Zur Halbzeit der Deutschen Segel-Bundesliga nach drei von sechs Spieltagen trennt sich in Berlin die Spreu vom Weizen. Ab Freitag starten 36 Clubs der 1. und 2. Bundesliga beim Verein Seglerhaus am Wannsee.
Welche Clubs kämpfen weiter um Meistertitel und Championsleague-Plätze und welche gegen den Abstieg? Die Rennen der 1. und 2. Segel-Bundesliga werden Samstag und Sonntag ab 12.00 Uhr im Internet übertragen.
Wenn die Fußballer am kommenden Wochenende in ihre Saison starten, haben die Segler der Deutschen Segel-Bundesliga (DSBL) schon die Hälfte hinter sich. Beim vierten von sechs Events in der ersten Liga und der vorletzten Regatta in der zweiten Liga fallen in Berlin schon wichtige Vorentscheidungen.
Die Vereine auf den ersten vier Plätzen wollen ihre Champions-League-Ambitionen weiter unterstreichen. Die beiden Tabellenführer aus Hamburg, der Norddeutsche Regatta Verein (NRV) in der 1. Bundesliga und der Mühlenberger Segel-Club (MSC) in der 2. Bundesliga, schicken wieder starke Teams nach Berlin.
Das NRV-Siegerteam vom Halbfinale der SAILING Champions League aus St. Petersburg (Haufe, Heitzig, Heitzig, Meyer) und vom Liga-Start am Bodensee soll es richten und die Führung im Kampf um den Meistertitel vor den Verfolgern vom Chiemsee Yacht Club und dem Württembergischen Yacht-Club weiter ausbauen.
Dagegen hofft der zweimalige Deutsche Meister vom Deutschen Touring Yacht-Club (DTYC) auf ein kleines Wunder, um noch einmal oben anzugreifen. Er schickt erstmalig Ferdinand Gerz als Steuermann ins Rennen schickt. Der zweifache Olympiateilnehmer im 470er von London 2012 und Rio de Janeiro 2016 soll mit seiner Crew den DTYC von Platz 13 in die obere Tabellenhälfte befördern.
Fünf Berliner Clubs sind am Wochenende auf dem Wannsee am Start. Für die 18 Vereine der 2. Bundesliga ist der Spieltag in Berlin das letzte Event vor dem Finale in Kiel vom 14. bis 16. September. Die 18 Erstligisten wappnen sich in Berlin und Kiel für das Finale in Hamburg vom 18. bis 20. Oktober auf der Außenalster.
Frau am Steuer
Die Crewliste weist mit Carla Gerlach für den Chiemsee Yacht-Club eine neue weibliche Steuerfrau in der ersten Segel-Bundesliga auf. Die ehemalige Laser Radial-Seglerin hatte im vergangenen Jahr ihren ersten Auftritt für den aktuellen Tabellen-Zweiten bei der Championsleague Qualifikation in St. Petersburg, konnte dort aber noch nicht punkten.
Joanna Meier übernimmt erstmals in der Liga die Pinne für die Aufsteiger vom Akademischer Segel Verein Warnemünde. Meier hatte schon Auftritte für den inzwischen abgestiegenen Segelclub Bayer Uerdingen, sie studiert aber inzwischen in Rostock und wechselte zum ASVW. Beim Helga-Cup segelte sie auf Rang zwei, und bei der Frauen Champions League schaffte sie es auf das Podium.Nun will sie zeigen, dass es auch mit einem Männer-Team gegen die Männer klappt.
Vorbild könnte Fanny Popken sein, die am Steuer des Gastgebers vom VSaW in Travemünde nur ganz knapp als Vierte das Podium verpasste. Beim Heimspiel bekommt sie zusammen mit Taktikerin Annika Bochmann noch einmal die Chance zu glänzen.
Auch in der zweiten Segel-Bundesliga ist Frauenpower angesagt. Silke Basedow führt den Hamburger Segel-Club nach Rang zwei in Travemünde immer weiter Richtung Aufstieg und steuert in Berlin jetzt bei ihrem vierten Saison-Event. Sie tritt diesmal sogar mit vier weiteren Seglerinnen an, was den Frauen erlaubt ist, um fehlendes Crewgewicht auszugleichen.
Echte sportliche Prominenz bietet wieder einmal der Yacht-Club Berlin Günau auf. Peggy Bahr sitzt am Steuer, die 1992 noch unter dem Mädchennamen Hardwiger 470er Weltmeisterin wurde und in Barcelona für Deutschland um Olympia-Medaillen segelte. Inzwischen segelt sie Flying Dutchman. Und in Berlin hat sie erstmals Tochter Vivien dabei, die im Berliner Nachwuchskader einen 470er steuert. Weitere Erfahrung bringt Dirk Löwe mit an Bord, ehemals einer der besten deutschen Finn-Dinghy-Segler.
Für den Segel-Club Eckernförde steuert erneut Charlotte Braun Dullaeus, die mit dem Aufsteiger zurzeit auf Rang 15 rangiert.
Interessant dürfte in der zweiten Liga auch der erste Steuermann-Einsatz von Laser-Kader-Segler Nik Aaron Willim für den Tabellen-Zweiten vom Schlei Segel-Club werden. Er hat seinen Vater Andreas als Taktiker dabei und den ex America’s Cup-Grinder Henning Sohn.
Am Samstag und Sonntag werden die Rennen ab 12.00 Uhr live auf segelbundesliga.de übertragen. Ergänzend ermöglichen die SAP Sailing Analytics mit einem Live Leaderboard, 2D-Visualisierungen und GPS-Tracking Seglern, Fans und allen Interessierten das Renngeschehen jeder Zeit und überall zu verfolgen. Alle Ergebnisse finden Sie ab Samstag auf sapsailing.com.
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