The Ocean Race: Kurioser Start vor Kapstadt – Böen, Bruch und Break

Drei kamen durch

Der Start in die 12.750 Seemeilen lange Königsetappe von The Ocean Race verlief skurril. In einem Moment hatten die Crews mit Böen über 40 Knoten Wind zu kämpfen, im nächsten Moment trieben die Boote in der Flaute. Gleich zwei Boote mussten das Rennen in den ersten 30 Minuten unterbrechen.

Team Malizia erwischte einen guten Start und musste keinen Bruch beklagen. Bild: Sailing Energy / The Ocean Race

Paul Meilhat schaut gelassen in die Kamera, als Biotherm wieder in Kapstadt im Hafen liegt: „Wir haben jetzt zwei Stunden Zeit, die Schäden zu reparieren. Wir verpassen aber nicht viel, der Rest liegt ja draußen

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Kai Köckeritz

Leidenschaftlicher Fahrtensegler und war lange Jahre Chefredakteur des Magazins segeln. Er ist viel in Holland unterwegs, aber auch in den Revieren des Südens. Lange Schläge sind eher seins als kurze Up&Downs auf der Regattabahn.

13 Kommentare zu „The Ocean Race: Kurioser Start vor Kapstadt – Böen, Bruch und Break“

  1. avatar Der Schläfer sagt:

    Insgesamt resümiere ich jedoch:
    Das Ocean-Race ist für Zuschauer eigentlich echt langweilig. Gähn!
    Da waren die Szenen am Start tatsächlich Highlights.
    Wenn wir Pech haben wird es auch vorm Ziel ganz langweilig. Nämlich dann, wenn gleichmässiger Wind bis zum Schluss herrschen sollte und die Teams mit grossen Abständen eintrudeln.

    • avatar Andreas Borrink sagt:

      Naja….das finde ich nicht. Ich schaue alle paar Stunden auf den Tracker, sehe mir die Wetterprognosen an und die Berichte der Crews und versuche, nachzuvollziehen, was die da machen. Sehr gute internationale coverage bieten auch Sailing Anarchy, Scuttlebutt und Tip]Shaft. Für mich als (Regatta-) Segler ist das schon spannend. Der “normale” Sportkonsumnt ohne Affinität zum Segeln ist da sicher überfordert. Und wer Segler ist und mehr unmittelbare Spannung will, dem sei der SailGP empfohlen. Mehr action und Drama sind kaum vorstellbar.

  2. avatar ulf hinterthür sagt:

    Halsen-bei starkwind-machen nur anfänger-oder regattiere”dafür müßen sie dann zahlen
    es ist wie immer schon ein material zerstörendes manöver-auch eigentlich sehr gefährlich für crew
    ich versuche sie zu vermeiden-und halte mich an die alte “Kuhwende”

    • avatar Andreas Borrink sagt:

      Das ist dann erst richtiger Materialmord……eine gut aufgesetzte Halse bei hohem Speed (ergo mit wenig Druck im Rigg) ist da die bessere Option. Bei einer “Kuhwende” bleibst Du ja stehen und musst erstmal wieder in Gang kommen; da ist der Druck immens!

    • avatar Till sagt:

      Kuhwende während einer Regatta im vorderen Bereich des Felds ist wenn man Ambitionen auf ein gutes Ergebnis hat keine gute Idee. schon gar nicht mit einem Katamaran wie einem f18 der schon aufgrund der Konstruktion extrem schwerfällig wendet. damit gehen ganz entscheidende Meter verloren, zumal dann im Anschluss fast zwangsläufig der Stecker folgt da das Boot eben fast steht und dann schlagartig wieder stark beschleunigt, ergo viel Druck auf den bug was zu unterschneiden führt, obwohl unser Nacra F18 Evolution für
      einen F18 schon relativ viel Auftrieb im Bug hat….ist also keine wirkliche Option.

      Generell ist die Halse mit Katamaranen auch bei Starkwind ein gut zu kontrollierendes Manöver, man muss sich nur trauen, schnell und muss vor allem eingespielt sein. 99,9% unserer Halsen, selbst bei 8bft gehen gut, wenn irgendwas schief geht liegt man halt im Wasser.

      auf einem größeren und schwereren Boot welches nicht primär Sportgerät ist, würde ich ein solches Manöver natürlich auch nicht unbedingt empfehlen, aber sowohl der Soling als auch der F18 sind primär Sportgeräte und können solche Manöver gut ab. Anfänger hat man, grade auf dem F18, bei einer Regatta ohnehin nicht dabei, so halte ich die Gefahr von Verletzungen auch für gering.

  3. avatar Till sagt:

    ja eben, canceln wäre die einzige richtige Option gewesen, bei konstantem Starkwind kommen die schon zurecht, aber so ist das schon Materialmord. hatte vor einigen Jahren mit unserem f18 eine ähnliche Aktion, da mussten wir, da das Gewässer zuende war, kurz vor einer starken bö Halsen, und der Wind hat uns direkt nach der Halse voll erwischt. Das ganze hat dann mit einem Stecker und einem ziemlich weiten Flug für meine Vorschoterin geendet. Beim Abriggen zum verladen haben wir dann Risse im Püttingeisen gefunden, das Boot war damals grade 2 Jahre alt, Materialermüdung also absolut auszuschließen. ich war damals wirklich überrascht welche Kräfte da gewirkt haben müssen…und wie massiv die Püttinge in den Rümpfen befestigt sind, hätte eher damit gerechnet, dass die komplett aus dem Deck reißen als, dass Risse in den Edelstahl Püttingen Entstehen.

    von daher wundert es mich wirklich wenig dass es Biotherm den kompletten Travelerschlitten rausgerissen hat.

  4. avatar Jorgo sagt:

    Genau das Gleiche habe ich auch gedacht als ich die riesigen ausgestellten Segel rüberknallen und die Riggs sich schütteln sah. Auch die killenden Segel sahen nicht gut aus…. völlig ungeeignet für so etwas!

  5. avatar Andreas Borrink sagt:

    Die Startprozedur in Kapstadt verstehe ich nicht. Die Imocas sind konstruiert für hohe Geschwindigkeiten, die überwiegend auf einem Bug gefahren werden. Jede Halse oder Wende ist ein sehr aufwändiges Manöver mit einem hohen Risiko von Bruch und Problemen, das sehr genau gegen den daraus zu erwartenden Vorteil abgewogen wird. Und Bahnmarken gibt es auf See auch nicht, so dass jedes dieser Manöver unter optimalen Bedingungen gefahren werden kann.

    Das sind einfach keine Boote für kurze Inshores mit vielen Tonnenmanövern! Und die müssen nun vor einer unglaublich langen Etappe vor Kapstadt erst zweimal im Viereck segeln und dabei mindestens 10x Halsen und/oder Wenden – bei Bedingungen von 0 bis 45kn Wind. Was soll das? Das ist, als würde man F1 Autos erst zweimal auf Kopfsteinpflaster um den Block und über Kantsteine hetzen, bevor sie dann endlich losfahren dürfen.

    Vermutlich soll das publikumswirksam sein!? Brot und Spiele? Wäre mal interessant, die Skipper dazu zu hören. Ich glaube kaum, dass Boris, Paul, Charlie und Co. da so richtig Freude dran haben. Die Bilanz von 40% Ausfall am Start wegen technischer Probleme ist jedenfalls eindrucksvoll……..

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    • avatar Till sagt:

      absolut…ich denke unter normalen Bedingungen wäre das ganze noch machbar gewesen, das inshore Race hat ja auch ohne weiteren Bruch geklappt, allerdings ist das ganze eben schwierig wenn der Kurs genau an der Kante des Windschattens des Tafelbergs liegt. vom Veranstalter war das ganze ja ursprünglich Wohl ebenfalls anderes geplant, aber aufgrund der Wale wurde kurzfristig umgeplant. besser wäre es gewesen den ersten Teil nach den Walsichtungen einfach komplett zu canceln. So schlagartige Erhöhungen der wimdgest sind immer sehr beanspruchend fürs Material, selbst bei einem Strandkatamaran oder einer jolle/skiff ist das zu spüren, wenn da Mitten in der Halse plötzlich 45kn wund auftauchen hat man ebenfalls ein riesiges Problem. bei den Imocas die deutlich schwerer sind und durch die Massenträgheit auch langsamer beschleunigen müssen die kräfte nochmal deutlich größer sein.

      • avatar Andreas Borrink sagt:

        Das mit den Walen hatte ich nicht migeschnitten. Ok, das ist ein Anlaß, zu reagieren. Aber nicht so; canceln und gut.
        Ansonsten stimmt das genau. Uns hat’ss mal auf der Alster im Soling (eines der eher soliden Boote) den Mast vom Boot gefetzt. Bei 0 Bft. und 0 kn boatspeed downwind in der Landabdeckung und dann ohne Fahrt ‘ne 8er Regenbö. Da ist no way out!
        Schade, denn wir waren grade vorn…..gewonnen hat dann der Willy; wie immer……

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  6. avatar max sagt:

    Moin, ich glaube das Zeitlimit von zwei Stunden ist eine mindest Angabe. Sobald ein Boot den Start abbricht muss es mindestens 2h warten bis es wieder neu starten darf. Biotherm darf daher wieder neu starten.
    Ich bin gespannt wie lange sie noch brauchen für Ihr „kleines“ Problem.
    Danke für eure Berichterstattung !

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