Segel-Bundesliga: Großes Finale am Wannsee – Wird Grotelüschen wieder der „Retter“?

Die Entscheidung

Das Finale der Deutschen Bundesliga beim VSaW in Berlin ist spannend wie nie. Dabei geht es längst nicht nur um die Entscheidung an der Spitze. Wen die Vereine ins Rennen schicken.

Um 11 Uhr startet das große Finale der Segel-Bundesliga auf dem Wannsee. Der Verein Seglerhaus am Wannsee hat sich zum 150. Jubiläum die Ausrichtung der Regatta gegönnt, und es könnte spannender kaum sein.

Die Titelverteidiger aus Starnberg wollen den dritten Titel perfekt machen. © DSBL/Lars Wehrmann

Gleich in drei Kategorien fallen Entscheidungen, die sehr umkämpft sein werden. Es geht um den Meistertitel, die Championsleague und den Abstieg.

Im Fokus steht der Titelkampf. Drei Vereine liegen so dicht beisammen, dass eine Entscheidung längst nicht gefallen ist. Die Titelverteidiger vom Deutschen Touring Yacht-Club behaupten einen vier-Punkte-Vorsprung vor dem NRV, aber der Meister hat zuletzt geschwächelt. Bei der Championsleague war Platz 23 eine herbe Enttäuschung, die Niederlage beim Pokal gegen Flensburg und Berlin war unerwartet deutlich und in Glücksburg gingen auf den letzten Metern wichtige Punkte gegen den NRV verloren

Profi-Verstärkung für DTYC

Aber Steuermann Julian Stückl kommt mit der Empfehlung eines Sieges bei seinem letzten Liga-Einsatz in Travemünde nach Berlin. Und er hat mit Drachen-Profi Phil Blinn erstmals in dieser Saison eine wichtige Verstärkung im Boot.

Der NRV sitzt dem Detuschen MEister mit vier Punkten Rückstand im Nacken. © DSBL/Lars Wehrmann

Ärgster Widersacher ist der NRV, wo Tobias Schadewaldt mit der Empfehlung der Liga-Serie 2/1/2 antritt. Vier Punkte sind durchaus aufzuholen, und das gilt genauso für den Segel- und Motorboot Club Überlingen mit sechs Punkten Rückstand.

Das Überraschungsteam der Saison setzt anders als die Konkurrenz auf drei rotierende Steuerleute, und diesmal kommt zum zweiten Mal Steffen Hessberger zum Einsatz. Zuvor hatte Tino Mittelmeier mit 1/2 für die besten Ergebnisse gesorgt, aber auch Hessberger segelte in Lindau auf Rang vier.

Der SMCÜ muss sechs Punkte aufholen. © DSBL/Lars Wehrmann

Kampf um die Championsleague

Hinter den Top drei geht es um den Championsleague-Platz vier, wobei 2017 sogar fünf deutsche Crews die Chance bekamen, international zu segeln. Fünf Vereine liegen nur zwei Punkte auseinander.

Dabei hatte zuletzt der VSaW den besten Lauf. Ex 49er-Segler Tim Elsner war zuvor als Taktiker im Einsatz, übernahm in dieser Saison aber das Steuer, nachdem die Leistung der Berliner weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Zusammen mit 470er-Olympionikin Annika Bochmann als Taktikerin bildet er ein starkes Duo, das mit der Empfehlung eines Sieges in Glücksburg zum Heimspiel auf dem Wannsee gekommen ist.

Der Bayerische Yacht-Club, Berliner Yacht-Club, Wassersport-Verein Hemelingen und die Segelkameradschaft Wappen von Bremen liegen ganz eng beieinander und haben alle sehr schwankende Leistungen in der Saisons gezeigt. Bei der SKWB sorgte jeweils Steuermann Gordon Nickel mit seinem Team klar für die besten Ergebnisse mit 2/5 und so soll er die Championsleague für den Aufsteiger klar machen.

Der spannende Abstiegskampf

Richtig nervenaufreibend wird der Kampf um den Abstieg. Insgesamt vier Vereine steigen ab, und der Schweriner Yacht Club steht schon fest auf Rang 18. Für den Potsdamer Yacht- Club wird es sehr schwer mit einem Rückstand von neun Punkten zum rettenden 14. Rang. Aber es ist nicht unmöglich. 470er- und Youth America’s Cup-Segler Frederik Eichhorst hat schon in Travemünde mit Rang drei gezeigt, dass er ganz nach vorne segeln kann.

Aber besonders davor ist es extrem eng. Platz 11 und 16 trennen nur drei Punkte. Und überraschend hat der Lindauer Segel-Club schlechte Karten. Veit Hemmeter hat aber zuletzt mit seiner Truppe bei der Championsleague gezeigt, dass er beileibe nicht da unten rein gehört.

Der Hamburger Segel-Club schickt zwei Geschwister-Paare zusammen ins Rennen. Silke und Maren (Basedow) Hahlbrock segeln mit Max und Karl Gurgel und versuchen damit ihrem notorischen Gewicht-Problem Herr zu werden. Aber sie bekommen es insbesondere mit dem Lübecker Yacht-Club zu tun, bei dem Simon Grotelüschen wieder den „Retter“ spielen soll.

Schon 2016 half der Laser-Olympionike von 2012 seinem Verein mit den Plätzen 4/7 zum Ende der Saison und sicherte schließlich die Liga über die Relegation. Nun ist er beim Ersteinsatz 2017 wieder gefragt an die Leistung anzuknüpfen. Er bekommt es mit den eingespielten Teams aus München, Düsseldorf und vom Württembergischen Yacht Club zu tun, die alle auch ganz vorne punkten können.

Die Wettfahrten des Finales beginnen am Donnerstag (02. November) um 11.00 Uhr vor dem Verein Seglerhaus am Wannsee (Am Großen Wannsee 22-26 – 14109 Berlin). Am Freitag und Samstag jeweils ab 12.00 Uhr startet der kommentierte Live Stream. Tracker und Ergebnisse werden hier laufend aktualisiert.

Crewliste

Die laufend aktualisierten Ergebnisse

 

Termine der Deutschen Segel-Bundesliga 2018

1./2. Bundesliga: 27. – 29. April 2018 in Friedrichshafen, Bodensee

1./2. Bundesliga: 08. – 10. Juni 2018 in Tutzing, Starnberger See

1./2. Bundesliga: 21. – 23. Juli 2018 in Travemünde, Ostsee

1./2. Bundesliga: 24. – 26. August 2018 in Berlin, Wannsee

1./2. Bundesliga: Mitte September, Ort noch unbekannt

Finale 1. Bundesliga: 18. – 20. Oktober 2018 in Hamburg, Außenalster

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