Boris Herrmann hat bei der Vendée Globe Paul Meilhat eingeholt und segelt nun auf Rang acht. Jetzt verliert er auch nicht mehr auf die Gruppe vor ihm. Der Rückstand zu Rang vier beträgt 279 Meilen. Gut eine Woche lang bis Kap Hoorn herrschen nun „Malizia-Bedingungen“.
Die für Donnerstag geplante Pressekonferenz von Boris Herrmann ist abgesagt. Wegen „Wetter, Zeitunterschied und dem aktuell eher instabilen Internet“. Aber möglicherweise will sich der deutsche Skipper auch maximal darauf konzentrieren, die Chance zu nutzen, seinem Wunschergebnis näher zu kommen.
Auf die Möglichkeit, die sich gerade ergibt, durfte er kaum noch hoffen. Aber Herrmann hat in den vergangenen Tagen bei härtesten Bedingungen Speed gemacht, um das Wettrennen gegen eine von hinten anrückenden Front zu gewinnen. Was im Falle einer Niederlage gewesen wäre, spüren aktuell Samantha Davies und Clarisse Crémer. Vor einer Woche segelten beide kaum mehr als 100 Meilen hinter Malizia her, nun sind es 1000 – Tendenz steigend.
Die Anstrengung hat sich gelohnt. Herrmann hangelte sich in das gleiche Wettersystem, wie die voraus segelnde Gruppe und hat nun schon zwei Gegner überholt. Erst konnte Sam Goodchild den Speed bei starkem Wellengang nicht halten. Der Brite segelte zeitweise drei Knoten langsamer. Das Defizit seines Designs der vergangenen Generation (ex LinkedOut von Thomas Ruyant) ist bei solchen Bedingungen bekannt.
Das nächste Opfer war Paul Meilhat, der zwar einen Neubau segelt, diesen aber wegen seines reduzierten Budgets nicht neu konstruieren, sondern in der Form der alten LinkedOut bauen ließ. Seine Biotherm zeigte sich gegenüber Malizia schon bei The Ocean Race unter härteren Bedingungen nicht gewachsen. Allerdings hat sein geringer Speed in den vergangenen Stunden auch mit Reparatur-Problemen zu tun. Durch einige kleinere Lecks war Wasser ins Boot gelaufen.
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