Vendée Globe: Boris Herrmann im Cruising-Modus – Auch nach der Wende mit Problemen

„Wie auf ein verletztes Tier schießen“

Bei der Vendée Globe geht es für Boris Herrmann nur noch darum, ins Ziel zu kommen. Auch das Segeln auf dem neuen Bug bringt keine Erleichterung. Am Ende wartet noch eine schwierige Prüfung.

Herrmann auf dem neuen Bug mit der Reparatur in Luv. © Team Malizia

Boris Herrmann segelt mit seinem beschädigten Foil auf die Kanaren zu und hat noch knapp 2000 Meilen vor sich. Nun ist aber klar, dass er auch nach der Wende beim Segeln auf dem intakten Flügel offenbar nicht mehr in einen echten Rennmodus kommt. Auf Platz 13 segelnd immer noch langsamer als die direkt vor ihm segelnden Samantha Davies, Clarisse Crémer und Benjamin Dutreux. Letzterer äußerte schon wenig freudig darüber, Malizia zu überholen. „Ich fühlte mich, als würde ich auf ein verletztes Tier schießen.“

Herrmann hat sich damit abgefunden, dass er mit Wind von Steuerbord nicht mithalten kann. Aber wie würde es nach der Wende sein? Bei den Fans keimte kurz Hoffnung auf, dass Nord- oder Nordwest-Wind Malizia auf dem Weg noch einmal beschleunigen könnte. Aber auch nach der Wende von Nord- auf Ost-Kurs ist das deutsche Boot langsamer als seine drei direkten Gegner.

Die Spitze der Tragfläche ist fixiert. © Team Malizia

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16 Antworten zu „Vendée Globe: Boris Herrmann im Cruising-Modus – Auch nach der Wende mit Problemen“

  1. Greenpeace

    sagt:

    Sieht so aus als ob eine Imoca (zumindest von Boris) ohne Elektronik nicht richtig segelbar ist. Ist das dann eher so eine Art „elektronischer Motorsegler“, welcher per Joystick aus dem halbwegs bequemen Pilotensessel gesteuert wird?
    Ich habe die Bücher von Wilfried Erdmann, Rollo Gebhard und Bernhard Moitessier gelesen. Irgendwie vertehe ich diese moderne Flugsegelschau nicht mehr so ganz und was daran denn umweltfreundlich sein soll….

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  2. open60fan

    sagt:

    Er wollte das Foil ja zunächst absägen, aber dann hiess es, das wäre unmöglich. Das kann ich nicht ganz verstehen. Carbon zu zersägen ist erschreckend einfach. Mit der an Bord üblichen kleinen Flex müsste es doch kein Problem sein, auch wenn er die kleineren Trennscheiben als Problem angibt. Das Carbon ist ja nicht massiv und um einen Schaumkern laminiert.
    Das Foil aus Umweltgründen nicht ins Meer fallen zu lassen, klingt zwar schön, aber das hätte er in Kauf genommen lt Video.

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    1. Matthias Mählmann

      sagt:

      Hallo,
      Das Carbon ist massiv. Das Foil ist quasi von oben bis unten mit Rovings gefüllt. Nur hinten ist etwas schaum verbaut. Sieht man auch gut in Boris‘ video auf Youtube dazu.

      Gruß Matthias

  3. Henni

    sagt:

    Man kann nur die Daumen drücken, dass die provisorische Sicherung des kaputten Foils bis ins Ziel hält und nicht noch mehr kaputt geht. Bei den Wettervorhersagen sicher keine Selbstverständlichkeit. Komm gut nach Hause Boris!

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  4. Jana

    sagt:

    Alles richtig gemacht…. Safety first….
    Keiner weiß wirklich was noch alles Schaden genommen hat, außer was bekannt ist.

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    1. Platz

      sagt:

      die Hauptsache ist das er die Welt umsegelt hat und wieder gut in les Sables d’olonne ankommt. werde in les Sables sein wenn er einlaeuft.

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  5. A

    sagt:

    Moin ihr Besserwisser,
    lasst euch einfliegen, absetzen und übernehmt die letzten 2000.
    Ohne ein Wortwechsel mit Boris, bitte.
    Viel Spaß

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  6. Catsegler

    sagt:

    Boris schont sein Material, die genauen Gründe wird er uns vielleicht mitteilen wenn er angekommen ist. Da sollte aber unbedingt nachgefragt werden-also ein neuer Auftrag für die Segel Reporter- Bitte fragt Boris nach seiner Ankunft einmal da nach.
    Die Wellen im Atlantik werden ihn schon bremsen wenn die Malizia sie durchpflügt und das Kaputte Foil eintaucht. Er will nichts mehr Riskieren das halte ich für Klug und Weise von ihm. Jetzt ist der Weg das Ziel.

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  7. PL_kaltheinrich

    sagt:

    Hat Herrmann nicht mal kommuniziert, dass er nach Schleifarbeiten das Foil um ca. 80 % einziehen könne?

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  8. K

    sagt:

    Warum ist er auf Steuerbordbug langsamer? Simon ist auf dem heilen Foil extrem schnell vorwärts gekommen. Bremst hier vielleicht die abhanden gekommene Moral des Skippers?

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    1. ft

      sagt:

      S. Simon hatte kein wackeliges, halb ausgefahrenes Foil, sondern nur noch einen kleinen Stummel.
      Herrmann hat ein halbausgefahrenes Foil, was bremst. Was ausserdem droht weiter kaputt zu gehen/ zu brechen und dann den Rumpf zu beschädigen.
      Weiterhin hat Herrmann keine Lastsensoren mehr. Wer sich die Videos von Imocas anschaut, hört wie oft da irgendein Alarm los geht. Segelt man die Schiffe bei 100% ist alles kurz vorm explodieren… D.h. Herrmann kan auch aus dem Grund nicht voll pushen.
      Hut ab, dass Herrmann sich entschlossen hat das Foil nicht abzuschneiden und ins Meer fallen zu lassen, sondern den Sondermüll nach Hause bringt. Auch wenn er ohne das Foil evtl nicht 13 sonder bis zu 10. hätte werden können. Aber macht das einen Unterschied?

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      1. Robert

        sagt:

        „S. Simon hatte kein wackeliges, halb ausgefahrenes Foil“
        Wie kann ein Foil, welches zu 80 % eingefahren ist, halb ausgefahren sein?

        „Hut ab, dass Herrmann sich entschlossen hat das Foil nicht abzuschneiden und ins Meer fallen zu lassen“

        Auch hier liegen Sie verkehrt. Herrmann hatte mit Bordwerkzeug alles probiert, das Foil abzuschneiden, es aber nicht geschafft.

        Als Simon sein Foil verlor und noch mehr als die Hälfte der Strecke vor sich hatte, orakelte Herrmann, dass er jetzt aus den Top 10 fallen würde – er wurde 3.

        Vielleicht gehen die Konkurrenten auch einfach nur konstruktiver mit ihren Materialproblemen um, als Boris Herrmann?

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      2. K

        sagt:

        Na also, geht doch. Jetzt traut er sich wieder etwas zu und ist mit knapp 17 kn unterwegs. Hätte er aber schon vor 1,5 Tagen machen können.

        1. open60fan

          sagt:

          Wird wohl daran liegen, daß das kaputte Foil beim Fliegen nicht stört, da es aus dem Wasser kommt…

    2. PL_achso77

      sagt:

      nein, nicht die Moral sondern die Tatsache, dass das kaputte Foil auch leewärts leider noch ins Wasser ragt, ist in diversen Beiträgen beschrieben worden…

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      1. PL_achso77

        sagt:

        leewärts ist natürlich Käse… 🙂 es ist luv… also anders gesagt: auch auf Steuerbordbug (mit intakten Foil) ist das kaputte Backbord-Foil noch im Weg und bremst, zudem riskiert er einen Folgeschaden, wenn die provisorische Fixierung des Foils nicht hält.

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