Da scheint jemand noch etwas Geld übrig zu haben. Jim Ratcliffe stattet Ben Ainslie mit 126 Millionen Euro aus, kauft nun aber auch den besten Rad-Rennstall der Welt. Er soll auch am Fußball-Club Chelsea interessiert sein.
Ob Jim Ratcliffe (66) vom vergangenen America’s Cup inspiriert wurde? Die Neuseeländer bauten sich Pedal-Grinder auf den Kat, engagierten sogar einen Rad-Profi und generierten mit Beinkraft die Hydraulik-Power, mit der sie sich schließlich den Cup-Sieg sicherten. Nun kauft der Segel-Fan und reichste Brite der Welt den besten Rad-Rennstall der Welt. Ab dem 1. Mai trägt das ehemalige Sky-Team, das sieben der vergangenen acht Tour-de-France-Sieger gestellt hat, die INEOS-Farben auf dem Trikot.
Spaß beiseite. Der Einsatz von Beinkraft ist beim nächsten America’s Cup laut Protokoll verboten. Deshalb zeigt das Engagement im Radsport wohl nur, wie unglaublich wohlhabend Ratcliffe ist. Ben Ainslie muss sich keine Sorgen machen, dass dem reichsten Briten, der mit seinem Chemie-Unternehmen INEOS rund 35 Milliarden Umsatz erzielt und auf ein Privatvermögen von gut 24 Millarden Euro geschätzt wird, das Kleingeld ausgeht. Kein Wunder, dass Ainslie angesichts der neuen Möglichkeiten Land Rover ziemlich schnell von der Bettkante stieß.
Ratcliffe äußert, das Radsport-Engagement sei eine Werbung für das Fahrradfahren, und sieht darin langfristig einen Beitrag zur Lösung des Problems der Verkehrsbelastung und Umweltverschmutzung.
Sauberkeit ist allerdings nicht gerade das erste Wort, das einem beim Team Sky in den Sinn kommt. Es steht immer wieder im Zentrum von Doping-Ermittlungen. Verstöße konnten allerdings nicht nachgewiesen werden. Das Saison-Budget für die zurzeit 29 Fahrer aus 14 Ländern beträgt rund 36 Millionen Euro pro Saison.
Ob der Unternehmer mit den Sport Engagements an seinem Image feilt? Britische Medien haben berichtet, dass er sogar Interesse geäußert haben soll, Roman Abramowitsch den FC Chelsea abzukaufen.
Ratcliffe hatte zuletzt im eigenen Land schwer in der Kritik gestanden, nachdem die Zeitung Guradian berichtet hatte, dass er zum Steuersparen nach Monco zieht. Dabei war der Unternehmer noch im vergangenen Jahr von der Queen wegen seiner „Verdienste für Unternehmen und Investment“ zum Ritter geschlagen worden. Besonders brisant: Ratcliffe gilt als ausgesprochener Brexit-Befürworter.
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