Spithill verlässt SailGP-Team USA: Wie die erstaunliche Trennung zustande kommt

Kein Platz mehr für Spithill

Der Ruf von America’s-Cup-Star James Spithill (44) bröckelte seit er beim SailGP Ende 2020 Steuer des US-Kats übernommen hatte und überwiegend hinterhersegelte. Nun gewinnt er endlich und ist trotzdem raus.

James Spithill, einer der Großen im internationalen Segelsport. © SailGP

Jimmy Spithill hat einen großen Namen in der Segelwelt. Er startete seinen Weg als australischer Youngster in der Match-Race-Szene, durfte früh mit einem – wenn auch chancenlosen – Jugendteam am America’s Cup 2000 teilnehmen, erhielt danach lukrative Steuer-Jobs bei dem US-Team OneWorld (2003) und Luna Rossa (2007) und gewann die Kanne schließlich zweimal für Software-Mogul Larry Ellison. Insbesondere der historische 9:8 Comeback-Sieg 2013 wird ihm zugeschrieben.

Seitdem blieben ihm die großen, glänzenden Erfolge verwehrt. Russell Coutts, sein alter Boss beim Oracle Team USA, wollte mit Spithill am Steuer, das von Anfang an schwächelnde US-Team beim SailGP in Fahrt bringen. Der Erfolg seiner neuen Rennserie ist besonders abhängig von dem amerikanischen Markt – auch weil Larry Ellison immer noch als Finanzier im Hintergrund steht.

Aber der gebürtige Australier, der mit einer amerikanischen Frau und zwei Kindern in San Diego lebt, erfüllte die Hoffnungen nicht. Zwar stieß er 2021 zeitgleich beim America’s Cup am Luna-Rossa-Doppelsteuer des AC75 in das America’s Cup-Finale vor, war aber dann doch chancenlos gegen Team New Zealand.

Der Australier Spithill mit mit seinem britischem Wing-Trimmer Paul Campbell James beim Team USA. © SailGP

Dann nahm das US-Team im SailGP unter seiner Führung weiterhin kaum eine Entwicklung, sondern segelte insbesondere in der vergangenen Saison gnadenlos hinterher. Platz 7 von 9 Teams brachten ihn auch wirtschaftlich in Erklärungsnot. Die Sponsoren blieben aus. Russell Coutts rüffelte ihn. Das Projekt überlebte nur, weil es sich ganz besonders auf die Finanzspritze von Larry Ellison verlassen kann.

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