Die Skipper haben es vorher gesagt. Diese Regatta im Nordatlantik gehört zu den härtesten. Aber nun werden die Worte auch durch Bilder belegt. Was die Skipper aushalten müssen.
Nicolas Lunven hatte betont: „Die nächsten Tage werden sehr sportlich.“ Der Wind aus Nord-Nordwest erreiche 35 bis 40 Knoten. Das wird am Dienstag den ganzen Tag so weitergehen“. Und so ist es gerade auch. Die Videos der Skipper erreichen die Zentrale. Und besonders die Bilder von Malizia geben ein Gefühl dafür, wie sich das Leben gerade auf einem IMOCA im Nordatlantik anfühlt.
Die Boote sind von einem Kurs mit etwa 60 Grad zum wahren Wind auf rund 85 Grad abgefallen und springen nun gut 5 Knoten schneller über die seitlich anlaufende See. Dabei kommt es zu einigen harten Landungen im Wasser.
Auch bei de aktuell fünftplatzierten Louis Burton gut 25 Meilen vor Herrmann rappelt es ordentlich an Bord. Er dürfte bei solchen Bedingungen mehrfach einen unsicheren Blick nach oben wandern lassen. Ob diesmal alles hält? Zweimal kam auf seinem Plattbug schon die Palme von oben.
Sam Davies hält sich gut bei diesen Bedingungen im Dreikampf mit Maxime Sorel und Damien Seguin als Achte.
Sorel sendet einen Audio-Stream von Bord. Er ächzt unter den Bedingungen. Dabei hat er gerade erst den Mount Everest bestiegen.
Seb Simon tut gut daran, einen Helm zu tragen. Schließlich hat er sich erst kürzlich bei solchen Bedingungen einen Wirbel gebrochen und ist die Halskrause gerade wieder los. Er ist etwas weit gen Norden geraten und scheint kaum noch in den Kampf an der Spitze eingreifen zu können.
Der Italiener Giancarlo Pedote kämpft aktuell Seite an Seite mit Clarisse Cremer um Position 13 und hat ebenfalls viel auszuhalten.
Vorne aber macht Charlie Dalin unglaublich Druck. Er hat wieder die Führung übernommen und erreicht aktuell 20,4 Knoten im 4-Stunden-Schnitt. Das sind 1,3 mehr als sein ärgster Rivale Yoann Richomme auf die Uhr bringt. Und fast 4 mehr als Malizia schafft. Herrmann hält sich aber zu seiner direkten Konkurrentin Justine Mettraux auf gleichem Niveau. Sein Rückstand als 11. ist aber auf fast 60 Meilen angewachsen.
„Das ist die Brutalität auf See. Man vergisst sie manchmal, wenn man an Land ist.“ Er hoffe nun auf Vorwindbedingungen, die sich für die nächsten Tage einstellen sollen.
Für vier Imocas ist das Spiel bereits zu Ende. Jean Le Cam, Sébastien Marsset und Arnaud Boissières haben aufgegeben. Jérémie Beyou kehrt ebenfalls zurück. Louis Duc, der eine Zeitlang als bester Nicht-Foiler unter den Top Acht geführt wurde hat nun auch seinen Bug verdächtig weit vor den Wind gedreht. Offenbar gibt es ein Problem.
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