Mit der TP52 „Ichi Ban“, hat das neueste Schiff der Flotte das Rolex Sydney Hobart Race nach berechneter Zeit gewonnen. Christopher Opielok wird sich mächtig ärgern.
Der Hamburger Reeder Christopher Opielok lag mit der Wahl einer TP52 für das aktuelle Sydney Hobart Race eigentlich genau richtig. Selten war die mittlere Bootsgröße von gut 50 Fuß so vom Wetterglück bevorteilt wie diesmal. Umso ärgerlicher, dass Opieloks „Rockall“ – der zehn Jahre alten „Bribon“ von König Juan Carlos – schon kurz nach dem Start das Ruder brach.
Die abschließende Ergebnisliste nach IRC-Handicap zeigt, was für den Hamburger mit seiner internationalen überwiegend australischen Crew möglich gewesen wäre. Zwei TP52 liegen an der Spitze. An den Sieger „Ichi Ban“ hätte aber auch Opielok wohl schwer herankommen können. Denn das Schiff ist das jüngste der Flotte, ist genau für dieses Rennen gebaut worden, hat die Vorregatten gewonnen und galt als Top-Favorit.
110 Prozent puschen
Matt Allen wollte nach 28 Teilnahmen beim Sydney Hobart den Handicap-Sieg (Tattersall Cup), den er schon 1983 eingefahren hatte, schon lange wiederholen. Immer wieder hat er dafür eine andere Yacht mit dem Namen „Ichi Ban“ an die Startlinie geführt. Aber nun lag der Präsident des australischen Segler-Verbandes mit seinem Neubau goldrichtig.
Dennoch sagt sein Mitsegler und Volvo-Ocean-Race-Veteran Gordon Maguire, der auch schon: „Nicht das Boot hat uns das Rennen gewonnen. Es war auch nicht Glück, sondern harte Arbeit.“ Besonders am 27. Dezember habe man hart mit 110 Prozent puschen müssen. Es sei ein Punkt gekommen, an dem man sich keine Gedanken mehr über eine zu große Segelfläche gemacht haben. „Wenn etwas bricht, ist man raus, aber wenn man nicht puscht, ist man auch raus.“
Eine der Schlüsselfiguren bei „Ichi Ban“ ist Navigator Will Oxley. Der Mann segelte die beiden vergangenen Volvo Ocean Races auf Camper (Emirates Team New Zealand) beim Team Alvimedica.
Alle 10 Minuten rotieren
Gegen diese Macht des neuen Bootes ist die Kampagne des zweitplatzierten Bob Steel und seiner „Quest“ weniger ambitioniert. Seine TP52 ist schon 13 Jahre alt und entsprechend langsamer. Aber Steel hat schon zweimal gewonnen und auch er spricht über die enorme physische Belastung der 14-köpfigen Crew bei dieser Regatta. Die Männer an den Winschen und Grindern hätten alle 10 bis 15 Minuten rotiert werden müssen.
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