Auf den finalen Meilen vor dem Ende der letzten Ocean-Race-Etappe wird es doch noch einmal spannend werden. Boris Herrmann hofft auf eine Chance, in der Nacht die Führung zu übernehmen.
„Sie halten unter Land. Für uns ist das keine Option“, sagt Yoann Richomme, der neue starke Mann beim führenden Team Holcim-PRB. Er beschreibt damit eine Situation, die für ihn und seine Crew durchaus problematisch werden könnte. Denn erstmals seit vielen Tagen ist es ihm nicht mehr gelungen, die sichere Position zwischen dem Ziel und Gegnern einzunehmen.
Er dümpelt mit einem Speed von unter sechs Knoten in der Flaute und muss mit ansehen, wie Malizia und Biotherm in Lee durchzurutschen drohen. Unter Land haben sie die thermischen Effekte der Seebrise besser nutzen können, wie Boris Herrmann erklärt. Und vor dem Einbruch der Nacht liegt er nur noch marginale 5,5 Meilen achteraus auf Platz drei.
Es komme jetzt darauf an, was in der Nacht passiert, wenn die Thermik zusammenbreche. Alles sei möglich. Man sei aber schneller als Holcim. Außerdem kennt sich Boris Herrmann in diesen Gewässern aus. Schließlich segelt er gerade vor Monaco, den Yacht Club, für den er startet und in dem sein Freund und Team-Gründer Pierre Casiraghi zuhause ist. Diesen Hafen hat Herrmann schon öfters angesteuert.
Ob diese Verbindung Glück bringt? Es geht zwar nicht um viel mehr, als die Ehre für Malizia, und einen positiven Abschluss dieser Regatta – mehr als Platz drei ist nicht drin. Aber es wäre um so schöner, dieses Rennen mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen.
Die Nacht wird vielleicht noch einmal spannend. Von der Entwicklung des Windes hängt ab, wann die IMOCAs am Dienstag in Genua einlaufen.
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