Können Frauen beim Rennsegeln so gut sein wie Männer? Diese Frage – gerade im Hinblick auf das Offshoresegeln, wo Kraftunterschiede eine untergeordnete Rolle spielen – wird von Männern gerne mit NEIN beantwortet. Auch weil es beim wichtigsten Einhand-Rennen mit gleichen Booten nie eine Top-Drei-Platzierung gab. Das hat sich nun geändert.

56 Jahre hat es gedauert, bis bei der Solitaire du Figaro eine Frau auf dem Podium stand. Dieses Kunststück gelang der 28-jährigen Französin Charlotte Yven. Es ist umso bemerkenswerter, als diese Regatta als Talentschmiede für die Vendée-Globe-Stars gilt, da man sich in der One-Design-Klasse Figaro 3 mit gleichen „Waffen“ misst.

Yven belegte im Feld der 34 Boote auf den drei Etappen zweimal den dritten und zuletzt den fünften Platz. Am Ende zählte die addierte Zeit aller Etappen. Insgesamt fehlten ihr nur 1 Stunde und 24 Minuten zum Sieg, der Vorsprung auf den vierten Platz betrug jedoch 15 Minuten. Damit ist sie die erste Frau in der Geschichte der Solitaire du Figaro, die es auf das Gesamtpodium geschafft hat.

Im Ziel von Saint-Vaast-la-Hougue erklärte sie: „Diese letzte Etappe war lang, man musste die ganze Zeit schnell und topfit sein. Es gab keine große taktische Option. Die Müdigkeit war deutlich spürbar. Wir wurden an der Nordküste Spaniens wirklich durchgeschüttelt. Es war großartig, auf allen drei Etappen vorne mitzusegeln. Ich bin froh, dass ich das Tempo halten konnte.“
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