Solitaire du Figaro: 34 Boote, 2.000 sm, 3 Etappen, einhand – Riechers und Beucke dabei

Respekt-Punkte sammeln

Die Solitaire du Figaro wird jedes Jahr von den segelverrückten Franzosen als großes Einhand-Kino gefeiert. Kunststück: hier wurden die ganz großen Segler zu dem geformt, was sie heute sind. Erstmals sind zwei Deutsche am Start – ohne Siegambitionen.

Start der Solitaire/Archivbild © Courcoux

Die französische Segelszene ist schon ganz hibbelig: Wie jedes Jahr im August startet am kommenden Sonntag die Solitaire du Figaro. Die ca. 2.000 Seemeilen lange Regatta in drei Etappen wird seit mehr als fünf Jahrzehnten als eine der größten Einhand-Herausforderungen gehandelt und gilt als Wiege der großen (französischen) Hochseestars. Anders formuliert: Wer bei dieser Regatta und überhaupt im Figaro-Zirkus vorne mitsegelt, hat die besten Chancen, in weiterführenden Kampagnen wie Class 40 oder IMOCA erfolgreich mitzumischen respektive potente Sponsoren zu finden. Unter französischen Seeseglern wird etwa ein Sieg bei der Solitaire du Figaro sportlich genauso hoch gehandelt wie ein Klassensieg bei der Route du Rhum.

Die Crème de la Crème

Welchen Stellenwert die Regatta unter den Hochseeseglern einnimmt, kann man auch in einem Vergleich mit der Vendée Globe aufzeigen: Die meisten der ganz großen Namen der Vendée Globe haben vor ihrer IMOCA-Karriere (und teils auch als Seitensprung während ihrer IMOCA-Kampagnen) bei der „Solitaire“ hervorragende Ergebnisse eingefahren. So waren alle Segler, die hier drei Mal erfolgreich waren, auch bei der Vendée Globe am Start. Alle Sieger der Vendée Globe haben zuvor mehrere Male bei der Solitaire du Figaro teilgenommen (außer dem Sieger der ersten Ausgabe). Mehr als die Hälfte aller Vendée Globe-Frauen segelten zuvor im Figaro-Zirkus inklusive der Solitaire und zwei Drittel aller Vendée Globe-Sieger haben zuvor mindestens ein Mal die Solitaire du Figaro gewonnen.

In Warteposition vor dem großen Start am Sonntag © courcoux

Entsprechend hoch ist also das Leistungsniveau der Solitaire-Segler, die seit 2019 auf den Foil-bewehrten Benéteau Figaro 3 unterwegs sind.

Zwar wird die Solitaire als Küsten- und Seeregatta bezeichnet, sie gilt unter Kennern jedoch (oder gerade deshalb?) als navigatorisch kniffelig. Nicht zuletzt, weil die Organisatoren so ziemlich alles daran setzen, die drei Etappen durch besonders anspruchsvolle Seegebiete zu führen.

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Michael Kunst

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