. Gegen Artemis fiel so die Vorentscheidung des Matches. Doch gegen die Russen sieht sah es besser aus. Nach dem ersten Cross lagen die Deutschen leicht voraus und rundeten als erster die Luvtonne.

Die deutsche Fahne weht ordentlich beim Vergleich mit den Besten © Franck SOCHA

Gegen Artemis konnte All4One sich auf dem Vorwindgang einen Vorteil verschaffen, aber dieses Mal profitierte ihr Gegner von einem besseren Manöver und der Vorsprung verkürzte sich weiter.

Als Karol Jablonski halste, ließen die Deutschen ihn auf die andere Seite ohne zu decken. An der Leetonne war es immer noch eng, es folgte der nächste Split. Synergy links, All4One rechts. Keine Deckung. Strategische Überlegenheit oder Risiko?

Am Ende lagen die Deutschen auf der rechten Seite vorne und holten sich einen sehr wichtigen Punkt. Mit Platz drei aus der Round-Robin treten sie nun morgen gegen das englische TeamOrigin im Knock-Out an.

Die beiden bestplatzierten Teams aus der Round-Robin, die ihr Knockout gewinnen können, qualifizieren sich dann direkt für das Halbfinale. Das heißt, wenn entweder Emirates Team New Zealand oder Mascalzone Latino Audi Team verlieren, hat All4One noch die Chance auf den direkten Einzug ins Halbfinale.

All4One hoch konzentriert. Im Vordergrund Profi- Trimmer Matti Paschen. Links mit Mütze Taktiker John Cutler, dahinter verdeckt Jochen Schümann © Franck SOCHA

Was auch immer passiert. All4One hat in der Vorrunde eine starke Leistung geboten. Die Leistungsfähigkeit der Teams ist deutlich näher zusammengerückt. Und es ist schon eine Überraschung dass sich das Schümann-Team in der Spitzengruppe halten kann.

Die Ergebnisse nach der 1. Round-Robin:

1. Platz Emirates Team New Zealand 6-1: 6 Punkte
2. Platz Mascalzone Latino Audi Team 5-2: 5 Punkte
3. Platz All4One 4-3: 4 Punkte
4. Platz Azzurra 4-3: 4 Punkte
5. Platz Artemis 4-3: 4 Punkte
6. Platz TEAMORIGIN 3-4: 3 Punkte
7. Platz ALEPH 2-5: 1 Punkt
8. Platz Synergy 0-7: 0 Punkte

Die Eventwebsite: www.louisvuittontrophy.com

Kathrin Kadelbach

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

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