Vendée Globe: Boris Herrmann gibt Gas im Sturm – Führungswechsel an der Spitze

Anschluss geschafft

Bei der Vendée Globe ist Boris Herrmann nach acht Tagen auf Platz zehn erstmals um einen Rang nach vorne gerutscht. Noch wichtiger: Er hält den Anschluss. An der Spitze überholt Yoann Richomme Charlie Dalin und übernimmt die Führung.

Boris Herrmann nach einer schnellen Nacht im Pazifik. ©️ Boris Herrmann I Team Malizia

Bekommt Boris Herrmann doch noch seine Chance auf einen Spitzenplatz bei dieser Vendee Globe? Seine gestrigen Prognosen deuteten nicht in diese Richtung. Er befinde sich näher an der von hinten anrückenden Front und sei im stärkeren Seegang langsamer als die direkte Konkurrenz der Gruppe vor ihm. Die Reichen werden reicher. Der Ziehharmonikaeffekt wirkt wieder in die andere Richtung, so seine Befürchtung.

Die Karte mit dem Seegang. Mettraux (blau) kämpf mit fast 5 Metern, bei Herrmann (grau) sind es 2,5. Die drei Boote vor der Front erleben etwa 1,8 Meter.

Aber diese Einschätzung hat sich kaum bestätigt. Malizia hält sich länger vor dem turbulenten Starkwindbereich, in dem etwa Justine Mettraux gut 120 Meilen achteraus deutlich verlangsamt wird. Sie ist in den vergangenen 24 Stunden im Schnitt 1,5 Knoten langsamer als Herrmann gewesen und hat auf ihren Langzeit-Weggefährten gut 40 Meilen verloren.

So segelt unter Sturmfock und kämpft mit bis zu 5 Meter hohem Wellengang:

 

Boris Herrmann muss nur die Hälfte des Seegangs mit gut 2,5 Metern bewältigen. Allerdings profitieren Beyou, Ruyant und Lunven etwa 180 Meilen voraus auf den Plätzen vier bis sechs von noch flacherem Wasser unter 2 Meter Seegang. Sie sind deshalb schneller. Doch die Differenz zu Herrmann fällt mit 1,5 Knoten im 24h-Schnitt nicht so hoch aus, wie befürchtet.

Lunven (hellblau), Beyou und Ruyant sind aktuell bei Flachwasser schneller als Malizia (weiß), die einen 23-Knoten-Schnitt schafft. Aber die Kurven der nahen Gegner zeigen deutlicher nach unten. Davies (rot) und Crémer (schwarz) sind hinter den Tiefdruck zurückgefallen.

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6 Antworten zu „Vendée Globe: Boris Herrmann gibt Gas im Sturm – Führungswechsel an der Spitze“

  1. Bettina Zürner-Floth

    sagt:

    Danke für Eure Infos, wir freuen uns das es Allen soweit gut geht und das Jeremie Beyou noch dabei ist. Wo segelt Kojiro Shiraishi zur Zeit?
    Es grüßen Bettina und Thilo

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  2. Stefan

    sagt:

    Ein Segelboot gibt kein Gas! Man sollte die Umweltfreundlichkeit dieser Sportart auch in der Wortwahl beachten. Sonst befinden wir uns auf dem Niveau eines schwachsinnigen Autorennens.

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    1. Karsten Andrä

      sagt:

      @Stefan: Manchmal frage ich mich auf was für spitzfindige Kommunikation noch zu achten ist wenn es sich innerhalb der Berichterstattung einfach nur um umgangssprachliche Synonyme zur Erklärung handelt und jeder, außer scheinbar Sie, weiß, dass es sich hier um eine Wettfahrt unter Seglern handelt.

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      1. Volker König

        sagt:

        @Stefan. Hoffe Sie fühlen sich als Sprachpolizist wohl.

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    2. Palandt

      sagt:

      ich sehe hier nur einen auf schwachsinnigem Niveau

  3. Sven Sündermann

    sagt:

    Hallo.
    Erstmal ein großes Lob an das Team!
    Sehr gute Berichterstattung, und vor allem der Podcast gefällt mir sehr gut!

    Ich habe eine Frage zu der Technik. Ich frage mich seit einer Weile ob die Kabinen der Segler beheizt werden können? In den wie ich denke kalten Regionen, sind die Segler doch teilweise recht leicht bekleidet. Das brachte mich auf die Frage…
    Nochmal Danke für Eure tolle Arbeit.
    Gruß Sven

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