Boris Herrmann liegt bei der Veendée Globe nach wie vor in Schlagdistanz zum Spitzenfeld. Ein Linksdrehung des Windes hat er zwar nicht besonders gut erwischt und wieder Boden auf die Spitze verloren, aber die Geschwindigkeit passt.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Hören kann man nicht viel, als sich Boris Herrmann von seiner Malizia meldet, aber immer noch gibt er mächtig Gas. Nach einem engen Dreikampf in Sichtweite mit Titelverteidiger Yannick Bestaven und dem VG-Dritten Louis Burton entlang der spanischen Küste, halste Bestaven weg und nur Minuten später folgte Herrmann. Es ist immer eine gute Taktik, so früh im Rennen einen direkten Gegner zu haben um einen Vergleich der Settings zu ermöglichen
Burton raste auf dem Vorwindkurs noch ein wenig tiefer in das berüchtigte Orca-Gebiet, bevor er sich eine Stunde später zum Bugwechsel entschloss. Nach zwei weiteren Halsen kam er allerdings anders als die beiden Weggefährten, mit denen er 12 Stunden nebeneiander segelte, in den Genuss des linksgedrehten Windes und machte dadurch in kürzester Zeit etwa 30 Meilen auf sie gut.
Bestaven raste weiterhin in Sichtweite zu Herrmann gen Westen, verlor den Speedvergleich, halste dann weg und manifestierte damit den Rückstand zu Burton, als er auf dessen Höhe ankommt.
Herrmann segelte noch eineinhalb Stunden weiter nach Westen in Richtung der Position, die Nicolas Lunven eingenommen hat. Dort zeigt der ex Malizia-Navigator mit seinem Extremschlag Selbstbewusstsein und profitiert von dem stärkeren rechtsgedrehten Wind.
Die Routings prophezeien, dass sich Lunven heute mit dem Tracker-Update um 21 Uhr bei Madeira wieder in der Spitzengruppe einordnet. Vielleicht geht es sogar noch weiter nach vorne. Denn Lunven weist mit 558 Meilen über Grund den besten Schnitt über 24 Stunden auf. Er segelt länger im stärkeren Wind und muss bis zum Cross mit der Spitzengruppe weniger Halsen ausführen.
© Susanne Sgrazzutti
Schreibe einen Kommentar