Sydney Hobart Technik: 100 Fuß Supermaxi „Wild Oats“ mit Flügelkiel gepimpt

Kanone statt Gewehr

Drei technische Veränderungen sollen den 100 Fuß Super Maxi „Wild Oats“ zum sechsten Sydney Hobart Sieg führen und die Drei-Minuten-Niederlage aus dem Vorjahr vergessen machen.

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15 Antworten zu „Sydney Hobart Technik: 100 Fuß Supermaxi „Wild Oats“ mit Flügelkiel gepimpt“

  1. Thilo Heins

    sagt:

  2. Carsten Kemmling

    sagt:

    So, habe zu dem Thema jetzt noch mal den Yacht Spezialisten vom Germanischen Lloyd Hasso Hoffmeister gefragt. Seine Aussage:
    Die Winglets an der Bombe beeinflussen vermutlich nur den Endwirbel, es handelt sich also tatsächlich um Winglets. Sie sind viel zu klein um Auf- oder Abtrieb zu erzeugen, um z.B. den Kiel in irgendeine Richtung zu vertwisten.

    Die IMOCA 60 Yachten haben z.B. einen Canting Kiel mit geneigter Achse (vorderer Aufhängepunkt ist höher als der achtere. Dadurch erzeugt der gekantete Kiel Auftrieb und verringert so das Deplacement des Rumpfes (und somit den Widerstand) der Yacht.
    Wie man sich vorstellen kann, wirkt diese Kraft tatsächlich der aufrichtenden Kraft der Kielbombe entgegen. Es handelt sich also um einen gegenläufigen Effekt. Letztere hat aber den größeren Hebel und arbeitet somit effektiver beim Aufrichten des Bootes.

  3. Metazentriker

    sagt:

    Die Position spricht für die Reduzierung der Ablösungen am Kiel, denn eine Auftriebskraft (in diesem Fall wohl nach unten gerichtet) würde an dieser Stelle ein zusätzliches Moment auf die Kielfinne bringen, das wiederum von der Kielaufhängung aufgenommen werden muss.
    Außerdem scheinen die Profile symmetrisch zu sein und wären, solange sie nicht anstellbar sind, wirkungslos.

  4. Sailor

    sagt:

    Nach meinem Verständnis handelt es sich bei WO um ein CBTF Boot (Canting Balast Twin Foil). Das Schiff hat keine Daggerboards, sondern ein Canardruder vor dem Mast, dessen Anstellwinkel verstellt werden kann. Oder gab es da schon Modifikationen. Konnte keine Bilder mit Daggerboards bei google finden.

    Auftrieb muss übrigens nicht immer nach oben gerichtet sein, sondern kann nach meinem Verständnis auch nach unten wirken. Allerdings scheint die Fläche doch eher minimal… Die Sache mit den Tubulenzen scheint eher stimmig.

    1. martin m

      sagt:

      Wild Oats XI wurde wie Alfa Romeo II (heute bekannt als Esimit Europa 2) von Reichel & Pugh als CBTF 100ft Maxi mit Canting Keel und beweglichem Canard (zweites „Ruder“ unter dem Vorschiff) konstruiert. Im Gegensatz zu Esimit Europa, wurde Wild Oats zwischenzeitlich umgebaut: Zwei Daggerboards statt beweglichem Canard. Die aktuelle Optimierung mit einem zusätzlichen, dritten Daggerboard in Vorschiffsmitte, geht also wieder etwas zurück auf die ursprüngliche Konfiguration.

      Die vertikalen Miniflügel am Bürzel der Kielbombe reduzieren Verwirbelungen und somit den Widerstand. Das hat nix mit Auftrieb zu tun.

  5. tuppesw

    sagt:

    die wollen mit den Finnen die Wirbelschleppe am Bulb entschärfen.
    Zusammen mit dem Board am Bug und dem neuen Segel wolle sie so eine Sekunde pro mile sparen

    http://www.rolexsydneyhobart.com/news/2012/pre-race/wild-oats-xi-the-quest-for-more-speed/

  6. qwertz

    sagt:

    wie schwer ist denn nu die Bombe im Text steht 21 Tonnen, unterm Bild steht 12 Tonnen.

    1. yuammy

      sagt:

      …bei 26 t Gesamtverdrängung wird die Bombe eher bei 12 als bei 21 t liegen.

    2. Carsten Kemmling

      sagt:

      jo zahlendreher. 12 ist richtig

  7. yuammy

    sagt:

    …winglets sind keine Flügel!

    …und „Auftrieb“ bringen die schon gar nicht.

    …und das fordere Schwert nennt sich Canard und ist bei Yachten auch nix neues, hat es bei 12ern und 6ern schon in den 80ern gegeben.

    1. rodeo

      sagt:

      …und zwischen „fordere“ und „vordere“ besteht ein Unterschied.

    2. Ulli

      sagt:

      nur mal so am Rande: jede schräg angeströmte Platte ist ein Tragflügel, somit sind Winglets auch Tragflügel.

  8. Peter der Zwote

    sagt:

    „Der Kiel der “Wild Oats” dagegen wird nach Luv geschwenkt. In dieser Position mögen die Flügel dann Auftrieb bringen.“

    Will man nicht eigentlich das Gegenteil erreichen?

    1. Carsten Kemmling

      sagt:

      auftrieb an der kielbombe könnte bei bestimmten anstellwinkeln höhe am wind bringen. unter anderem diesen effekt hatten die cupper-flügel beim ac. aber stimmt, beim neigekiel ist es sicher komplizierter. die australier sprechen von verringertem widerstand.

      1. Ulli

        sagt:

        Hallo Carsten,
        die Reduzierung des Widerstandes bezieht sich in diesem Fall aber auf den tip vortex an der Bombe.
        Die Kielfinne in ihrer Funktion als Tragflügel erzeugt einen Wirbelfaden der um die Kielfinne rotiert. Auf Grund des fehlenden „Endplatten Effekts“ an der Verbindung zwischen Kielfinne und Kielbombe, rotiert dieser Wirbelfaden dann entlang der Bombe nach achtern.

        siehe auch link: http://www.whydomath.org/node/americascup/secondary/bulbstream.html

        Die vertikale Anordnung ergibt sich einfach durch das Funktionsprinzip des Canting Keels. Es macht wenig Sinn die Winglets wie bei den Cuppern seitlich anzuordnen außer man will Weißer Hai spielen.

        Gruß
        Ulli