Solitaire du Figaro-Sieg: Laperche (25) neuer Star, eine Frau schreibt Geschichte, Riechers 21.

Wie die besten Hochsee-Skipper gemacht werden

Der Franzose Tom Laperche war trotz seiner noch jungen 25 Jahre großer Favorit für den Sieg bei der Solitaire du Figaro. Nun ist er der Rolle gerecht geworden. Sein Weg erklärt, warum Frankreich im Hochseesegeln dominiert.

Tom Laperche im Ziel der Solitaire du Figaro und neuer Star am Offshore-Himmel. © ALEXIS COURCOUX

Tom Laperche (25) hatte mit seinem Figaro 3 alle Rennen der Saison gewonnen. Es ist seine vierte Solitaire du Figaro. Nach Platz 11 zu Beginn segelte er zweimal (2020/21) jeweils auf das Treppchen. Nun war er gekommen, um zu siegen. Genauso legte er los, lag bei der ersten von drei Etappen bis zur Hälfte in Führung und machte seinem Favoriten-Status alle Ehre.

Aber dann blieb der Wind aus, das Feld schob sich zusammen, seine Kontrolle ging verloren, und die weit zurückliegenden Verfolger, wie auch Jörg Riechersschoben sich auf einem Südkurs vorbei an die Spitze.

Als Neunter verlor Laperche fast zwei Stunden auf den Spitzenreiter. War es das schon? Oft entscheiden am Ende Minuten über den Figaro-Sieg. „Ich war gekommen, um zu gewinnen, aber nun begann ich zu zweifeln.” Die zweite Etappe verlief ähnlich. Bis zur Hälfte kontrolliert er die 31 Gegner aus der Führungsposition, dann schiebt sich das Feld wieder zusammen.

“Noch nie so verausgabt”

Laperche drohte den Anschluss zu verlieren, behielt aber die Nerven und setzte sich mit einem Quartett zuerst wieder in Bewegung. 16 Minuten fehlten ihm danach in der Gesamtwertung zum Spitzenplatz. “Ich habe mir dann gesagt: ‘Ändere nicht viel, und tue einfach, was getan werden muss’. Ich musste einfach weiter alles geben.”

Diese Einstellung wurde dann in der finalen Etappe auf eine schwere Probe gestellt. Bei 30 Knoten Wind und 5 Meter hohen Wellen kämpfte sich die Flotte am Wind zur Luvmarkierung vor der Nordküste Spaniens und rauschte dann mit Vollgas zurück nach Frankreich.

Der aufstrebende Jungstar Laperche in seinem Element. © Courcoux

“Ich musste noch 250 Meilen am Steuer bewältigen. Und ich habe mich noch nie so verausgabt, bin noch nie so sehr an die Grenzen gegangen. Aber es gibt nicht viele Momente im Leben, in denen man bei in einem Solitaire du Figaro um den Sieg spielen darf! Ich habe bei dieser Regatta oft geführt, aber auf den ersten beiden Etappen zahlte sich das nicht aus. Diesmal aber es sich gelohnt. Es ist der Gewinn meiner allerersten Etappe und gleichzeitig der Sieg in der Gesamtwertung. Das ist sehr außergewöhnlich!”

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Carsten Kemmling

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