Stehaufmännchen Louis Duc: Mastbruch vor den Azoren – dennoch die Saison gerettet

Mit dem Not-Drachen nachhause

Wie kann man das nur alles ohne Nervenzusammenbruch aushalten? Auf dem IMOCA von Louis Duc bricht der Mast auf dem Atlantik und es gibt keinen neuen. Dennoch muss sein Vendée-Globe-Traum nicht platzen.

So oder noch schneller wird die Kostum Lantana nach dem Umbau wieder segeln © kostum lantana

Was ist für Hochseeregattasegler wichtiger als alles Andere? Genau – das Durchhaltevermögen! Denn es gibt zwei Gesetze respektive Regeln, die es immer zu beachten gilt. 1. Murphy’s Law (was schiefgehen kann, geht schief!) und 2. Wer schon bei mittelschweren Katastrophen das Handtuch wirft, sollte der See besser fernbleiben! 

Mit hoher Sicherheit hat Louis Duc, aufgrund seiner jüngsten Hochsee-Karriereschritte längst in der Szene als Kult-Segler eingestuft, in den letzten Wochen an genau diese beiden Regeln denken müssen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Immer wieder aufgestanden

Was hat der Mann nicht alles schon durchgemacht in den letzten Jahren. Louis  Duc hat das Auf und Ab der Hochseesegelei gleich imm doppelten Wortsinne bis zur Schmerzgrenze ausgekostet. Kaum ein anderer Regatta-Segler fiel so tief und hat sich in erstaunlichen Geschwindigkeiten wieder nach oben gearbeitet. 

Klassischer Louis-Duc-Gesichtsausdruck © duc

Erst verlor er seine neue Class 40 in den Wellen des Atlantiks. Danach saß Louis nicht jammernd in irgendeiner Kneipe und ließ sich bemitleiden, sondern suchte sich mal ein richtig anspruchsvolles Ziel: Die Vendée Globe, für die man bekanntlich einen IMOCA benötigt. Mangels Kleingeld reichte es nicht zum Kauf eines wettbewerbsfähigen gebrauchten oder gar neuen Bootes.

Also machte sich Duc daran, ein ausgebranntes Wrack wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Herkules-Aufgabe, die er gemeinsam mit Freunden und Kumpeln bravourös erledigte! Zur Belohnung gönnte er sich die Transat Jacques Vabre gemeinsam mit Marie Tabarly und kam auf Rang 14 ins Ziel. O-Ton: „Das ist besser als ein Sieg! Mit so einer alten Gurke mithalten zu können, ist ein Geschenk des Schicksals!“ 

Louis Duc und Marie Tabarly im Ziel der TJV – Friede, Freude, Eierkuchen © Transat Jacques Vabre

Somit war besiegelt: Das Schicksal ist dem IMOCA-Segler wieder wohlgesonnen; zumindest sah es danach aus. Also wurden Pläne geschmiedet. Die kommende Saison 2022 sollte reichlich Publicity im IMOCA-Zirkus bringen, um dem Skipper das für Regatten so wichtige Selbstbewusstsein zu stärken und um den Sponsor bei Laune zu halten. Zur Erinnerung: Louis großes Ziel Vendée Globe 2024 durfte auch finanztechnisch nicht aus den Augen verloren werden. 

Louis und Marie flogen schließlich nach der Transat Jacques Vabre nach Hause, die Rücküberführung des IMOCA geschah – wie bei Low Budget-Kampagnen durchaus üblich – nicht huckepack auf einem teuren Cargo-Ship sondern auf eigenem Kiel, geskippert von drei Duc’schen Freunden. 

Wie kommt man da wieder raus?

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Michael Kunst

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