Der Kanadier William MacBrien trieb 46 Stunden im Südpazifik. Seine Yacht erlitt einen Wassereinbruch. Er wird unter dramatischen Umständen gerettet. Wie die Beteiligten gezittert haben.
Am 14. Februar um 02:50 UTC ereignet sich an Bord der “Phoenix” eine Katastrophe. Vor wenigen Tagen hatte William MacBrien im Southern Ocean erst Point Nemo passiert, den abgelegensten Ort der Welt, nun aktiviert er seinen Notfall-Ortungssender (EPIRB). Er ist in Seenot.
Kap Hoorn befindet sich mehr als 1300 Seemeilen im Osten, Neuseeland über 3000 Seemeilen im Westen. 1600 Seemeilen im Süden liegt die winzige Insel Mataroa auf der nur 90 Menschen leben. MacBrian treibt näher an der Antarktis als an Südamerika, wohin sein Weg eigentlich führen soll. Er nimmt an der Weltumsegelung im Rahmen der Global Solo Challenge teil.
Was ist passiert? Der italienische Renn-Organisator Marco Nannini berichtet ausführlich über die dramatischen Stunden. Das Schiff etwa kenne er sehr gut. Er selbst segelte mit einer solchen Class40 vom Typ Akilaria RC1 2011/2012 um die Welt. Und “Phoenix” habe einen besonders guten Stammbaum.
2009 gewannen Boris Herrmann und Felix Oehme damit unter dem Namen “Beluga Racer” das Portimao Global Ocean Race. Herrmann startete seine Hochsee-Karriere. Als “SEC HAYAI” umsegelte es nach intensivem Refit 2021 im Rahmen des Globe40-Rennens erneut um die Welt und sicherte sich den Gesamtsieg. MacBrien überholt das Schiff erneut. Der Kiel wird sogar getauscht. Beim Global-Ocean-Race-Start gilt die Class40 als eine der am besten präparierten Yachten.
Entsprechend ordentlich verläuft sein Rennen. Nicht besonders schnell, aber kontrolliert. Nach den vielen Ausfällen vor ihm – unter anderem erlitt der Finne Känsäkoski einen Mastbruch und erlebte Odyssee – belegt er Rang sechs im Feld der 16 Starter.
Der Kanadier meldet keine nennenswerten technischen Probleme. “Bei unserem letzten Nachrichtenaustausch per Whatsapp Anfang vergangener Woche war er bester Stimmung”, erzählt Nannini. “Er wünschte sich, die Heizung öfter laufen lassen zu können, da die Wassertemperaturen auf 7 Grad Celsius gesunken waren, aber seine größte Sorge galt den schwindenden Zigarettenreserven.”
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