Boris Herrmann hat bei der Vendée Globe deutsche Segelsportgeschichte geschrieben. Und anders als sonst findet das Ereignis diesmal auch der nationalen Medienlandschaft statt. Starke Berichte in ZDF und ARD.
Boris Herrmann hat bei der Vendée Globe deutsche Segelsportgeschichte geschrieben. Und anders als sonst findet das Ereignis diesmal auch der nationalen Medienlandschaft statt. Starke Berichte in ZDF und ARD.
Kommentare
12 Antworten zu „Vendée Globe: Boris Herrmann im Fokus – Aktuelle Dokumentationen in ZDF und ARD“
sagt:
Also die V.G. besteht ja nicht nur aus Boris Herrmann, und seine kleine Katastrophe war längst nicht die einzige und schon gar nicht die schlimmste. Wenn vorher klar gewesen wäre, dass Boris H. auf den 5. Rang fährt oder wäre er einfach so – mit ein bisschen Abstand wie in anderen Jahren üblich – auf den 5. Rang gefahren, wären alle, die ihm die Daumen drückten, sehr froh und stolz. Ja, es hätte fast eine Sensation gegeben – aber eben auch fast ein Großkatastrophe. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn Boris H. in nur geringfügig anderem Winkel auf den Trawler gestoßen wäre …
Ich persönlich finde das Ergebnis dieser Regatta sogar als besonders schön. Sonst ist Einer irgendwann der einsame Sieger, der mit vielleicht mehrtägigem Abstand gewinnt. Derjenige bekommt dann 90% der Aufmerksamkeit.
Diesmal kann man doch gut sagen, dass es mehrere Sieger gibt. Einer hat als Erster die Ziellinie gequert. Ein anderer ist Gesamtsieger. Noch ein anderer ist der 1. Nonfoiler und fährt den meisten(!) anderen Booten vor, womit nicht recht zu rechnen war. Und dann Boris H., der 1. deutscher Teilnehmer ist, mit einer Superplatzierung, der supersympathisch, superkommunikativ ist und so doch auch als ein Sieger rüberkommt (Sieger der Herzen klingt schon jetzt schon abgedroschen, aber es stimmt ja!).
Für mich ist er aber vor allem großartig, weil er selbst mit seiner kleinen Katastrophe so großartig umgeht.
Respekt! Und danke für das Vergnügen und die Spannung, die alle Teilnehmer und ganz besonders Boris Herrmann mir – und wohl vielen anderen Menschen auch – beschert haben.
sagt:
Normalerweise hinterlasse ich ja nie irgendwelche Kommentare im Netz, aber hierzu möchte ich dann doch mal meine Meinung äußern.
Ja, der Beitrag im ZDF war ganz gut und auch der in der Nacht beim NDR durchaus sehenswert. Ich bin aber dennoch sehr enttäuscht, hinsichtlich des sehr geringen Interesse der deutschen Fernsehsender an diesem herausragenden sportlichen Grossereignis. Ja, unser Segelsport ist nicht Fußball oder Formel1. Aber Dressurreiten oder Bodenturnen wird auch live im Fernsehen übertragen. Und wenn schon während der Regatta nichts dazu im Fernsehen kommt, dann sollte man doch wenigstens erwarten können, dass bei so einem super Ergebnis und Erfolg für Boris Herrmann wenigstens der Zieleinlauf live übertragen wird. Statt dessen schaft es der NDR nur ein Online Angebot bereit zu stellen und bekommt dafür nicht mal die Bildrechte der französischen Sender. Man stellt einen Reporter mit einem Handy auf die Pier und hat entsprechend schlechter Bilder. Sehr sehr schade. Da ist noch deutlich Luft nach oben.
sagt:
Hm.
Das ist wohl ein recht vielschichtiges Problem……ganz vorn steht mal die geringe Nachvollziehbarkeit von Segeln für den „Durchschnittsbürger“ (und die Bürgerin natürlich, immer schön korrekt….). Die medienkompatible Aufbereitung des Geschehens ist sehr schwierig; da hilft auch keine Piratenmusik à la Hans Zimmer… Animationen mit kleinen Mickymaus-Booten oder stundenlange Bilder von Begleitbooten und noch mehr Booten und ein paar roten Fackeln in der Nacht sind eben nicht gerade spannend. Auch die scheinbar völlig planlos durch die Gegend rasenden America’s Cupper eignen sich nur bedingt dazu, Segeln populärer zu machen. Hätte es den Salto von den Patrioten nicht gegeben, wäre hier völlig tote Hose gewesen! Und dann noch diese riesigen Budgets, die dem Sportinteressierten nicht zu vermitteln sind. Da lob‘ ich mir ein Autorennen oder eine alpine Abfahrt, beides voller action (sprich Desaster), eine klare Reihenfolge und spätestens nach zwei Stunden ein Sieger. Von Fussi garnicht zu reden…..
Du, ich und eine Reihe weiterer Segler finden das alles natürlich faszinierend! Aber dennoch: von bummelig 83 Mio. Deutschen (und Deutschinnen) sind bestimmt nicht mehr als vielleicht 5 Mio. irgendwie segel-affin, oder?! Ok, nehmen wir die großen Seen dazu, dann kommen wir vielleicht auf 6 oder 7. Nationen wie Dänemark, Großbritannien oder Neuseeland verfügen da über ein ganz anderes Verhältnis von „Bürgern“ zu „Seglern“! Und Frankreich hat 77 Mio Einwohner, aber eben auch geschätzt 10x soviel Küste wie wir!
Diese Verhältnismäßigkeiten stehen in direktem Zusammenhang mit dem medialen Interesse und damit den Potentialen für Einnahmen aus Werbung und Senderechten. Ist eigentlich ganz einfach – und „sehr sehr schade“, wirklich.
sagt:
Boris hin Boris her, über ihn ist doch alles gesagt worden, er ist ein feiner Kerl.
Ich frag mich warum nicht weiter von der Regatta berichtet wird, es sind ja noch die meisten unterwegs und die sind die selbe Regatta gesegelt wie Boris.
sagt:
Sein ausdrückliches Ziel vor Start war es, anzukommen. Die Tortour zu bewältigen. Das hat er mit Bravour erledigt. Alles weitere ist dem Glück bzw. Unglück geschuldet. Allerhöchsten Respekt für diese Leistung !
sagt:
Warum gibt’s in unserem Sport nur so viele Spießer und Klugxxxxx ?
sagt:
Der Prozentsatz an Klugs.. und Spießern ist eine Länder- und Regionenspeziefische Konstante.
Ich würde mal schätzen, dass ein Wert von 85% durchschnittlich ist – den Segelsport sehe ich da eher drunter.
Also alles im grünen Bereich
sagt:
AIS-Sender ist kaputt gegangen. Aber nicht der Empfänger!
Als Skipper will man einfach genau verstehen, was los war um daraus zu lernen.
Lessons learned!
Nix gegen Boris!!
sagt:
Unfassbar. Lasst doch mal von diesem Unfall ab… Shit happens.
Boris hat doch schon eingeräumt dass ihn die Schuld trifft.
-Radar funktionierte nicht wg. Überlappen der vorsegel.
-Oscar funktierte nicht wg. Schlechter Sicht.
-positionslaternen sieht man bei schlechter Sicht auch nicht.
-ais Sender ist im Süden kaputt gegangen.
-Es ist nicht verwerflich sondern sehr schlau einen power nap zu machen, wenn man in seinem Rhythmus unterwegs ist.
-Boris kann von Glück sprechen noch 5ter geworden zu sein.
Das komplette Ziel einzugsgebiet zu sperren oder zu warnen ist doch lächerlich. Die Welt dreht sich nicht um les sables. Die seglerinnen und Segler sind gerade um die Welt gesegelt, da sollte sowas ein klax sein…
Boris ist durch und durch professionell und eine Bereicherung für den deutschen segelsport.
sagt:
Für mich als Segler stellt sich die Frage: kann denn nicht nachträglich festgestellt werden, wer von den beiden betroffenen Schiffen (Trawler bzw. Jacht) sein(e) Positionssystem(e)) nicht angeschaltet hatte oder ggf. welches bersagte.
Im ersteren Fall stellt sich die Frage, was hat ein Trawler in einem Hochgeschwindigkeits-Regattafeld im Zieleilauf zu suchen, der müsste doch vor dem anstehenden Zieleinlauf der südlich liegenden Boote gewarnt worden sein; das wäre ein Versagen der Regattaleitung!
sagt:
Ja, der ZDF-Bericht war wirklich klasse. Tolle Bilder, eine gute Zusammenfassung des Renngeschehens, ein Blick auf die Konkurrenz und dazu tolle Erklärungen und Einsichten von Boris, der wirklich sehr mediengewandt und sympathisch rüberkommt. Eigenschaften, die manch anderem Offshore-Segler hierzulande leider deutlich abgehen……
Und völlig frei von sich unnötig produzierenden Experten, die vielleicht die eine oder andere Anekdote für den Insider draufhaben, deren Wirkung auf den durchschnittlichen Sportkonsumenten aber eher abträglich ist.
Bleibt Boris zu wünschen, dass diese unglückliche Kollision ohne Nachspiel ad acta gelegt wird. Sein Umgang damit ist ja schon wirklich bewundernswert, wenn man bedenkt, dass ihm dadurch mindestens ein Podiumplatz und möglicherweise sogar der Sieg verbaut wurden.
Chapeau!