Das 11th Hour Team erklärt, beim The Ocean Race-Stopp in Kapstadt Strukturprobleme an beiden Foils festgestellt zu haben. Mit diesen Schäden sei die nächste Etappe im Southern Ocean nicht zu segeln.
Das 11th Hour Team erklärt, beim The Ocean Race-Stopp in Kapstadt Strukturprobleme an beiden Foils festgestellt zu haben. Mit diesen Schäden sei die nächste Etappe im Southern Ocean nicht zu segeln.
Kommentare
14 Antworten zu „The Ocean Race 11th Hour Racing Team: Schwere Schäden an den Tragflächen gefunden“
sagt:
Ein höheres Mindest-Gewicht bedeutet letztlich jedoch wiederum auch eine Zunahme der wirkenden Kräfte auf die Foils. Dreht man sich da nicht im Kreise?
Ich persönlich würde mich freuen wenn beim VG wieder ein(oder mehrere) moderne Non-Foiler in der Spitzengruppe mitsegeln würde/n und sich damit die Erkenntnis durchsetzen könnte, dass Ocean-Segeln und Fliegen zwei unterschiedliche Genres sind….
sagt:
Man könnte in diesem Zusammenhang auch die Frage in den Raum stellen:
„Was hat das Schiff/haben die teinehmenden Schiffe beim OR in den letzten Wochen Unterwasser alles umgemäht?“
Gebaut und berechnet sind die Foils ganz bestimmt dafür die statischen Kräfte beim Segeln aufzunehmen.
Die Unbekannte sind die sogen. UFO´s = nicht identifizierte Meeresbewohner und andere Dinge, welche so in den Weltmeeren unterwegs sind.
Daraus folgt, dass es auch ein ziemlich aufwändiges Glücksspiel ist mir solchen Geräten auf Regatta zur See zu fahren. Vernünftig ist das nicht!
sagt:
das Problem mit den „Statischen Kräften beim Segeln“ ist dass es diese nicht gibt. die kräfte bei Segeln, for allem mit Foils und bei Großen Wellen und viel Wind, sind extrem dynamisch. zum einen sind die Foils extrem belastet weil es keine Winkelkontrolle per Ruder gibt, die Boote schießen im einen Moment sehr steil aus dem Wasser bis die Strömung am Foil abreißt, im nächsten Moment Tauchen sie viel zu schnell und viel zu steil ein. dabei sind die Geschwindigkeitsänderungen extrem, die Belastungen auf den Foils noch extremer. die Steuerung ist ja auch bei weitem nicht so feinfühlig wie beim AC, selbst die Flugsteuerung einer flying Moth ist präziser…beim imoca stellt man nen Anstellwinkel für die gewünschte Geschwindigkeit laut Daten ein, danach bleibt das so eingestellt, egal ob das Boot Grade foilt oder in eine Welle Kracht. die dabei entstehenden Belastung lassen sich nur sehr schwer simulieren, vor allem weil die auftretenden Wellenformen im southern Ocean teilweise nichtmal bekannt sind. so entstehen ja auch die ganzen Strukturschäden an den booten, die übrigens auch schon lange vor der Zeit der Foils die größte Schwachstelle der Imoca waren. in meinen Augen wäre es eine Option das Mindestgewicht der Boote anzuheben, dadurch wird die Struktur stabiler und wenn es alle tun müssen sind die Nachteile durch das höhere Gewicht egalisiert.
sagt:
Die Diskussion mit dem höheren Gewicht gab es hier auch schon in einem anderen Artikel. Damals wurde auch erwähnt, dass es dadurch nicht unbedingt zu einer Stabileren Struktur kommt, da es in dem Zuge bei einigen Teams sicherlich auch zur Erhöhung des Balastanteil/Aufrichtenden Moment kommt. Das ist dann aber sicher nicht das, was man damit erzielen möchte..
Was eher der besseren Struktur zu gute kommen würde, wäre die Vorgabe einer Fertigungvariante zum Beispiel für den Rumpf. Die meisten bauen den Imoca Rumpf aus Gewichtsgründen aus einem Schaum bzw. Waben Sandwich. Schaut man jetzt die neue SeaExplorer an, so sieht man, dass diese aus Volllaminat gefertigt wurde. Dabei hat das Team um Boris Herrmann offensichtlich weniger Probleme was die Struktur des Rumpfes angeht. Wenn man hingegen das eher leichtere Boot von Paul Meilhat anschaut, so stellt man fest, dass er sowohl nach der RDR als auch jetzt nach den ersten beiden Etappen vom TOR massiv Probleme mit der Struktur im Rumpf hat. Diese Probleme wären eventuell mit Volllaminat nicht.
Wie ist eure Meinung dazu?
sagt:
das Aufrichtende Moment ist seit 2012 doch ohnehin schon begrenzt. Wasserballast ist ebenfalls begrenzt. der Kiel ist ein One Design mit 3 verschiedenen Größen, die meisten Teams nutzen nach meinem Wissen den kleinen oder mittleren Kielbalast da eine Menge aufrichtendes Moment über die Foils generiert wird und der Kiel eine andere Funktion ausübt als bei den non Foilern. Somit müsste ein höheres Mindestgewicht ja eigentlich zu stabilerer Struktur führen. Aber ja ich gebe dir Recht, Vorgaben an die Konstruktion wären natürlich nicht schlecht. möglicherweise auch Vorgaben an die Konstruktion der Foils.
sagt:
Wie du schon beschreibst ist es absolut richtig, dass die meisten den kleinen oder mittleren Kiel nehmen. Daher würde ich vermuten, wenn man ein minimal Gewicht vorgibt, dass die meisten erstmal auf den Größten Kiel gehen. Klar ist ein Kiel bei einem aktuellen Foiler etwas anders in der Funktion als bei ältere Semi Foilern oder non Foilern, allerdings würde ich trotzdem denken, dass man das Gewicht lieber Zentral unten verbaut, um das Verhalten des Bootes zu verbessern und den Schwerpunkt des Bootes so niedrig wie möglich zu halten. Ob es darin resultiert, einen größeren Ballastanteil zu haben, oder die Rumpf Struktur zu verstärken, hängt denke ich von der Auslegung des Bootes ab (Bei Boris Boot hat es ja auch mit dem kleineren Kiel funktioniert).
Generell muss aber meiner Meinung nach sowieso etwas an den Standard Teilen geändert werden. Sowohl der Standard Mast als auch der Baum und der Kiel sind schlichtweg Normteile die für einen NON-Foiler entwickelt wurden. Ich bin gespannt wann die Klassenvereinigung auf die Entwicklung der Boote reagiert. Ohnehin bleibt es spannend, wann die Regeln bezüglich T-Foils am Heck gelockert werden. Bis dahin muss zwar erst noch einiges anderes stabiler ausgelegt und zuverlässiger laufen, jedoch sieht man zum Beispiel schon bei der neuen Charal, dass durch die Anordnung der langen X Ruder versucht wird, ein lift im hinteren Bootsbereich zu erzeugen. Was offensichtlich auch funktioniert.
Es bleibt spannend, wie sich die Klasse entwickelt.
sagt:
vor 20 jahren waren hat man mit schwenkkielen rumgetüftelt und komplikationen gehapt heute sdind es hald die foils. in 5- 10 jahren haben sie einheitsfoils die halten.
sagt:
mit einheitsfoils wäre die imoca Klasse aber Quasi tot. Es ist und bleibt eben eine Konstruktionsklasse, bzw Box rule Klasse…als solche ist es immer schwierig einzelne Bereiche zu vereinheitlichen, der Mast und der Kiel waren eher unproblematisch da beide keinen so riesigen Einfluss auf die Performance haben. beim Mast gibt es zwei Varianten und beim Kiel gibt es drei Varianten, damit ist das meiste an sinnvollen Konstruktionen abgedeckt. bei Foils würde das aber einfach nur die Performance vereinheitlichen und der Imoca Klasse damit ihren Reiz nehmen, wären eben die neuen vo65.
abgesehen davon ist Einheitsmaterial auch nicht immer unbedingt eine gute Sache…die Masten sind durchaus eine Schwachstelle an den Imocas, diese sind für das foiling einfach völlig unterdimensioniert und es gab schon einige schäden mit den Einheitsmasten, weiter ist es wie man bei Louis Burton sehen kann ein großes Problem an Ersatz zu kommen.
ich denke bei den Foils fehlt einfach noch die Erfahrung und auch die Reglementierung, die Rümpfe halten ja auch meistens, obwohl Sie keine Einheitsteile sind. da braucht es einfach gute Grundregeln und dann wird das in Zukunft schon besser.
sagt:
In diesem Zusammenhand sei auf „King“ Jean LeCam verwiesen, der für das VG einen neuen NON-Foiler baut. Sein Kalkül ist, dass er alle hinter sich lässt, die sich die Stelzen brechen. Scheint nicht der schlechteste Ansatz zu sein…….zudem aus seemannschaftlicher Sicht auch überaus verantwortungsvoll. Wer weiss besser als LeCam, wie gefährlich (auch und besonders für die Retter!) so eine Havarie in den 50er Breitengraden ist!
sagt:
Ich bin Fan vom King. Er scheint der einzige vernünftige Typ in diesem ganzen Zirkus zu sein.
Alle anderen verfolgen weiter dieses „höher, schneller, weiter… “ – allerdings heutzutage alle unter der „Nachhaltigkeits-Hype“. Das ist ein Widerspruch in sich.
sagt:
Hi , vielleicht wird hier die Grenze des z Zt. Machbaren ersichtlich ! ? Mit Blick auf die 3.Etappe für alle Teams sehr bedenklich !!!
sagt:
möglich, allerdings sind die Foils ja immernoch relativ „leicht“ gebaut, also verstärken kann man die mit Sicherheit noch. die auftretenden Kräfte sind halt völlig anders als bei L und Kraken Foils bei denen es durch den AC schon relativ viel Erfahrung gibt. aber im Team Modus werden die Boote ja auch ganz anders gepusht als bei der Vendee Globe. je nach Lage des Boots im Wasser können bei den seitlichen Foils eben riesige Kräfte auftreten, noch dazu sind die Belastungen durch die Wellen natürlich enorm.
sagt:
Wünschen darf man sich ja alles: Ich wünsche mir einen Artikel über eben dieses Thema; über Kraftverläufe, Kräfte und Kraftverteilungen bei Foils.
sagt:
sehr merkwürdig, das Schadensbild klingt ja sehr ähnlich zu dem von Malizia, scheinbar haben gewisse Foil formen oder Hersteller ziemliche Probleme mit starken Belastungen. es wäre spannend zu wissen ob die Foils vom selben Hersteller wie die von Malizia kommen. das aktuelle 11th hour Foil paar ist ja auch noch relativ neu.