Bei der 49er WM ist ein Video zum viralen Hit geworden, das nichts mit den neuen Formaten zu tun hat. Es mag darauf hindeuten, was dem Segelsport wirklich fehlt, um den Vorgaben des IOC zu genügen: Wind. Nun aber wird der Sport umgekrempelt.
Es führt wohl kein Weg daran vorbei, dass sich der Segelsport verbiegen muss, wenn er noch im Olympiaprogramm verbleiben will. Das IOC drängt seine Sportverbände zunehmend, für finale Höhepunkte zu sorgen. Dabei geht es darum, den Sport so aufzubereiten, dass er am Ende auf den sogenannten TV-Moment ausgerichtet wird. Dieser ist unter Fernsehmachern als ein Zeitfenster von etwa 52 Minuten Länge definiert – standardisierte 60-minütige Sendeplätze minus der Zeit für Werbung.

Für diese Slots sollen die Sportarten ihre Olympia-Entscheidungen aufbereiten. Am Ende geht es bei den Übertragungen um den Spannungsaufbau mit dem Ziel der Goldmedaillen-Vergabe im letzten Moment. Die bisher üblichen doppelt zählenden, nicht streichbaren Medal Races der Top Ten wurden schon wegen solcher Vorgaben entwickelt. Aber selten ist die Punktkonstellation am Ende zufällig so knapp, dass es noch wirklich spannende Showdowns gibt. Deshalb wird es 2028 in Los Angeles wohl finale Kurzrennen geben – inklusive einer Gold-Entscheidung im letzten Rennen.
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