Segel-Bundesliga: Neue Rennserie für deutsche Vereine geplant

Segel Liga

Die Initiative für eine deutsche Segel-Bundesliga ist gestartet. ​Vier Nord-Vereine sind beigetreten, auch die Resonanz im Süden ist groß. Erste Rennen werden im Juli wohl auf B/one ausgetragen.

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23 Antworten zu „Segel-Bundesliga: Neue Rennserie für deutsche Vereine geplant“

  1. Alex

    sagt:

    Mal abgesehen davon, dass ich auch nicht glaube dass das funktioniert. (leider)
    Für die meisten Binnenreviere sollte man ein leichtwindtaugliches Boot wie die Longtze wählen. (hab ich nicht)
    Die B/one wird sicher erst ab ca. 3 Bft. spaßig. Nur mit ein paar Vereinen wird sich keine neue Klasse entwickeln. Das geht nur mit einem Boot das auch für viele Regattasegler einen ordentlichen Reiz hat.

    Wir aber sitzen all auf der Ofenbank und warten dass endliche jemand was macht und wenn dann was gemacht wird, wird gleich gegen den Kommerz und die Verbände geschossen.
    Und das ewige Zitieren vom AC nervt so langsam. Der AC war schon immer eine Regatta der Supperreichen und kein Volksvergnügen. In der Schweiz hat die Kanne dennoch für ordentliches Interesse am Segelsport gesorgt.

    Es ist sicher unbestritten, die meisten der bestehenden Klassen sind am Sterben.
    Mir hat mal ein Klassenkenner gesagt, es ist unabhängig davon, um welches Boot es geht. Wichtig ist, was die Klasse auf die Beine stellt.
    Letztes Jahr auf einer Sportbootregatte ist eine Klasse nicht gekommen. Grund „die machen keine gescheite Party“. Wir hatten schon richtig steile Partys nur auf einer Parkbank mit einer Kiste Bier. Weshalb die steil waren? Weil wir nicht gewartet hatten das einer kommt und uns fremdbespaßt.

    Eben genau hier sehe ich unser großes Problem. Wir sind nicht mehr in der Lage etwas selber auf die Beine zu stellen, nein wir warten lieber ob irgendjemand was macht um dann rum zu nörgeln.

    Ich finde die B/one auch nicht gerade als ein Treffer, mir geht aber das Vergütungssegeln langsam auf den Sack und zum Regattareisen habe ich keine Zeit. Wenn sich also eine Klasse mit mehreren Regatten im Nahbereich etabliert, kann ich mir auch ein Regatta-Charter mit eine B/one vorstellen.
    Und wenn das von wirtschaftlichen Interessen angekurbelt wird, soll es so sein. Wir Privaten bekommen das sicher nicht alleine gebacken.

    1. Torsten

      sagt:

      Die Aussage
      >Es ist sicher unbestritten, die meisten der bestehenden Klassen sind am Sterben

      möchte ich so nicht stehen lassen. Richtig ist, dass die Teilnehmerzahlen in fast allen Bootsklassen sinken. Denn es gibt immer weniger Regattasegler, und immer mehr Bootsklassen, die um diese Segler konkurrieren. Von „Sterben“ kann bei den meisten Klassen aber noch lange nicht die Rede sein. Außerdem suggeriert es, wenn man von „bestehenden Klassen“ spricht, dass es sich mit einer neuen Bootsklasse nicht so verhalten wird. Die Erfahrung der letzten 15 Jahre zeigt aber, dass alle neuen Klassen, die seitdem eingeführt wurden, stagnieren oder schon wieder am Schrumpfen sind. Einzige Ausnahmen in Deutschland sind der 29er und vielleicht noch das Musto Skiff.

      Die Ideen, Charterboote für Regatten und gesponsorte Rennserien anzubieten, finde ich gut. Hierfür aber schon wieder einen neuen Bootstyp anzubieten, halte ich für großen Käse. Denn noch eine neue Klasse, die zudem noch bestehenden Klassen stark ähnelt, verschärft das Problem überall schrumpfender Teilnehmerzahlen.

      Sinnvoll wäre es, wenn eine Vereins-Initiative und ein Sponsor wie Audi Rennen in einer schon existierenden Bootsklasse austragen und damit eine Klasse und Regattaserie tatsächlich etablieren und voranbringen würden. Aber ich kann bislang nicht erkennen, dass den Machern daran gelegen ist. Vor 12-13 Jahren hatte Audi die damals neue Streamline unterstützt. Nachdem diese Klasse nicht weiter gefördert wurde, blieb der schon genannte Scherbenhaufen einer weiteren Mini-Klasse, die bestehenden Klassen ein paar Segler weggenommen hat (oder umgekehrt). Hoffentlich wiederholt sich die Geschichte jetzt nicht mit der B/one.

    2. Oh, nass is

      sagt:

      @Alex

      Zum Thema selber auf die Beine stellen:

      Ich hab zum Beispiel schon vor zwei Jahrzehnten ein umfangreiches Ranglistenprogramm geschrieben und mehrere Jahre Rangliste gemacht, habe Treffen und Trainings veranstaltet, habe mir einen vier Seenpokal ausgedacht mit einem tollen Handicapsystem, wo jeder der Gewinner sein konnte, inkl. HP, selbergestifteten Preis und Sponsorpreisen, habe auf einer veralteten Seite ein modernes Forum installiert, viel an Content eingebracht und zum mitmachen angeregt, in welchem sich dann eine gute Diskussion zum Thema Leistungssport ergab, wo ich Budzien als perfekten Mann zum Heranführen der Jugend bezeichnete, der dann ein paar Wochen später, nach dem regen Austausch im Web, das Finnteam Germany gründete, welches dann ziemlich sicher auch der Ideengeber für das Sailing Team Germany war. Sonst gäbs das heut wohl nicht. Im Nachhinein gesehen die größte Dummheit meinerseits. Hab mich für Regatten eingesetzt, daß die zustande kamen oder angenommen wurden. Also ganz so tatenlos ist das Fußvolk nicht. Gibt genug, die noch wesentlich mehr leisten in den Niederungen unserer Dorfclubs. Bloß, die machen das aus Freude zum Hobby und nicht aus Gewinnerzielungsabsicht, von daher ist Vielen die aktuelle Segellandschaft, wo ohne Geld gar nichts mehr geht, der Profisport über allem trohnt und Verbandsaufgaben von Vermarktungsgesellschaften erledigt werden, langsam suspekt.

      Bin ja schon gespannt, wieviel in naher Zukunft Wettfahrtleitung und Organisation kosten, wenn jetzt hier auch noch mit Vergütungen angefangen wird beim „Bundesliga“ <-LOL Segeln.

      1. @eman

        sagt:

        du bist mein hero…. einen eigenen vier Seempoka orgnisiert, und der eigentliche Vater des STG bist du auch nochl! „Toll“!

        schon mal daran gedacht, dass im Weltcup/Olympisch ein anderer Wind weht als auf deiner 4-Seen-Platte.
        Für das Niveau auf dem du Segelst braucht es wirklich kein STG. Wenn du aber irgendwie international mithalten willst, kommst du um solche Entwicklungen, wie du sie ausgezeichnet beschrieben hast, aber nicht herum……
        So, where is the prob?
        Die Zeiten, in denen du als Amateur im Europacup in einer Olympischen Klasse etwas mit nach Hause nehmen konntest, sind einfach vorbei. Aber diese Entwicklung haben wir beileibe nicht national vorangetrieben; eher Jahre lang den allgemeinen, internationalen Trend zur Professionalisierung des Segelsports, verschlafen.

        1. Oh, nass is

          sagt:

          Schau Eman!

          Leistungssegeln interessiert mich nicht. Wenn die Kohle nicht mehr fließt, sind Leistungssegler eh in der Regel weg vom Fenster. Mich interessieren viel mehr die kleinen Rädchen, die überhaupt erst möglich machen, daß man an einem Wochenende irgendwo hinfahren kann auf Regatta. Die imponieren mir wesentlich mehr. Mich interessieren Segelidealisten, die sich ihr Hobby aus Leidenschaft selber finanzieren und nicht nur dabei bleiben, wenn der Erfolg da ist. Und ich zieh auch sicher jede Regionalregatta einem Weltcup vor.

          Und genau hier liegt auch das Problem. Das ihr glaubt, daß das Segeln ausmacht, daß sich da eine Handvoll bei World Cups rumtreiben. Aber so isses ned. Leistungssport ist nur ein ganz kleiner Teil einer großen Gruppe.

          Wenn ich an die Parties früher im KZV zurückdenke und das Treiben von Olympioniken bei so manchem Weltcup betrachte, bin ich heilfroh, jahrelang in einer nationalen Hobbyklasse gesegelt zu haben.

          Und ja, das STG würde es in der Form ziemlich wahrscheinlich, ohne die Initiativen von mir und der Finnsegler, allen voran Budzien, heute wohl nicht geben. Wurde nur abgekupfert und im großen Stile aufgezogen, auch wenn das heute keiner mehr eingestehen würde. 😉

          Wie ich ansonsten über die übertriebene Professioanlisierung im Segeln denke, gab es hier ja bei SR schon ausführlich zu lesen.

  2. Sven

    sagt:

    Die B-One ist es wohl vor allem geworden, weil Bavaria das attraktivste Angebot gemacht hat. Mit anderen Worten, es wird STG zunächst sehr wenig kosten, die Boote für die Veranstaltung zu nutzen. Ist doch ein tolle Initiative. Irgendwo muss man mal anfangen!

    1. Christian

      sagt:

      Bavaria hat das attraktivste Angebot gemacht? Wenn überhaupt, dann in finanzieller Hinsicht. Darüber liegen aber keinerlei Informationen vor, das können wir nur vermuten.

      Das Boot selbst ist nicht sonderlich attraktiv. Bei Leichtwind ist die B/One untertakelt, sie ist schwer und technisch in fast jeder Hinsicht Low-Tech. Eine heiße Kiste für eine Segelbundesliga sieht anders aus. Die DTM wird schließlich auch nicht mit Dacias ausgetragen.

      Dass die B/One bei 25 kn Wind ins fahren kommt, wie einer ihrer Händler aus dem hohen Norden durchaus glaubhaft in die Öffentlichkeit trägt, mag ja sein. Aber welches Boot tut das nicht bei 25 kn…

      Ich fände die B/one ja noch diskutabel, wenn die Klasse in der vergangenen Saison einen halbwegs vorzeigbaren Regattazirkus etabliert hätte. Aber da war fast gar nichts, aller vollmundigen Ankündigungen zum Trotze. Man hat den Vergleich zu anderen Klassen gescheut, keine B/one war je auf einer der großen Vergütungsregatten im Süden. Was ist da los?

      Sowohl von neuen Klassen als auch neuen Events kann und muss man als Regattasegler erwarten, dass vollmundigen Ankündigungen substantiell etwas folgt. Leider gab es gerade in Deutschland in den letzten 5 Jahren wahnsinnig viel PR-Gedöns, dem dann eben nix folgte (Champions Race etc. pp) Darunter haben nun auch die aktuellen Projekte zu leiden. Und es sieht vorläufig nicht so aus, als hätten ihre Macher viel aus vergangenen Fehlern gelernt.

      1. Torsten

        sagt:

        Zum „sich-durchsetzen“ von neuen Bootsklassen in Deutschland in den letzten 10-15 Jahren möchte ich mal ein paar Zahlen in den Raum werfen, auf die sich jeder gern selbst seinen Reim machen kann. (Anzahl der Boote in der Rangliste, ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

        An erster Stelle stehen hier die Jugendklasse 29er (86 Boote in der Rangliste ab 9 Wettfahrten), dann die F 18 Katamarane (39 Boote in dieser Rangliste).
        Musto Skiff (29 Boote).

        Platu 25: 27 Boote in der Rangliste.
        Melges 24: 19 deutsche Boote mit 3 oder mehr Regatten in der Rangliste.
        J 80: 13 Steuerleute mit 3 oder mehr Regatten.
        Streamline: 9 Steuerleute in der Rangliste.

        Weiß jemand noch mehr Klassen?

        1. J24: 30 in der Rangliste

          1. Leon

            sagt:

            Pirat: 43 in der Rangliste

  3. Ostnodost

    sagt:

    Kürzer! Bitte! Siri ist echt die Pest.

  4. Robin Spray-Hood

    sagt:

    Erstmal lesen,nachdenken und sich fragen stellen….:
    – Brauchen wir sowas?-gibt doch schon so viele Klassen…
    – steht das was von Matchrace?…äh… ne!
    – warum auf der B-one?…ach ,ne…steht noch nicht fest?..aber erstmal ja?
    -wenn es ein Wettstreit der Vereine ist, machen ja verschiedene Schiffstypen und verschiedenen Segler sinn. Soll es dann evtl. ein pool von jeweils 10 Seglern pro Verein geben ,von denen immer 3 auf immer wechselnden Bootstypen und Revieren starten?Je nach Seglerischen können?
    – 20 Vereine -8 Veranstaltung? Nur 8 Regatten im Jahr?…dafür so ein TamTam? oder jeder Verein 8 Regatten?…das wären 160 Regatten!! …ne ,bestimmt auch nicht!
    Mein Fazit: überschnelle Presseabteilung? Noch nicht ausgereift. Viele offenen Fragen. Mal wieder eins von diesen Projekten…mit den üblichen verdächtigen und den verdächtig üblen…..!

  5. Wilfried

    sagt:

    Ich kann „Oh, nass, is“ (übrigens geiles Alias) nur zustimmen. Grundlage für eine Bundesliga ist, dass es Kreisligen, Regionsligen, Landesligen gibt. Und zwar in derselbne Sportart. Wir Segler sollten uns auch mal dagegen wehren das alles was sich mit Segeln auf dem Wasser bewegt das gleiche ist. Surfen ist nicht Katamaranseglen, ist nicht Jollesegeln, ist nicht Skiffsegeln, ist nicht Kielbootsegeln ist nicht Offshoresegeln.

    Es gibt ja auch keine Von Bayern München und Borussia Dortmund gegründete Liga in der in einer Saison Fußball, in der nächsten Volleyball und dann vielleicht Basketball oder Handball gespielt wird.

  6. jorgo

    sagt:

    Oh, nass,is – Du hast bestimmt einerseits Recht mit der Analyse. Auf der anderen Seite sollte man die Hoffnung nie aufgeben und neue Initiativen von vorne herein abkanzeln. Warten`s wir doch erstmal ab wie es ausgestaltet wird. Ich persönlich finde die Idee erstmal spannend …. und klar, wenn da keinerlei wirtschaftlicher Gedanke dahinter steht entwickelt sich bestimmt gar nichts. Das war übrigens schon immer so …. auch in der von Dir beschriebenen guten alten Zeit.

    1. Oh, nass is

      sagt:

      Das ist nur teilweise richtig.

      Der Profisport hat sich erstmal aus einem unwirtschaftlich denkenden Regattabreitensport heraus entwickelt. Also hier ist schon klar, wer zuerst da war. Profitum ist erst durch die Breite möglich geworden und hat auch lange eigentlich nur eine kleine Rolle im Segelsport besetzt und das war auch gut so. Klar muß auch wirtschaftlich gedacht werden bei Events und das ist sicher legitim, keine Frage.
      Aber aus meiner Sicht ist heute der Segelregattasport eher unter die Fuchtel des Profisports geraten und alles wird danach ausgerichtet. Vermarktungsgesellschaften greifen hier richtungsweisend ein und das heißt für mich, daß hier etwas ausgeufert und aus dem Ruder gelaufen ist. Es war mal ein herrlich normaler Sport. Heute ist es dieselbe Sch…e wie überall. Leistung, was verdienen und Erfolg über allem. Solange das keinem schadet wär ja auch das noch in Ordnung. Aber wenn das eindeutig zu Lasten des Breitensports geht, ist es nicht mehr ok.

      Das ist das Fatale, was hier über die Jahre passiert ist.

      Wir brauchen keine Initiativen, die dem Leistungssport noch weiter dienen und keine weiteren elitären Dinge wie eine Bundesliga. Was wir brauchen sind Initiativen die dem Sport in der Breite wieder dienen. Wir brauchen richtungsweisende Ideen, wie wir die Klassenvielfalt ordnen und wie wir Regattasegeln für die Breite wieder attraktiv machen können.

      Die Idee von mir mit der Abkoppelung vom IOC mit einem eigenen Großevent ist sicherlich das Wichtigste, was man versuchen müßte, umzusetzen. Leute sprechen immer über Kinder, die sie für den Segelsport gewinnen wollen. Bloß, wenn es keine Eltern mehr gibt, die dem Regattasport zugewandt sind, wird man auch nicht besonders viele Kinder gewinnen können. Von daher braucht man ein Großevent, daß für Viele einen sportlichen Anreiz darstellt und auch ältere Genererationen wieder mobilisieren kann. Ich kanns auch nicht mehr sehen, wie hier ständig Jugendliche mehr oder weniger gekauft werden, von irgendwelchen gesponsorten Teams. Und bleibt der Erfolg aus und fällt die Unterstützung weg, ist der Jugendliche auch bald nicht mehr zu sehen. So eine Art von Jugendarbeit brauchen wir nicht. Wir brauchen Eltern, die die Schönheit dieses Sports vermitteln und auch Jugendliche, die wegen der Schönheit dieses Sports dabei bleiben und hier Vereinsarbeit leisten und nicht nur dabei bleiben, wenn sie Erfolg haben. Es hat sich ein falscher Geist in diesen Sport eingeschlichen und überhand genommen. Von daher ist es existenziell notwendig wieder etwas zu tun, um eine breite Regattalandschaft auch für die ältere Generation zu generieren und dazu braucht man gut aufgestellte breite Klassen. Regattasegeln ist aufgrund der begrenzten Aktiven eine sensible Sache und wenn hier ständig alles geändert wird oder erneuert wird und immer mehr neue Anreize geschafffen werden und IOC Entscheidungen immer weiter alles zerreissen, bleibt halt irgendwann nichts mehr übrig, außer einer kleinen elitären Struktur. Gut, meinetwegen. Aber ich hoffe, dass die Clubs dann auch so intelligent sind und aus dem DSV austreten.

      Die Formel für erfolgreiche Klassen ist ja ganz einfach. Es ist eine Kombination aus einfachem Boot und sportlichem Anreiz. Aber einfache Boote sind ja nicht medientauglich und von daher wechseln die Guten oft in Klassen, wo man Aufmerksamkeit und Erfolge erreichen kann oder wo andere für einen zahlen. Und Klassen, wo so dann der sportliche Anreiz fehlt landen oft in einer Todesspirale, die sich mehr oder weniger im Nichts auflöst.

      Von daher wäre einfach ein richtiges Großevent, welches auch die Generation berücksichtigt, die den Sport weitergeben können, ein Muß. Gute Klassen könnten so auch immer ihren Platz haben und der Segelsport wäre nícht weiter der Spielball des IOC und könnte sich von dieser Geisel befreien und selber entscheiden. Das müßte den Verbänden eigentlich ein ausreichender Ansporn sein. Tennis, Fußball, Basketball, alles olmypisch nicht besonders interessant, aber eine Fußball WM schaut jeder. So könnte es im Segelsport auch werden. Man kann auch mit so einem Großevent die Klassenlandschaft gezielt ordnen. Ein Mix aus Tradition und Innovation kann entstehen und Hand in Hand in eine neue geordnete Segelzukunft marschieren. Boote wie z.B. ein Star oder eine Tempest, ein 505er, ein FD oder ein Pirat könnten olympiaunabhängig stark in den Blickpunkt geraten und sich angemessener Beliebtheit und Leistungsdichte erfreuen und alle hätten möglicherweise wieder sehr großen sportlichen Anreiz vor Augen, was sicherlich auch wieder Vereinsstrukturen stärken würde.

      Was ich nicht mehr sehen kann, ist, das Sponsorengelder wohl nur noch, in der Regel undurchdacht, in irgendwelche elitäre Pseudoevents gesteckt wird, wo es um die goldene Banane geht oder mit dem ins Leben rufen solcher Events generiert wird.

      1. Johannes

        sagt:

        Ja deine Kritik teile ich durchaus.

        Warum mir die Bundeslige Idee gefällt:
        – Es könnte sich dadurch eine moderne Sportbootklasse etablieren die bezahlbar ist und sich auch außerhalb der „Bundesliga“ Überdurchschnittlich verbreitet. Und das mit Schiffen die in Anschaffung und Unterhalt bezahlbar sind.

        – Den Jollenseglern wird ermöglicht auf die „nächste“ Stufe ermöglicht (wenn sie es denn wollen).

        – Bricht man da Konzept runter und fährt in den Revieren Regionalwettbewerbe aus, dann wird einer recht großen Zahl an Seglern der Zugang zu spannenden Regatten ermöglicht. Diese Regionalregatten (lass es 3-4 pro Saison sein) könnten eine Art Entry Draft für die Bundesliga sein. => JEDER hat ALLE Möglichkeiten.

        Fraglich daran ist:
        – Wie lässt sich das realisieren und finanzieren, so dass nicht nur die Vereine bei denen offensichtlich ohnehin eine herausragende Förderung stattfindet (NRV, KYC, …) sondern eben auch kleinere Vereine.

        Ich würde mir wünschen dass eine solche Bundesliga, den Weg für mehr Segler in den aktiven Regattasport ermöglicht. Segler die sich fernab der Umkämpften Olympischen Klassen bewegen und dennoch ambitioniert Regatten segeln möchten. Ein Boot wie es die B/One ist (ES GIBT SICHER GUTE ALTERNATIVEN) würde sich ganz klar anbieten, die Argumente liest man bereits bei der Initiative „Einheitsklasse Bodensee“.

        1. Oh, nass is

          sagt:

          Wie entscheidet sich denn ein ambitionierter Hobbyregattasegler für eine Klasse. Ganz oben steht hier der Regattakalender. Er guckt, wie sieht es regional aus. Dann guckt er nach internationalen Höhepunkten als Schmankerl im Jahr, wo man hinfahren kann. Hobbyregattasegler wollen Sport, aber auch das Drumherum. Sport alleine genügt nicht. Internationalität ist wichtig. Die Binnenreviere und die einheimischen Segler kennen doch die Meisten schon. Und an dieser Mischung fehlt es in vielen Klassen.

          Es gab ja tolle einfache Klassen, wie einen Kielzugvogel, 3000 verkaufte Boote in den ersten 20 Jahren, also 150 Neubauten im Jahr und fast ausschließlich national über den Tisch gegangen. Das ist eine Hausnummer. Funktioniert aber langfristig auch nicht, weil der internationale Charakter und somit der sportliche Anreiz fehlt.

          Eine Bundesliga auf Dorfteichen wird nicht viele mobilisieren. Und eine Bundesliga am Gardasee, in Kiel, Medemblik, etc. wäre auch etwas komisch.

          Das Vertrauen in neue Klassen, nach zig neuen hochgejubelten Klassen ist wohl eher gering und die Bereitschaft sich anzuschließen wohl eher auch. Man braucht die regionalen Seen und Freundschaften in seiner Klasse, die man pflegt. Das stärkt Klassen. Die Idee klingt gut, wird aber bei genauerer Betrachtung nicht ankommen. Spitzensegler werden sich langfristig nicht die Dorfteiche antun, außer man zahlt sie dafür und Hobbysegler wird es nicht reizen, wegen einer Pseudobundesliga durch die Lande zu ziehen.

          Da würd ich mit Sponsorengeld noch eher ein nettes Inlandsevent mit ein bisserl Volksfestcharakter ins Leben rufen alla Traunseewoche, wo ich Klassenvielfalt pflege und hier eine neue Klasse mit Profis bestücke und ein Matchrace mit vorab Fleetraces veranstalte. So hat man eine Klassenmischung und Leistungsmischung und somit wär für alle was dabei. Das Schweriner Segelvolksfest zum Beispiel. Einfach etwas was viele mobilisiert. Sport und Spaß,

          Themaende für mich. 😉

          1. Torsten

            sagt:

            Eines der Hauptprobleme des Regattasegelsports ist die Zersplitterung in zu viele Boosklassen. Wenn man Nichtseglern erzählt, dass es deutschlandweit etwa 50 verschiedene Regattaklassen gibt, die alle ihr eigenes Süppchen kochen und in denen man deutschlandweit zu Regatten fahren muss, erklären die die Segler für bescheuert. Man stelle sich vor, Fußball würde in 50 Ligen ausgetragen, die jeweils einen anderen Ball benutzen, zwischen denen es keinen Austausch gibt, und die quer durch Deutschland fahren müssen, um ihre spezielle Konkurrenz zu treffen. In kaum einer Klasse gibt es 100 oder gar 200 Boote in der Bundes(!) Rangliste. Um Regatten zu segeln, verbringen Segler viele Stunden und Wochenenden auf den Autobahnen, statt regelmäßig auf ihrem Heimrevier und benachbarten Seen segeln zu können.

            Es fehlen also im Wesentlichen die Kreis- und Regionalligen, in denen man seinen Sport regelmäßig ausüben kann. Hier sehe ich eine Aufgabe der Vereine und des DSV, in Abstimmung mit der ISAF Schwerpunktklassen (4-5 Bootsklassen) für den Breitensport zu fördern. Wer trotzdem etwas anderes segeln will und komplizierte oder teure Boote fahren, kann das ja machen. Aber es nützt dem Breitensport nicht. Der lebt davon, dass es viele lokale – und natürlich auch auswärtige – Regattatermine mit vielen Teilnehmern gibt.

            Und dass die Anzahl der Regattasegler begrenzt ist, spricht auch dagegen, 4- oder gar 5-Mann Boote zu fördern. Die werden lokal naturgemäß niemals große Felder an vielen Terminen an den Start bringen.

            Persönlich finde ich es sportlich auch zweifelhaft, Boote mit Reling zu fördern, in denen die Segler einen Großteil des Rennens mit dem Bauch über dem Relingsdraht hängen. Das kann man natürlich auch anders sehen.

          2. jorgo

            sagt:

            Ehrlich gesagt verstehe ich das jetzt nicht mehr ganz. Wurde etwa die Travemünder Woche, die Warnemünder Woche, der Int. Teil der KW abgeschafft?
            Wenn es z.B. keine grossen Kielzugvogel Regatten mehr gibt, dann liegt das vielleicht daran dass die Protagonisten aus Altergründen ausgestiegen sind und das Boot für den Nachwuchs zu teuer, Crewgewichtsmäßig nicht passend und nicht attraktiv genug wurde. Eine Jolle mit Kiel ist éh so eine Sache…. .Als erfolgreiche Gegenbeispiele könnte man doch die 505, Formula 18, Folkeboote etc. anführen. Für so erfolgreiche Klassen wie es z.B. mal die Sprinta-Sport war fehlt es seit einigen Jahren an einer günstigen Alternative.

  7. Oh, nass is

    sagt:

    Gut Freunde,

    jetzt mal ganz langsam.

    Fassen wir doch einfach mal zusammen, was der Segelsport irgendwo einfach nicht mehr braucht.

    Der Segelsport braucht keine inhaltlosen Showevents mehr, nur damit irgendwelche neuen Bootsklassen etabliert werden oder interessierte Profiparteien, mit irgendeinem nach Qualität klingendem und medial toll präsentierten, aber in Wirklichkeit, bei genauerer Betrachtung, doch recht mauen Evenst, daß null Publikumsinteresse erzeugt, ihren Euro mit dem Sport verdienen können.

    World Sailing Games, Championsrace oder der größte Lacher der jüngeren Vergangenheit „Bester Segelclub Deutschlands“. All dieser Käse, der immer groß aufgemacht wird, aber nur dazu dient, um Sponsorengelder locker zu machen, aber den Sport nicht wirklich vorwärts bringt, sollte man langsam mal eindämmen.

    Segeln ist nichts, daß man national durch reines Profitum ankurbeln kann. Segeln war immer ein Sport bei dem man Profitum und Hobbysport zusammenführen mußte, weil es einfach an Masse von Aktiven hier fehlt und nur so hat der Sport gut funktioniert. Da der DSV, bei dem 99 % Hobbysegler die Beiträge zahlen, allerdings vorwiegend dem IOC und den Profis nach dem Mund redete, wurde zugelassen, daß hier national viele Strukturen zerstört wurden, die Breite nachließ und Bootsklassen immer weiter zerissen wurden. Es fehlt im Segelsport die ordnende Hand. Und vor allem die Kontinuität. Is ja mittlerweile schlimmer, als das Münchner Nachtleben, wo mal die eine Kneipe in ist und nächste Woche eine Andere.

    Anstatt ständig für irgendwelchen Käse die Sponsorengelder weiter sinnlos rauszuhauen, wäre es an der Zeit, mal wirklich etwas für den Segelsport zu tun. Alle Kräfte weltweit zu bündeln und ein großes Segelevent zu etablieren, dass dem Status einer Fußballweltmeisterschaft gleichkommt und mit welchem man sich vom olympischen Komitee abkoppelt und eigenständig wird.

    Hier sollte eine gute Mischung am Start sein, aus einer Vielzahl an Klassen, spektakuläre Klassen und vor allem auch einfache Klassen. Etwas, was wirklich für Aufsehen und Beachtung sorgen könnte, vielleicht sogar im TV Beachtung findet und wofür es sich lohnt, sich darauf vorzubereiten und wodurch wieder Interesse an diesem Sport erzeugt wird und sich wieder gesunde Leistungspyramiden in Klassen entwickeln und nationale Strukturen möglicherweise wieder angekurbelt werden. Aus meiner Sicht wäre es das Beste, sowas mit dem AC zu koppeln und zeitgleich auszutragen. So hätte man schon einen klangvollen Namen, auch wenn der AC eigentlich ne Lachnummer ist.

    Mit diesem Kleinklein Trara zereißt ihr nur weiterhin die Bootsklassenlandschaft und die Segellandschaft, weil viele nicht jedes Jahr woanders einsteigen wollen und oft gutlaufende alte Klassen ausgedünnt oder komplett eingeäschert werden. Gut, eigentlich ist das ja schon passiert und der Scherbenhaufen ist ja schon lange da. Außer ein paar Profis macht doch diesen Käse, der seit Jahren den Segelsport bestimmt, schon lange keiner mehr mit.

    Wie schonmal erwähnt, die Politik im Segelregattasport der letzten Jahrzehnte hat die Breite zugunsten eines elitären Profisports weitestgehend vernichtet. Und damit das langsam mal ein Ende hat, sollten langsam mal alle grauen Zellen im Segelsport, die hier Funktionen übernommen haben und hier oft schlechte Entscheidungen getroffen haben, langsam mal zum nachdenken anfangen. Es kann nicht sein, daß die Mitglieder Beiträge an Verbände zahlen und diese Verbände ihre Entscheidungen immer so treffen, dass ein paar Profis dabei gut wegkommen, aber die Segellandschaft von denen, die das Meiste zahlen, stark darunter leidet. Und wenn ihr nicht wißt, was ihr Sinnvolles mit Sponsorengeldern anfangen sollt. Macht einfach mal ein tolles Jugendevent mit Segeln und Spielen. Segeln war in der Breite nie etwas, worauf es primär darauf ankam, wer hier Erster, Zweiter oder Dritter wurde. Es war immer gekoppelt an ein gesellschaftliches Event oft mit Urlaubsflair und solche Facetten gilt es wieder zurück zu gewinnen. Aber von wem sollen es die Kinder heute noch lernen oder weitergegeben bekommen? Die Regattalandschaft der Eltern wurde vielerorts zerstört. Was geblieben ist, sind ein paar übermotivierte Ausbildungscamps, wo es rein um Leistung geht. Schade um den einst schönen Hobbysport

    Also, macht mal was Vernünftiges. Was wir am Allerwenigsten brauchen ist eine Bundesliga, was wieder so eine Profispielwiese ist, um eine neue Klasse zu etablieren, ein paar was verdienen und Sponsorengelder unter dem Deckmäntelchen eines so klangvollen Namesn wie „Bundesliga“ locker gemacht werden, aber wo, wie immer nicht viel bei rumkommt für den Sport an sich. Und wer wirklich ambitioniert olympisch segelt, wird sich nicht auch noch über Gebühr mit diesem Boot hier beschäftigen. Das wird wieder ne Klasse für die Vielsegler, die am Besten noch einen eigenen Segelmacher für den Speed haben. Auf Segelreporter kommt dann nächstes Jahr die Schlagzeile „Hösch,Fritz,Auracher dominieren die Segelbundesliga, Manschaftsalter 160 Jahre. Wenn man bundesweit ein Ligasystem mit Auf- und Abstieg für Jugendklassen einführen würde, könnt ich da ja noch einen wirklichen Sinn erkennen und eine wirkliche Absicht den Segelsport national vorwärts bringen zu wollen, aber das hier ist lächerlich.

    Wer selber segelt, weiß was Segler wollen. Segler brauchen eine wirkliche Herausforderung. Sie wollen ihr Segelgerät beherrschen und austrimmen. Von daher bringen diese ganzen Events, wo keine Aussicht auf Kontinuität und auf Breite und auf langfristigen sportlichen Anzeiz besteht, nicht wirklch was. Für was soll man heute eigentlich überhaupt noch ein Boot kaufen, wenn nächstes Jahr schon wieder was Anderes aktuell ist, wo dann der Profisegler hinwechselt und der alten Klasse wieder einen Scherbenhaufen ohne sportlichen Anreiz hinterläßt.

  8. Oh, nass is

    sagt:

    Hähähä, eine Segelbundesliga. Jetzt wird’s ja richtig albern….

  9. Christian

    sagt:

    warum werd ich das Gefühl nicht los, es handele sich hier erneut um einen Versuch, die B/one zu etablieren?

    Oder anders gefragt: Warum wird die Bundesliga-Idee von vornherein an die B/one geknüpft?

    Das vor kurzem an alle Segelvereine versandte Exposé zur Bundesliga verheißt im übrigen hochfliegende Ziele und relativ wenig konkrete Planungen (oder gar Ergebnisse). So wie es halt der Stil des STG und seines Umfeldes ist.

    Man wird sehen.

    In der Zwischenzeit nehmen wir mit viele Freude an den viele Klassenregatten und sonstigen Events teil, von denen es ja eh schon mehr als genug gibt.

  10. Johannes

    sagt:

    Tolle Initiative, längst überfällig in meinen Augen. Ich würde mich freuen Ergebnisse zu sehen.