Segel-Bundesliga: 1. Spieltag in Berlin vom 12. bis 14. Mai

Start in die 11. Saison

Es geht wieder los: Die neue Saison der Segel-Bundesliga startet mit ihrem ersten Spieltag auf dem Wannsee. 36 deutsche Vereine aus der 1. und 2. Liga werden vom 12. bis 14. Mai um Punkte kämpfen.

Das NRV-Team hat bislang sechsmal die Meisterschaft gewonnen – in zehn Saisons. Foto: Julius Osner

Der erste Spieltag der neuen Saison 2023 findet vom 12. bis 14. Mai auf dem Wannsee statt, gastgebender Verein ist der Verein Seglerhaus am Wannsee. Für je 18 Vereine in der 1. und 2. Segel-Bundesliga geht es dann wieder um Punkte, Qualifikationen und für den einen oder anderen auch um den Abstiegskampf. „Der Blick auf die insgesamt 36 deutschen Vereine, die an der Bundesliga vertreten sind, zeigt eine große regionale Vielfalt“, erläutert Oliver Schwall, der vor elf Jahren die deutsche Segel-Bundesliga mit seiner Hamburger Firma Konzeptwerft gründete. „Wie kein anderes Format bietet die Segel-Bundesliga Segelsport auf allerhöchstem Niveau mit einem lokalen Bezug zu den Akteuren.“

Für die kommende, elfte Saison der Segel-Bundesliga werden wie im Vorjahr Live-Streams von den einzelnen Events die Spannung auf der Regattabahn direkt zu den Fans transportieren. Bei ausgewählten Events wird es zudem eine Live-Moderation an Land geben. „Die Begeisterung für das Liga-Segeln ist ungebrochen und die Unterstützung der gastgebenden Vereine und vielen ehrenamtlichen Helfer nach wie vor sehr hoch“, sagt Oliver Schwall. „Durch die starke Identifikation mit dem eigenen Heimatverein ist eine große Verbundenheit entstanden, die den Liga-Regatten einen hohen Stellenwert gibt und dieses erfolgreiche Format so zu immer neuen Rekorden bringt.“

Die Teams der 1. Segel-Bundesliga 

  • Akademischer SegelVerein Warnemünde I Mecklenburg-Vorpommern
  • Berliner Yacht-Club I Berlin
  • Bodensee-Yacht-Club Überlingen I Baden-Württemberg
  • Chiemsee Yacht Club I Bayern
  • Düsseldorfer Yachtclub I Nordrhein-Westfalen
  • Flensburger Segel-Club I Schleswig-Holstein
  • Hamburger Segel-Club I Hamburg
  • Konstanzer Yacht Club I Baden-Württemberg
  • Mühlenberger Segel-Club I Hamburg
  • Münchner Yacht-Club I Bayern
  • Norddeutscher Regatta Verein I Hamburg
  • Regatta-Segler Neuruppin I Brandenburg
  • Schlei-Segel-Club I Schleswig-Holstein
  • Segel- und Motorboot Club Überlingen I Baden-Württemberg
  • Seglervereinigung 1903 I Berlin
  • Verein Seglerhaus am Wannsee I Berlin
  • Wassersport-Verein Hemelingen I Bremen
  • Württembergischer Yacht-Club I Baden-Württemberg

Mitttlerweile haben 25 Länder die Entwicklung des Liga-Segelns nach deutschem Vorbild adaptiert und eigene Segel-Ligen gegründet, in vielen Ländern wird – wie auch in Deutschland – die J/70 als Einheitsklasse für die Liga-Regatten genutzt. „Inzwischen sind über 350 Segelclubs aus 25 Ländern mit über 3.000 Seglerinnen und Seglern im Ligasport organisiert“, sagt Oliver Schwall.

Um den Teams, die keine vereinseigene J/70 zu Trainingszwecken zur Verfügung haben, eine möglichst optimale Vorbereitung auf die Liga-Spieltage zu ermöglichen, können die Liga-Boote seit diesem Jahr gechartert werden. Dabei orientieren sich die Trainingsmöglichkeiten an den Austragungsorten der jeweiligen Liga-Events, so dass ein weiterer kostspieliger Transport der J/70 nicht nötig ist.

Gin Sul neuer Sponsor der Segel-Bundesliga

Gin Sul, der Premium-Gin aus Hamburg, ist neuer Sponsor der Deutschen Segel-Bundesliga. Schon seit jeher gilt Gin Tonic als Favorit auf Segler-Events. Und beide verbindet die Liebe zum Wasser: Gin Sul hat seine Wurzeln an der Westküste Portugals und wird in Hamburg an der Elbe destilliert.

Als Sponsor der Deutschen Segel-Bundesliga wird Gin Sul auf Segeln und Booten präsent sein. Ebenso wird Gin Sul bei allen Events und Aktivitäten der Deutschen Segel-Bundesliga vor Ort sein, um Besucher und Segler in den Genuss eines eiskalten Gin Tonics zu bringen.

„Wir freuen uns sehr, Sponsor der Deutschen Segel-Bundesliga zu sein”, sagte Fritz Grünefeld, Geschäftsführer von Gin Sul. „Wir wollen Menschen zusammenbringen, die Vereinskultur unterstützen, Besucher dazu inspirieren, das Segeln auszuprobieren und dadurch für unvergessliche Momente sorgen.“

Genau wie im Fußball qualifizieren sich die besten Clubs der Länder in einer eigenen Champions League Serie, bestehend aus drei Qualifikations-Events und einem Finale. Das große Finale der besten Ligateams der Welt findet dieses Jahr wieder im Rahmen der Travemünder Woche statt. „Wir werden mit Spannung verfolgen, ob es die Rekordmeister vom Norddeutschen Regatta Verein schaffen, ihren SAILING Champions League Titel zu verteidigen“, sagt Oliver Schwall.

Gesegelt wird in der Bundesliga mit baugleichen Booten des Typs J/70. Foto: Søren Wiegand

In den zehn Jahren ihres Bestehens haben sich die Kader der teilnehmenden Teams zunehmend verjüngt. Lag der Altersdurchschnitt in den ersten Jahren bei rund 30 Jahren und mehr, ist das Durchschnittsalter der Teilnehmenden nun auf unter 25 Jahre gesunken. „In den Kadern der Bundesliga-Vereine sind Topathleten aus den olympischen Bootsklassen, die für ihre Heimatvereine bei der Liga an den Start gehen und mit ihrer großen Wettkampferfahrung das Niveau der Liga beständig erhöhen“, sagt Oliver Schwall. „Kleinraumtaktik vor dem Start und klassische Match-Race Elemente beherrschen nun die anspruchsvollen Wettfahrten, vor allem der 1. Bundesliga.“

Mit einer eigenen Juniorenliga bieten die Liga-Organisatoren die Möglichkeit, früh Bundesliga-Luft zu schnuppern und den Nachwuchs in den Vereinskadern dauerhaft zu sichern. Schon mit Gründung der Juniorenliga war das Interesse der jungen Regattaseglerinnen und Segler aus den Vereinen sehr groß, talentierte, ambitionierte Jollenseglerinnen und Segler nutzen dieses Format, um Erfahrungen auf den kleinen Kielschiffen zu sammeln und so den die seglerische Karriereleiter in Richtung Bigboat-Racing emporzuklettern.

Die Teams der 2. Segel-Bundesliga 

  • Bayerischer Yacht-Club I Bayern
  • Blankeneser Segel-Club I Hamburg
  • Bocholter Yachtclub I Nordrhein-Westfalen
  • Bucerius Sailing I Hamburg
  • Entdecker und Seefahrer Fördervereinigung I Hamburg
  • Essener Turn- und Fechtklub I Nordrhein-Westfalen
  • Joersfelder Segel-Club I Berlin
  • Kieler Yacht-Club I Schleswig-Holstein
  • Klub am Rupenhorn I Berlin
  • Lübecker Segler-Verein von 1885 I Schleswig-Holstein
  • Lübecker Yacht-Club I Schleswig-Holstein
  • Potsdamer Yacht Club I Berlin
  • Segel-Club Ville I Nordrhein-Westfalen
  • Segelclub Otterstadt I Rheinland-Pfalz
  • Segler-Vereinigung Wuppertal I Nordrhein-Westfalen
  • Seglervereinigung Itzehoe I Schleswig-Holstein
  • Westfälischer Yachtclub Delecke I Nordrhein-Westfalen
  • Yachtclub Möhnesee I Nordrhein-Westfalen

In der Juniorenliga sind ebenfalls 18 Teams versammelt, insgesamt gibt es bundesweit 51 Juniorenteams. „Von Beginn an wird die Juniorenliga maßgeblich vom Heinz Nixdorf Verein unterstützt. Zusammen haben wir uns für dieses Jahr ein neues Konzept überlegt, dass den vielen deutschen Juniorenteams auf den unterschiedlichen Revieren gerecht wird“, erklärt Oliver Schwall. „Über regionale Qualifikationswettfahrten in den Gebieten Nord, West und Süd werden die Finalteilnehmer ermittelt. Parallel arbeiten wir am Aufbau einer Youth SAILING Champions League und planen das große Finale in Kiel.“

Wie beim The Ocean Race sind Frauen aus der Segel-Bundesliga nicht mehr wegzudenken, zahlreiche Vereine setzen auf Mixed-Teams in ihrer Bundesligamannschaft. Mehr und mehr formieren sich aber auch rein weibliche Teams. Deren Saisonhighlight ist die Women‘s SAILING Champions League, deren großes Finale dieses Jahr in Kopenhagen stattfindet. Das Qualifikationsevent für die deutschen Frauenteams findet auf dem Wannsee statt, gastgebender Verein ist der Berliner Yacht-Club. „Von den rund 3.000 deutschen Seglerinnen und Segler, die bisher bei der Segel-Bundesliga angetreten sind, sind fast ein Drittel Frauen“, betont Oliver Schwall. „Zwanzig Teams haben bereits für den Qualifier in Berlin gemeldet, das verdeutlicht eindrucksvoll, was für einen hohen Stellenwert das Liga-Segeln für die deutschen Frauenteams hat.“ Jährlich vergibt die Segel-Bundesliga einen Sonderpreis für das Liga-Team mit dem höchsten Frauenanteil, im letzten Jahr ging diese Auszeichnung an die Segelabteilung des FC St. Pauli.

Erster Spieltag in Berlin

Beim Auftakt in Berlin wird auch deutlich, dass sich anders als in den vorherigen Saisons, kein Erstligist mangels Interesse oder wegen des zu großen Aufwandes abgemeldet hat. Die Verjüngung der Liga ist offensichtlich, auch wenn noch einige erfahrene Crews am Start sind.

In Berlin zeigt sich, dass der Wannsee und Umgebung nach wie vor ein Hotspot des Ligasegelns ist. Gleich sechs heimische Teams gehen in beiden Ligen – jeweils drei – bei dem Gastgeber Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) an den Start. Daneben sind vor allem die Clubs aus Nordrhein-Westfalen (7), Hamburg (5) und Baden-Württemberg (4) stark in beiden Ligen vertreten.

Spannend wird es auf dem Wannsee, ob es den Titelverteidigern und Rekordmeistern des Norddeutscher Regatta Verein (NRV) diesmal mit Skipper Leon Passlack gelingt, direkt an die Erfolge des letzten Jahres anzuknüpfen.

Als großer Favorit wird beim ersten Aufeinandertreffen der Saison aber wieder der Mühlenberger Segel-Club (MSC) gehandelt. Routinier Magnus Simon übernimmt wieder die Pinne, der  schon für das Kieler OneTeam sourverän die Liga gewonnen hat. Im vergangenen Jahr wurde er beim Auftakt Zweiter, überließ danach aber anderen Skippern die MSC-Pinne und die Hamburger belegten schließlich Rang 11 in der Tabelle.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem SC Otterstadt wieder einen Club aus Rheinland-Pfalz im Kreis der Bundesligisten haben“, sagte Anke Lukosch, Geschäftsführerin der Segel-Bundesliga und selbst in der Women SAILING Champions League aktiv. „Beim Blick auf die neu formierten Kader fällt auf, dass viele sehr junge Crews dieses Jahr an den Start gehen.“

Dazu ist in beiden Ligen je eine reine Familiencrew vertreten. Für den Erstligisten Schlei-Segel-Club gehen Andreas, Suzanne, Rob Dean und Luke Willim an den Start, in der 2. Liga starten Maike, Maren, Morten und Aron Roos für die Segler-Vereinigung Wuppertal.

Technische Unterstützung von SAP und Vakaros

„Die Ergebnisse der Rennen werden wie gewohnt über das SAP-Tracking-System live abgebildet, für Sonntag planen wir ab 12 Uhr zudem einen moderierten Livestream“, sagt Anke Lukosch und ergänzt: „Mit Lena Stückl als Moderatorin, Luisa Krüger als on water-Reporterin und Carolin Schaarf als Expertin im Studio haben wir zum ersten Mal eine reine Frauencrew für die Übertragung.“ Die Teams der 1. Liga haben erstmals die Möglichkeit, über das Performance-Analysetool von Vakaros die einzelnen Flights genau auszuwerten und ihre Analysedaten direkt miteinander zu vergleichen. Die Geräte, zur Verfügung gestellt von Wassersport-Fachgroßhändler Gotthardt, sind bereits auf den sechs Erstligabooten installiert.

Die Crewlisten für Berlin

Event-Website für den 1. Spieltag

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