Vendée Globe: Boris Herrmann klettert im Dunkeln in den Mast – Das J2 Vorsegel ist wieder gesetzt

„Erleichtert und müde“

Boris Herrmann kann bei der Vendée Globe nach erfolgreicher Mastbesteigung und Reparatur seine J2-Fock wieder benutzen, deren Fallenschloss am Vortag  gebrochen war. Er segelt nun als Neunter 230 Meilen hinter Platz vier. Kommt er nun wieder nach vorne?

Boris Herrman
Der gebrochene Beschlag, an dem die J2 hing. © Team Malizia

Drei Stunden lang trieb Malizia am späten Abend vor dem Wind, als Boris Herrmann mit der Reparatur seines J2-Schadens beschäftigt war. Aber nun ist er wieder auf Kurs. Er kann das für die in den nächsten zwei Wochen erwartete Windbedingungen wichtigste Vorsegel wieder setzen und ist wettbewerbsfähig in seiner siebenköpfigen Gruppe, die sich nun deutlich auseinandergezogen hat.

Kurz vor Sonnenuntergang drehte Malizia vor den Wind ab und die Reparatur begann…
…Nach drei Stunden vor dem Wind hat Herrmann wieder seinen Kurs aufgenommen.

In einem aktuellen Video beschreibt er die Aktion:

Nachdem die J2 ohne ihren Halt am Top auf dem festen Vorstag nach unten gerutscht war, ging es darum, ein Fall zu riggen, mit dem er den Segelkopf wieder oben fixieren konnte.

Mitgliedschaft benötigt

Bitte wählen Sie eine Mitgliedschaft, damit Sie weiterlesen können.

Mitgliederstufen anzeigen

Sie sind bereits Mitglied? Hier einloggen

18 Antworten zu „Vendée Globe: Boris Herrmann klettert im Dunkeln in den Mast – Das J2 Vorsegel ist wieder gesetzt“

  1. Liane Gülde

    sagt:

    Einfach nur Bewunderung – für Boris, aber auch für alle anderen Teilnehmer dieses größten Abenteuers auf See !!!
    Was hier körperlich und mental geleistet wird, kann man als Sportsegler nur ansatzweise erahnen! Und auch wenn dieses Rennen natürlich spannend und aufregend ist, so rückt für mich persönlich die Platzierung letztendlich in den Hintergrund – angesichts der überwältigenden Leistungen, die hier über Wochen Tag und Nacht erbracht werden.
    Lieber Boris, wir feiern dich – ganz egal, welche Platzierung am Ende zu Buche steht .
    Die Crew vom Segelkat „Lilly“

    11
    4
    1. imoca

      sagt:

      Boris ist ein Frauentyp. Auf Facebook sind es vor allem Frauen, die sich vor Begeisterung nicht mehr einkriegen. Das wesentliche einer Regatta, nämlich die Leistung, spielt aufgrund wallender Hormone keine Rolle mehr.

      Eine schrieb sogar: „Boris, heirate mich !“

      5
      4
  2. Duckdalben

    sagt:

    Die Führenden werden in 8 – 10 Stunden heute am Ziel ankommen. Boris wird, das ist schon seit Tagen klar, nicht ganz vorne mitmischen. Aber das heißt nicht, dass wir ihm nicht die Daumen drücken dürfen, noch auf Platz 4 aufzurücken. Er ist ein Tüftler und ihm macht das Segeln Spass – er wird vielleicht noch auf den letzten 3.000 nm das nötige Quentchen Glück haben. Lasst uns ihm die Daumen drücken!

    7
    1
    1. Catsegler

      sagt:

      Charlie könnte heute gegen 19 bis 21 Uhr als erster den Heimathafen erreichen, das ist eine Prognose. Es ist schon Wahnsinn in welch einer Geschwindigkeit er dann die Knapp 24.000 SM abgesegelt hat.

  3. Ursula Paul

    sagt:

    Was für eine Leistung von Frauen und Männern, so eine Tour alleine, mit solchen Strapazen zu machen. Ich ziehe den Hut. Hoffentlich kommen alle gesund wieder zurück.

    15
    3
  4. christian1968

    sagt:

    Ich hab‘ mal eine Frage an alle hier und es würde mich interessieren, wie andere Beobachter/innen das sehen:

    Bei Boris habe ich oft nicht den Eindruck, das der Focus ABSOLUT auf dem Rennen und dem Hier und Jetzt liegt.
    – Auf Yacht.de wird jede Woche einmal (so auch heute) wieder ein langer Blogbeitrag von ihm veröffentlicht.
    – Es gibt (sehr) häufig Videos und Statements
    – Er schätzte seine Chancen (schon sehr früh im Rennen) sehr pessimistisch ein, vor ihm liegende Konkurrenten einzuholen.
    – Letzte oder vorletzte Woche hat er sich dazu geäußert, dass er „vielleicht noch eine VG segelt“, ihm aber eigentlich das Segeln in der Mannschaft mehr Spaß macht.

    Bei Charlie Dahlin, Yoann Richomme, Jérémie Beyou und den anderen vorne liegenden, kann ich mich nicht erinnern, sowas je gelesen zu haben. Von denen hört und liest man nicht viel.

    Wie seht ihr das ?

    20
    10
    1. Willi M.

      sagt:

      triffst es voll auf den Punkt! ist nicht böse gemeint aber es fehlt der Killerinstinkt, mit Gefühlsduselei ist keine Torte zu gewinnen, das ist nur interessant für den NDR…

      20
      10
    2. Wir haben im letzten Podcast darüber gesprochen. Boris hat augenscheinlich ein anderes „Geschäftsmodell“ als die Franzosen. Mit seiner Mission muss er Reichweite generieren.

      10
      11
      1. Toni

        sagt:

        Made my day…😂

        6
        1
      2. alex_sc

        sagt:

        Den Eindruck habe ich auch schon lange.
        Meiner Meinung nach gibt’s im Team Malizia aber einen, der hätte den Killerinstinkt, weil er unbedingt gewinnen „Will“ :-). Evtl. bekommt er ja die Chance beim nächsten Mal..

        8
        4
      3. Zweifler

        sagt:

        @ Stefan:
        Mit welcher Mission? Meinst Du das Greenwashing für Container-Reedereien?
        Oder die Werbung für unseren erfolglosen WM?

        0
        3
    3. Headcrash

      sagt:

      Nur weil man ein im Verhältnis zu den anderen Seglern perfektes PR-Team hat und selbst einfach ein charismatischer Sympath ist, muss man nicht zwangsläufig weniger ambitioniert sein. Er hat sich vorher als einer der Favoriten eingeschätzt aber auch immer wieder betont, ein anderes Konzept als die anderen Teams zu fahren. Das scheint beides vereinbar zu sein für Herrmann. Reichweite generiert man nicht nur durch schöne PR, der Erfolg muss auch da sein. Wie wäre sonst das Multimillionen – Dollar Budget zu rechtfertigen?
      Richomme war schon immer der krasseste Segler mit dem höchsten Risiko, so eine Aussage von Simon. Dalin und Beyou stehen dem kaum nach. Dieser Typ ist Herrmann nicht. Ist auch ok so. Dafür gibt er Vendée etwas, was keiner der verstockten Franzosen kann: Internationale Aufmerksamkeit durch die Geschichten, die er erzählt. Das ist es, was die Menschen wollen. Und keine verbissenen Eigenbrödler, die nicht einmal nach Studium in England vernünftiges Englisch sprechen (wollen).

      20
      7
      1. Jorgo

        sagt:

        Boris liefert offensichtlich in Deutschland das, was viele Leute hier hören wollen und können. Was Segeln angeht ist/war man hierzulande ja eher ungebildet. Das ist in Frankreich ganz anders.
        Mit der Höhenangst-Geschichte macht er sich da eher lächerlich.
        Allerdings macht Boris (ungewollt ?) auch Werbung für alle anderen Sponsoren der VD. Die würden ja sonst in den Medien hierzulande niemals so günstig auftauchen. Das ist der Beifang seiner grünwasch Kampagne. Sportmarketing ist eben universell.
        Für mich als Zuschauer steht der Sport im Focus.
        Der Rest nervt ein bisschen.
        Die sportliche Leistung ist enorm!

        2
        11
        1. Lilly

          sagt:

          Schon mal bei rauer See in fast 30 Metern Höhe im Mast gewesen? Da braucht man nicht mal Höhenangst zu haben ! Das ist definitiv nichts, was man ins Lächerliche ziehen sollte !

          10
          6
          1. jorgo

            sagt:

            Das ist wohl ein Missverständnis: Ich meinte, dass wohl die meisten Teilnehmer aus Frankreich Ihre Höhenangst eher nicht kommunizieren weil das Fachpublikum das dort nicht so goutiert wie hierzulande.
            Dazu kann man denken was man will….

          2. imoca

            sagt:

            https://youtu.be/T23QJqbZqDc?si=nYuKGZbjeo6E3v1P

            Von rauer See konnte keine Rede sein als Boris lächeln bei fast spiegelglatter See und Windstille in den Mast stieg.

        2. Headcrash

          sagt:

          Was kann schlecht daran sein, einer Randsportart Aufmerksamkeit zu schenken? Was Imoca-Segeln angeht unterstelle ich hier im Forum jedem Unbildung.
          Ich kann da nur Cole Brauer zitieren die selbst sagte, dass sie es nicht verstehen würde, wenn keiner von den Vorderen etwas preisgeben würde. Es ist ein globales Event, wo sich das Segeln präsentieren kann und so unweigerlich viele Chancen verpasst werden, mehr Sponsoren zu generieren. Und das auch vielleicht für Plätze jenseits der Top 10,was den ganzen Wettbewerb ausgeglichener und spannender machen würde.
          Persönlich finde ich diese Vendée äußerst unspannend, da das Ergebnis schon zur Hälfte feststand. Auch dem Wetter geschuldet, natürlich.

  5. alex_sc

    sagt:

    Da war Boris ja von seinem Tech-Team bestens vorbereitet worden!
    Hoffentlich kommen keine weiteren Rückschläge und Schäden und er kann
    jetzt ordentlich „Strecke machen“ und evtl wieder etwas aufholen!

    13
    6

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert