In der ersten Nacht auf See hat die dezimierte TORE-Flotte am frühen Morgen Skagen gerundet. Aus dem schnellen Foil-Kurs ist eine mühsame Kreuz geworden. Malizia konnte ein anfängliches 20-Meilen-Defizit am Kap auf 6 Meilen reduzieren, hat nun aber wieder verloren.

Das Rennen um die Führung bei der ersten Ocean-Race-Europe-Etappe ist etwas in den Hintergrund geraten, seit sich die Flotte durch den Nachstart-Crash um zwei Boote dezimiert hat. Die große Frage ist nun, ob und wann Holcim PRB und Allegrande Mapei wieder ins Rennen einsteigen können. Außerdem steht eine Protestverhandlung bevor, die Wiedergutmachungspunkte beinhalten dürfte.
Wenn die Schuldfrage klar zu Ungunsten eines Teams entschieden wird, erhält das andere einen Punktmittelwert. Skipperin Rosalin Kuiper scheint dabei gute Karten zu haben, da sie sich in der Leeposition befand. Allerdings kann auch ein Leeboot bestraft werden, wenn die Jury erkennt, dass es durch ein plötzliches Luvmanöver dem Gegner keine Chance zum Ausweichen gelassen hat.
Dieser Aspekt des Unfalls steht jedoch so lange im Hintergrund, bis klar ist, wie die Schäden und Reparaturoptionen bewertet werden.
Hier noch einmal die Aussagen von Kuiper und Beccaria:
Dabei kritisiert der Italiener auch an anderer Stelle die vermeintlich enge Startzone vor Kiel mit dem Scoring Gate direkt dahinter. Im Kampf um die frühen Punkte waren die Teams gezwungen, beim Start ein hohes Risiko einzugehen. Beccaria tat dies, indem er mit dem Masthead Code Zero die größte aller Segelflächen setzte. Dieser Umstand beeinträchtigte die Sicht und seine Manövrierfähigkeit. Er sagt: „Die Strecke war super kurz, sie war gefährlich, und es gab wenig Platz zwischen uns und den Booten. Wir sind nicht beim SailGP. Und die Windstärke kann sich schnell ändern.“
Die sportliche Spannung ist durch den Verlust von zwei der stärksten Teams etwas aus der ersten Etappe herausgenommen. Allerdings wird an der Spitze intensiv gekämpft. Paul Meilhat, der schon bei der Vendée Globe mit Platz fünf und einer glänzenden Strategie nach der Kap-Hoorn-Rundung seine Extraklasse zeigte, bestätigt die Einschätzung, einer der großen Favoriten für dieses Rennen zu sein.
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