Transat Jacques Vabre IMOCA: Boris Herrmanns starker Move – auf Platz 4 (eigentlich)

"Chapeau. Sie werden das Rennen wohl gewinnen"

Im IMOCA-Feld hat es bei der Transat Jacques Vabre am Wochenende spannende Verschiebungen gegeben. Malizia Boris Herrmann hat eine sehr professionelle Entscheidung getroffen.

Simon und Martinez erleiden einen Großsegel-Schaden. Das Ende ihrer guten Siegchancen? © Dubreuil

Boris Herrmann hat sich festgelegt: “Chapeau! für Seb Simon und Justine, die da draußen unterwegs sind. Sie werden das Rennen wahrscheinlich gewinnen.” Der deutsche Skipper bezieht sich damit auf die Entscheidung der Skipper, sich weit vom IMOCA-Hauptfeld zu entfernen und auf dem Weg über den Atlantik nach Martinique einer alternativen Routenoption im Westen zu folgen.

Diese Option wurde von Anfang an im Vorfeld des Regatta-Starts diskutiert. Aber angesichts der Entwicklung im Rennen schien sie dann doch niemand wahrnehmen zu wollen. Erst der erstaunliche Seitenwechsel von Simon mit Iker Martinez auf der ex 11th Hour  von einer östlichen Position in den Westen deutete diese Strategie an.

Während sich die deutlich mit 40 Meilen führende Charal vor Madeira umständlich mit zwölf Halsen in acht Stunden einen größeren Abstand vom Kern des Hochdruckgebiets in südöstlicher Richtung erarbeitete und den gesamten Vorsprung verlor, wendeten Teamwork und Dutreuil nahezu gleichzeitig um 2 Uhr in der Nacht von Freitag auf Samstag gen Norden. Seitdem kämpfen die beiden Duos mit starkem Gegenwind, während die Konkurrenz bei Madeira in der Flaute lag.

Charal liegt gut 40 Meilen vor Arkea-Paprec als es sich dem Hochdruckkern im Südwesten nähert. For People (hellblau) scheint vom Feld geschluckt zu werden…

…Charal kämpft sich mit zahlreichen Halsen weiter nach Lee, um der größten Flaute zu entgehen und wieder vor die Verfolger zu kommen. Teamwork (schwarz, l.) und Dubreuil wenden als einzige der Spitzengruppe Richtung Westen auf einen harten Kreuzkurs…

Herrmann erklärt, warum er mit Will Harris nicht diese Option wählte. Zwar bestätigt er: “Ja, alle Modelle sahen schneller aus, wenn wir nach Norden segeln.” Diese Entscheidung hätte also eine große Siegchance versprochen, wenn sich das Wetter wirklich so entwickelt, wie es die Wetterprognosen vorhersehen. Aber er bekundet, lieber beim Feld geblieben zu sein, weil er nicht nur auf das Wetterglück vertrauen wollte.

Unterstütze SegelReporter

Liebe Seglerinnen und Segler,

der SegelReporter Club wurde aufgesetzt, um neue Projekte zu finanzieren. Wir haben noch viele Ideen und großen sportlichen Ehrgeiz.

Ab 1,25 € pro Woche bist Du bei einer
12-monatigen SR Club-Mitgliedschaft dabei.

  • Täglich die Highlights  aus der Welt des Segelns mit Hintergrundinformationen und tiefer Analyse
  • Ohne Beschränkungen alle SegelReporter Artikel lesen
  • Lesefreundlicheres, einspaltiges Artikel-Layout mit weniger Werbung

Die SegelReporter

» Fragen und Antworten zum SegelReporter Club

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

34 Kommentare zu „Transat Jacques Vabre IMOCA: Boris Herrmanns starker Move – auf Platz 4 (eigentlich)“

  1. Ahab sagt:

    Wat macht Louis Burton da jetzt?
    Kann sich das zum jetzigen Zeitpunkt noch lohnen, auf die Nordseite zu wechseln??
    Obwohl ich nie so richtig dran geglaubt habe, dass sich die Nordroute lohnt und die ja bereits schon vom Feld geschluckt sind, sieht es ja laut verschiedener Routingprogramme so aus, als könnte es Justine Mettraux von Norden kommend trotzdem noch schaffen, zu gewinnen.
    Aber gilt das auch noch für Louis Burton??
    Ich habe da erhebliche Zweifel, dass sich der Seitenwechsel jetzt noch lohnt.
    Aber andererseits muss der bisherige Rennverlauf für ihn ja auch relativ enttäuschend aussehen…
    Dann lieber sowas versuchen, als der Flotte bloß hinterher zu segeln.?
    Fragt sich
    Ahab

    • Lasse sagt:

      Die Route die er fährt sieht doch sehr gut aus, die näcshten Tage soll im norden recht konstanter und stärkerer Wind wehen.
      Er wird da sicher nicht Gewinnen oder in die Spitzengruppe segeln, aber es ist gut möglich dass er am Ende deutlich vor der Gruppe landet in der er bisher gesegelt ist. (Die chance hätte er mit seinem Boot wahrshceinlich auch im Süden).
      Bei den Class40 nimmt auch eine Reihe von Booten (auch aus der Spitzengruppe) diese Route. Hier wird man am Ende besser ablesen könenn, ob es sich gelohnt hat.

      • Ahab sagt:

        Moin,
        abgewertet wird am Schluss, aber es sieht so aus, als hätte ihm das rein gar nichts gebracht. Jetzt scheint er sich dort oben hinten einreihen zu müssen.
        Das ist ohne Häme. Ich versuche nur, die Mechanismen zu verstehen:
        Werden solche Ausreißversuche auch unternommen, um auf dem Tracker mal als einziges Boot weit und breit auf der Karte zu erscheinen? (Mediale Aufmerksamkeit). So wie es auf der Tour der France auch immer irgendwelche Ausreißversuche gibt, die von vorneherein zum Scheitern verurteilt sind, wodurch man aber die Kameras auf sich zieht?
        Grüße
        Ahab

        1
        2
        • Lasse sagt:

          Am Ende ist er deutlich vor den Booten gelandet mit denen er vorher zusammen war.
          Am Ende ist warhscheinlich weniger die Aufmerksamkeit das Ziel als die taktische Entscheidung.
          Wenn es durch das Wettersystem nicht eindeutig ist, welches der bessere Weg ist, wähltman in einer Situation wie der von Burton (deutlich weiter hinten als erhofft) auch mal eine Variante die nur in 30% der Fälle Erfolg verspricht. Denn ob er 20. oder 28. wird dürfte kaum einen unterschied für ihn machen, wenn er aber die chance hat noch in die Top 10 zu kommen wird er versuchen diese chance zu nutzen auch wenn das Risiko besteht ein paar plätze nach hinten zu fallen.

  2. open60fan sagt:

    Leider ist die Malizia-PR diesmal vergleichsweise dürftig. Fast schon French Style. Ein Hinweis wie Boris die TJV gewichtet?

  3. PL_hoffy sagt:

    Moin.
    Für mich siehts so aus als wär Boris auf dem Weg zu ner top5 Platzierung. Er formuliert realistisch und ehrlich wo er sich gern sehen würde, nämlich genau da. “Boris nich bissig genug”…well…

    @Jörg Riechers: Sie klingen frustriert, kann ich gut verstehen. Ich hätte mich auch sehr gefreut über eine weitere “deutsche” Kampagne, ich nehme an, SIe planen zZ nicht, ihren deutschen Pass abzugeben. Malizia hat ja nun mal auch deutsche DNA durch den Cheffe ud ein paar andere Team-Mitglieder.

    Medienpräsenz.
    Wenn Sie sich mit vollmundigen Äusserungen sich vorn hin stellen und als Kopf einer
    ( zeitlich extrem knapp getakteten ) V24 Kampagne positionieren dann sollten Sie auch die wechselhaften Windwinkel von Medien und Social Media smooth mitgehen können. Es ist bedenklich wenn ich als Hobby-Fahrtensegler ohne viel Einsicht in die der vergleichsweise kleine deutschen Segelszene die “Rohdaten” ihrer Ankündigungen sofort
    ( und leider ! ) richtig einsortieren kann.
    Ich interessiere mich fürs Offshore Segeln und internationale Offshore-Regatten und sehe mich nicht als trolliger “Hater”. Nix für ungut und alles Gute, Jan Hoffmann, Berlin.

    11
    3
  4. Divemaster sagt:

    Mich interessiert eher das ” Retoure ‘a la Base”, da bin ich mehr gespannt drauf, dort muss sich Boris zwar nicht mehr beweisen, weil er schon qualifiziert ist, aber er fährt alleine und muss sich dann selber pushen oder auch nicht. Interessant für mich, wie kommt Nicolas Lunven mit der Holcim zurecht und schlägt er womöglich noch die Malizia. Nichts gegen Boris, aber ich habe auch das Gefühl und das sagt er auch selber, er ist eher der Vorsichtige.

  5. Ahab sagt:

    Wat is mit “Charal” los?
    Deutlich niedrigere Durchschnittsgeschwindigkeit über 4 h und auch – damit einhergehend – deutlich weniger Strecke gemacht in 4 h.
    Die vorderen beiden ziehen davon und die hinteren drei kommen auf…
    Grüße
    Ahab

    1
    1
  6. Christian sagt:

    Sesselpuper, ihr ahnt es offensichtlich nicht, aber abgerechnet wird im Ziel.

    5
    5
  7. TomTurtle sagt:

    danke für eure engagierte Diskussion hier, habe auch die Untertöne dieser Kommunikation von Boris sehr aufmerksam gehört….
    ich bin sehr gespannt wie das jetzt weitergeht, ??, und wo und von wo der Wind nun wirklich weht…..

    2
    1
  8. PL_hoffy sagt:

    Nach meiner Wahrnehmung gelingt es bisher mit der Malizia-Kampagne, sich nachhaltig im Feld der extrem dominanten, komplett französischen Teams kompetitiv zu positionieren. Ganz sicher ein anderer Ansatz als die Versuche zB von Alex Thomson Racing oder die wiederholt vollmundigen ( und für die deuttsche Segelszene sehr peinlichen ) Ankündigungen von Herrn Riechers…. ATR konnte zwar medial/international massiv zur Bekannheit der Vendee Globe beitragen und es war eine Freude Alex zu verfolgen besonders in der 2016er Ausgabe… aber auch immer mit einer tragischen Ikarus-Komponente. Boris Herrmann hat aus meiner Sicht in seiner ersten Vendee Teilnahme, bedingt natürlich auch durch diverse Besonderheiten der 2020er Vendee auf Anhieb nahzu das geschafft, wofür ATR bis 2016 Jahrzehnte brauchte. Die IMOCA+Vendee ist eine konkurrenzlos grossartige Show, die Gladiatoren erzählen und leben ihre individuellen Geschichten, auch die Boris Herrmann Saga hat ihren eigenen Klang und erreicht sehr viele Menschen. Robustes Boot in Paarung mit konservativem, materialschonendem Vorgehen könnte 2024 wieder soweit nach vorn führen wie 2021. Ich bin sehr gespannt, vermisse Alex sehr und freue mich auf Pip und Boris mit ihren respektvollen Ansätzen.

    13
    7
    • Jörg Riechers sagt:

      Normalerweise sollte ich auf das Bashing meiner Person auf Segelreporter (Karsten Kemmling) und seiner treuen Community nicht eingehen. jedoch môchte ich zu den stândigen Beleidigungen (peinlich für die deutsche Segelszene – Karrierende und das zur recht – Kann nicht drei Sätze aneinanderreihen – pychische Defiziete… ich könnte die Liste unendlich fortsetzen) erwas erwiedern. Die Menschen die das hinter dem Schutzschild eines “Nicknames” schreiben kennen mich nicht einmal, geschweige denn haben jemals ein Wort mit mir gewechselt, so wie kommen diese Mensche zu ihren Schlussfolgerungen?!?
      Zu den vollmundigen Ankündigungen:
      Ja ich bin mit dem Anspruch in die Vendée Globe Kampagne mit ALVA YACHTS gegangen das Vendée auf dem Podium zu beenden. Es macht keinen Sinn ein Rennen mit dem Vorsatz anzugehen Mittelmässig zu sein
      Nein es ist nicht meine Schuld das ALVA YACHT nicht die Mittel oder den Willen hatte das Projekt durchzuführen, also wenn jemand hier an den Pranger gestellt werden soll, denn nicht der Segler.
      Zum Vergleich – war es die Schuld von Boris Herrmann das Beluga aus den Schienen gesprungen ist – ich glaube nicht!
      Aber ich habe eine gute Nachricht für all die “Hater” in Deutschland und auf Segelreporter, sowie die deutsche Segelszene im allgemeinen, ich werde gewiss nie mehr für Deutschland an den Start gehen, bzw. Deutschland repräsentieren – insofern kann ich die deutsche Segelszene glücklicherweise auch nicht mehr beschmutzen.
      In diesem Sinne
      Jörg Riechers.

      21
      8
      • Jörg Gosche sagt:

        Moin Jörg.

        Ich weiß – das ist ein hartes Geschäft.
        Ich hätte es – für Dich und für uns Alle – gut gefunden wenn sogar ein zweites deutsches Boot an der VG teilgenommen hätte. Aber Segelsport führt in Deutschland traditionell ein Schattendasein, speziell wenn man das z.B. mit Frankreich vergleicht.

        Der Unterschied in Frankreich ist jedoch noch zusätzlich, dass man als Sportler dort nicht automatisch ein Versager ist wenn man nicht gewinnt oder auch “nur” aufs Treppchen kommt.
        Hochachtung für den Versuch und das ganze Engagement gibt es trotzdem. Das Volk geht fair mit den Leuten um …. und die Konkurrenten wohl am Ende auch.

        Bei uns ist es extrem hart. Es gibt nur Gewinner und Verlierer. Das ist völlig unrealistisch und baut einen enormen Druck auf, wenn man sich denn in dieses Haiifischbecken vorwagt.

        Verstehst Du was ich meine?

        Boris hat sich beharrlich mit seinem Können plus Organisationstalent plus diesem unglaublichem Kommunikations-Talent eine Position aufgebaut, in der er eigentlich gar nicht mehr verlieren kann. Ergo: Er kann in Deutschland ehrlich sein ….. und: Ist das ist nicht toll?

        Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg bei Deinen weiteren Projekten – wie immer diese auch aussehen! Mast und Schotbruch!

        Jörg

        12
  9. Markus W sagt:

    würde ich meinen Eignern sagen: lass uns mal mitmachen und kein Risiko eingehen, denn wir brauchen ja nicht gewinnen , sie hätten mich längst gefeuert ..! Boris böses Erwachen könnt spätestens bei der Vendee kommen. Da kann er sich solche Ausreden nicht mehr leisten ! Ich glaub eh dass es besser wäre Boris würde segeln lassen . Die mediale Kommunikation kann er besser als aufm Wasser Gas geben

    21
    36
  10. Markus Wieser sagt:

    würde ich meinen Eignern sagen: lass uns mal mitmachen und kein Risiko eingehen, denn wir brauchen ja nicht gewinnen , sie hätten mich längst gefeuert ..! Boris böses Erwachen könnt spätestens bei der Vendee kommen. Da kann er sich solche Ausreden nicht mehr leisten ! Ich glaub eh dass es besser wäre Boris würde segeln lassen . Die mediale Kommunikation kann er besser als aufm Wasser Gas geben

    19
    36
    • Jörg sagt:

      Man sollte vielleicht die Bewertung von Boris´ Ansatz diese Projekt zu führen seinen Eignern/Geldgerbern überlassen. Unabhängig davon, ob Du wirklich “der” Markus Wieser bist, scheinen diese anders gestrickt zu sein bzw. eher längerfristige Ziele zu haben, als die Eigner von denen Du sprichst. Denn so unzufrieden scheinen die ja nicht zu sein. Immerhin machen sie das Geld für ein paar schweinteure neue Foils locker. Und sportlich hat Boris durchaus bewiesen, Gas geben zu können, wenn es drauf ankommt. Es gibt nicht viele Segler, die einen 5. bei der VG (mit Siegchancen bis zum letzten Tag) sowie den Gewinn der Königsetappe bei Ocean Race aufweisen können. Deshalb zu behaupten, Boris sei an Bord der Malizia fehl am Platz ist schon vermessen.

      42
      6
  11. open60fan sagt:

    Ich frage mich, wie seine Mitsegler es aushalten, daß er immer auf die Bremse tritt. Allein die Starts können einen zum Verzweifeln bringen.

    19
    19
    • atlantis sagt:

      Boris kann immerhin mit Sam Davies und Clarisse Cremer muthalten. So langsam ist er mit dem bequemen Fahrtenboot also gar nicht unterwegs 🙂

      15
      4
  12. Eissturmvogel sagt:

    Bei aller Sympathie für Boris. Wenn man mit einem starken Boot in ein Rennen geht, sollte man den Anspruch haben, dieses zu gewinnen. Punkt! Armel Le Cléac’h hat es nach seinem Sieg in der Ultim-Klasse treffend formuliert: “Wir haben von Beginn an gesagt, dass das Transat Jacques Vabre kein Vorbereitungsrennen (Anm. von mir: auf die Arkea Ultim Challenge Brest im Januar) ist. Wir sind nicht gekommen, um das Boot zu testen. Wir sind gekommen, um zu gewinnen.” Zumal, wenn man wie Boris nicht auf das Rückrennen zwecks Vendée-Qualifikation angewiesen ist und durchaus ein wenig mehr ins Risiko gehen könnte. Wohlgemerkt: Ich spreche hier nicht von leichtsinnigen Entscheidungen, unkalkuliertem Risiko oder gar davon, das Boot aufs Spiel zu setzen, aber ein bisschen mehr Siegeswillen dürfte es schon sein. Doch was sagt Boris? Erzählt von Wetterlotterie, man wolle lieber im direkten Vergleich mit den Favoriten bleiben und “testen” und dass eine Platzierung rund um Patz 10 kein Beinbruch sei. So zieht er stoisch im Kielwasser der Favoriten CHARAL, PAPREC ARKÉA und FOR PEOPLE seine Bahn. Florian Rooz hat es in seinem Youtube-Channel Sea Wolves auf den Punkt gebracht: Natürlich kann man den drei Favoriten hinterhersegeln, aber damit gibt man automatisch seine Siegambitionen auf, denn überholen wird man sie auf dem Kurs ohnehin nicht. Vielleicht wäre das Transat Jacques Vabre ja mal eine gute Gelegenheit gewesen, der Konkurrenz zu zeigen, dass man mit der MALIZIA als ernsthafter Siegaspirantin rechnen muss. Chance vertan. Nochmals: Boris ist ein sympathischer Typ, der sich medial gut verkaufen kann. Aber so langsam dürfte bei seinen Voraussetzungen auch mal ein Sieg zu Buche stehen, denn dabei sein ist eben nicht alles. (Und klar: Der Split von TEAMWORK.NET und GROUPE DUBREUIL kann auch schiefgehen, wie immer, wenn man etwas riskiert. Aber immerhin bringt er wieder Spannung ins Feld der IMOCA-Klasse.)

    25
    18
    • Till sagt:

      die südliche Position wird sich am Ende auszahlen. ich bin wie TB der Meinung dass die nördliche Route nicht gut gehen wird und ich glaube wenn die Bedingungen passen ist Boris Position sehr gut.

      16
    • Jörg Gosche sagt:

      Mein Gott – das ist ja irre!
      Am PC sitzen und einen riesen Eimer besserwisssende Kritik ausschütten. … das können nur Deutsche und das ist universell. Wäre Boris Nord gefahren hätte der Post – leicht verändert – auch gepasst.
      Ich fasse es nicht.

      27
      7
    • Eissturmvogel sagt:

      Ich habe vor ein paar Tagen in meiner Kritik zur Taktik und zu den Aussagen von Boris Herrmann ganz bewusst nichts von der Vendée Globe geschrieben. Dort fand ich seine eher moderate Herangehensweise genau richtig. Schließlich geht es dort erst einmal darum, das Rennen zu beenden, bevor man ans Gewinnen denkt (“To finish first, first you have to finish!”). Vollkommen nachvollziehbar angesichts der Dauer, der Strecke und der vielfältigen Widrigkeiten, die unterwegs auftreten können. Aber ein Marathonläufer geht ein Rennen auch anders an als ein Sprinter. Und das Transat Jacques Vabre ist im übertragenen Sinn ein Sprint (erst recht im wetterbedingt verkürzten Modus für die IMOCAs). Da heißt es: Boat Speed optimieren in jeder Sekunde des Rennens und taktisch alles versuchen, um sich aufs Podium zu schieben. Das lange hochspannende Duell der Ultims BANQUE POPULAIRE XI und SVR LAZRTIGUE hat es mustergültig gezeigt. Vergessen wir zudem nicht, dass das Transat Jacques Vabre in der französisch dominierten Hochseeregattaszene eines der wichtigsten Events nach der Vendée Globe ist, was man am illustren Teilnehmerinnenfeld in allen beteiligten Bootsklassen ablesen kann. Da empfinde ich es fast schon als ein wenig respektlos, wenn man mit dem Boot an den Start geht, das erst kürzlich den 24-Stunden-Weltrekord für Einrumpfboote aufgestellt hat, und dann (etwas überspitzt formuliert) sagt: Ich segel mal mit und wenn ich Zehnter werde, ist das auch okay. Es ist ja vollkommen legitim für Boris Herrmann, dass er es als “spannender” empfindet, sich im Süden mit den Neubauten zu messen (i.e. hinter ihnen herzusegeln, denn dass diese Boote beim Champagnersegeln im Passatwind etwas besser performen als die für den rauen Southern Ocean optimierte MALIZIA, war ohnehin klar). Aber für mich als Zuschauer (und allein aus dieser Perspektive kann und darf ich das beurteilen) ist es halt spannender, wenn alle Regattateilnehmerinnen alles versuchen zu gewinnen oder zumindest die ihnen bestmögliche Platzierung zu erreichen (wie etwa Conrad Colman, der aus seinem Nichtfoiler alles herausholt).

      3
      1
  13. TB sagt:

    Never ever geht das gut. Die werden in er Transition “verhungern” während die Südlichen Champagnersegeln im Passat. Aber natürlich ist es schön zu sehen, das sie es probieren. Boris Entscheidung das Boot im Passat gegen die anderen zu “testen” ist auf jeden Fall richtig und sinnvoll.

    29
    4
    • Divemaster sagt:

      Ich dachte TJV ist ein Rennen und kein Testlauf so wie bei Holcim, dass Wort “testen” passt da nicht rein, Sorry.

      5
      6
      • atlantis sagt:

        Klar ist das ein Testlauf für die wesentlich wichtigere Vendee Globe 2024, die am 10. November gestartet wird. Die Malizia wurde übrigens speziell für die raueren Bedingungen in den Roaring Fourties konstruiert bzw optimiert.

        3
        2
        • Divemaster sagt:

          Ich kenne die Geschichte von Malizia in und auswendig, trotzdem ist das ein Wettkampf und kein Segeltörn.

          3
          5
          • atlantis sagt:

            Du hast leider immer noch nicht verstanden, worum es geht. Von einem Segeltörn hat niemand gesprochen.
            Stattdessen wollte Boris testen, ob die Malizia mit den Neubauten mithalten kann, die im kommenden Jahr als Konkurrenten an der Vendee Globe teilnehmen.

            4
            2
          • Divemaster sagt:

            @atlantis: testen in einem Rennen, genau mein Humor.
            Das ist ungefähr so, Porsche fährt in einem Autorennen mit und winkt seine Konkurrenten vorbei mit dem Hinweis, wir testen nur, ich komme aus dem Lachen nicht mehr raus, Sorry das ist wirklich komisch.

            4
            5
          • atlantis sagt:

            @Divemaster

            Boris sagt doch selbst:

            “This also allows us to test and push the boats against those that will also be participating in the Vendee Globe next year, rather than picking out their own course to the West. ” https://www.team-malizia.com/news/the-race-so-far-big-divide-clever-moves-and-what-is-to-come

            Boris kneift also nicht sondern sucht den Vergleich mit den Booten gegen die er auch bei der VG antreten muss.

            Für mich als Regattasegler ist dies absolut nachvollziehbar.

            6
            2
          • atlantis sagt:

            “Es war für uns viel spannender, uns im Süden mit den anderen Neubauten, die auch an der Vendée teilnehmen werden, zu messen, und nicht ein Einzelgänger-Rennen im Norden zu segeln”, sagte der Norddeutsche laut NDR

            2
            2

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert