Vendée Globe: Boris Herrmann spricht über seine aktuelle Situation – „Ich bin ein wenig ratlos“

„Im Moment werde ich gerade gnadenlos abgehängt“

Boris Herrmann äußert sich in einer TV-Schalte zu seinem Rennen, bei dem er sich gerade in einer schwierigen Phase befindet. Er lässt seine Vendée Globe schon ein wenig Revue passieren und beantwortet auch die Frage, ob er weitermacht.

Die vergangenen Stunden bei der Vendée Globe sind für Boris Herrmann nicht so verlaufen, wie er es erwartet hatte. Es werden ihm immer mehr „Holzbalken“ in den Weg gelegt, sagt er im NDR-Interview, das auf dem Sportschau-Kanal gesendet wurde. „Im Moment werde ich gerade gnadenlos abgehängt“, wundert sich der aktuell zehnplatzierte Skipper.

Boris Herrmann
Boris Herrmann erklärt in der Sportschau seine Situation.

Insbesondere im Zweikampf mit Thomas Ruyant, der den Äquator nur knapp 30 Meilen weiter östlich auf seiner Steuerbordseite passiert hatte, lässt er Federn, obwohl dieser durch die fehlende J2-Fock gehandicapt sein sollte. Aber nun ist der Querabstand auf 110 Meilen angewachsen. Ruyant segelt mit einem weiter nach rechts gedrehten Wind höher und Herrmann weiß nicht, warum er diesen laut Wetterbericht angesagten Dreher nicht erreicht. „Ich bin ein wenig ratlos.“

Herrmanns Schlenker nach Westen hat damit zu tun, dass der Wind anders als im Tracker zu sehen weiter links steht. Er kann nicht so hoch steuern wie Ruyant neben ihm.

Justine Mettraux konnte sogar schon 250 Meilen mehr Meilen nach Osten zurücklegen und sich damit einen besseren Winkel zum Ziel erarbeiten. Für Herrmann dagegen wurde der Wind teilweise so stark und spitz, dass er auf die kleinere J3 Fock wechseln musste. In diesem Moment hat sich die mühsame Rettung der J2 noch nicht wie erhofft ausgezahlt.

Geht da noch was nach vorne? will Sven Kaulbars vom NDR wissen. 

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26 Antworten zu „Vendée Globe: Boris Herrmann spricht über seine aktuelle Situation – „Ich bin ein wenig ratlos““

  1. Lukas Luv

    sagt:

    Leute, das wars. Boris ist das Backbord Foil gebrochen….was für ein Sche****!

    1. Robert

      sagt:

      Als Simon sein Steuerbord-Foil verlor, an 1. oder 2. Position liegend, hatte Herrmann orakelt, dass er jetzt aus den Top Ten herausfallen würde. Wie alle sehen, wird er jetzt mutmaßlich Dritter des Rennens. Dann segelte Herrmann gegen Ruyant, der seine J2 schrottete was laut Boris Herrmann ungefähr 30 % Leistungsverlust ausmachen würde. Auch hier konnte er den gehandicapten Ruyant nicht einholen. Jeder von den Seglern hatte Materialprobleme, die offensichtlich mit diesen Defiziten besser klarkommen als Boris Herrmann.

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      1. Lukas Luv

        sagt:

        Leider hast du wohl recht…

    2. Jorgo

      sagt:

      Das Rennen geht weiter!

      Z.B. so wie Paul (Meilhat) es ausdrückte:
      Paul Meilhat’s, as ever, is adapting to circumstances and making the most of it. He lost his upper J2 forestay swivel two days ago and so after making some kind of repair to keep his rig secure, the skipper of Biotherm is currently operating in a degraded mode under J3, with his foil reduced in power to 70%,. „There are no real rules in ocean racing: each situation is unique. Nothing is black or white, everything is in nuances, in compromises. So first priority is safety, then second is racing and competition. In fact, this epithet has applied from the start. I have to do as I feel,“ notes Meilhat, „My situation is not ideal, but it allows me to continue moving forward.

  2. Lothar

    sagt:

    Liebe Segelfreunde, nach wie vor habe ich einen großen Respekt vor der Leistung von Boris die er bisher bei der VG gezeigt hat. Jeder von euch der einmal an einer Regatta teilgenommen hat und auch als verantwortlicher Schiffsführer für den eingeschlagenen Kurs die Verantwortung übernehmen musste, sollte doch wissen das es manchmal dann doch anders kommt. Man macht sich Gedanken über die Windrichtung, Windstärke, Böen und Strömungen und plant dann seinen Kurs im Glauben das man alles richtig gemacht hat. Und plötzlich erscheinen am Horizont deine Gegner und überholen dich, ein scheiß Gefühl.
    Dennoch setzt das dann auch wieder Kräfte frei die dich wieder nach vorne bringen werden. Ich bin mir sicher das Boris diese Kräfte hat und auch mit einer guten Platzierung die Ziellinie erreicht.

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    1. Catsegler

      sagt:

      mit 2 Kn Speed gewinnt man kein Rennen, warum musste Boris sich so weit westlich orientieren, kommt da demnächst die Windfee und küsst ihn wach? Ich verstehe es nicht und will es auch gar nicht mehr, ich pausiere jetzt einmal für 5 Tage und dann sehe ich welche Strategie Boris hatte.

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  3. de Klooksnacker

    sagt:

    Was ich nicht verstehe:
    1. Der Nordost Passat kommt, wie der Name schon sagt, aus nordöstlicher Richtung.
    Weiter unten eher noch mehr Ost als Nordost.
    2. Wenn ich als erfahrener Regattasegler das Gefühl habe zu weit links zu sein und der Wind dreht immer weiter nach links, dann mach ich eine Wende und segle solange auf dem anderen Bug, bis der Wind zurückdreht (Siehe Justine).

    Was ist mit Boris los? Er jammert im Interview rum von “ ich finde es irgendwie unfair“ anstatt das zu tun was er eigentlich kann , nämlich taktisch klug segeln. Er wäre doch sonst noch niemals Meister geworden, z.B. in der Five.

    Es ist doch keine Qualität (wie einige hier meinen), dass junge Leute (im Gegensatz zu den alten Säcken) angeblich besser in der Lage sind Fehler offen zuzugeben.
    Und dann macht man weiter, oder was?!

    Ausserdem ist da ja auch noch das Shoreteam. Will Harris ihm nicht auf den „rechten“ Pfad helfen?

    Ich verstehe das nicht.

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  4. Klaus

    sagt:

    Justine hat einen ziemlichen guten Move gemacht. Sie hat gemerkt dass der Wind im Westen scheinbar dreht und sich für eine Halse entschieden. Das tut natürlich erstmal kurz weh, führt aber dazu dass sie jetzt wieder auf einem ziemlich guten Kurs unterwegs ist, mit gutem Speed.
    Boris und Thomas haben das leider verpasst und werden immer weiter nach Westen gedrängt. Auch ihr VMC ist mittlerweile erschreckend gering. Wobei man erstaunt ist dass Thomas mit Handicap immer noch so gut mithalten kann.
    Boris tut mir einfach leid. So gut gekämpft und am Ende den Anschluss verloren. Das muss wahnsinnig frustrierend sein.

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  5. hoffy

    sagt:

    Die Art wie wir uns an Boris reiben spiegelt zu 100% die Reibungshitze rund ums aktuell schwullernde Männerbild. Ich würde vermuten hier sind ältere Männer Ü50 in der Mehrzahl unterwegs. Mehr Taylor Sheridan Serie und/oder Clint Eastwood-Filme gucken is da ne super Sache… und es würde Boris als gesellschaftlicher Spiegel etwas entlasten.
    Sagen was ist, da ist Boris nach hinten raus mE wieder besser auf den Punkt, mit viel weniger Coachingsprech drübergefiltert. Räschpäkt.

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    1. Ü-60 Weltmeister

      sagt:

      Ich tippe auf Platz 14. Wenn der Wind, wie von Boris erwartet, wieder rechts dreht, werden möglicherweise die nächsten drei Boote vorbeiziehen.
      @ Klaus: Halse bedeutet: Mit dem Heck durch den Wind gehen. Im Gegensatz zur Wende.

      Frage am Rande: Ist das hier eigentlich ein offenes Siskussionsforum?

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      1. Lukas Luv

        sagt:

        Oh yes,🤦‍♂️ Wende natürlich..

      2. Klaus

        sagt:

        Hi, sorry, genau ich meinte natürlich eine Wende in Richtung Osten.

  6. Christian

    sagt:

    Nachdem ich jetzt mittlerweile viele Wochen segelreporter und den Ticker verfolge: Wie doch so viele hier vom Sofa aus unsachlich Ihren Frust über die sportliche Leistung eines anderen Menschen ablassen. Bei diesen Personen werden immer die unglücklichen Entscheidungen, Tiefschläge (äußere Einflussfaktoren werden gerne vergessen) diskutiert, Lob für die guten Entscheidungen und Leistungen während der VG von Boris sind schnell vergessen, schade. Nachtreten, auch wenn vom Team Malizia wahrscheinlich niemals bemerkt, empfinde ich als sehr schlechten Charakterzug.

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    1. open60fan

      sagt:

      Weit und breit der langsamste. Darf man das sagen? Und ja, es ist frustrierend, wenn man ihm wochenlang die Daumen drückt.

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      1. Klaus

        sagt:

        Ja, ich finde schon dass man das sagen darf. Am Ende sind das ja die Fakten. Ich finde das schon sehr interessant warum Boris nicht mehr aus seiner Situation machen konnte oder kann. Klar können wir Sesselskipper nicht mehr tun als Prognosen, Windy & Co zu bedienen, aber dafür sind doch solche Foren da. Austauschen, spekulieren sich auch mal freuen und auch aufregen… Am Ende macht das ja das Fan sein aus. Wahrscheinlich in fast jeder Sportart.
        Und ja! Boris ist gerade ultra langsam. Ich hätte an seiner Stelle schon längst zurück gewendet. Aber scheinbar sagen seine Prognosen voraus dass sein momentaner Track nach wie vor der „schnellste“ ist.
        @Segelreporter, das wäre doch mal ein schönes Projekt für die VG28. Ein Open Source Routing Tool mit dem wir alle routen und planen können…

  7. Klaus

    sagt:

    Ich glaube nach wie vor dass Boris gut kämpft und alles ihm mögliche tut um sich noch einen einigermaßen akzeptablen Platz zu sichern.
    Die Prognosen für Anfang nächste Woche sehen übel aus. Da hat Boris wahrscheinlich schon über 700nm Rückstand zu den Plätzen 4-6. Keine Chance. Ich glaube es geht jetzt nur noch darum unter die Top 10 zu kommen.

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  8. PL_kaltheinrich

    sagt:

    Vas‘y Justine !

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  9. Hans

    sagt:

    Normale Segler machen dann eine Wende. Zumal unter Wettkampfbedingungen.

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  10. hoffy

    sagt:

    Einige Kommentare auch hier auf SR sind nich besonders supportive für den ersten Deutschen der konstant vorne mitfährt im Vendee-Zirkus. Natürlich hat sich Boris mehr versprochen, und zB. heut im NDR-live Interview ziemlich transparent-ehrlich und mit echter Enttäuschung Bilanz gezogen. Ich ziehe meinen Hut vor dieser verhalten/verzagten Ehrlichkeit in so einem Format. Tim Kröger im NDR-live, sorry find ich ziemlich peinlich wie er Boris indirekt den Schneid abspricht mit diesem etwas dumpfen „du musst jetze durchziehn“-Vibe die ganze Zeit…schön den deutschen Sofa-Online-Michel nachgeäfft, ja sauber, maximal einfältiges Strickmuster.

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  11. Sigi (Cavern) Pongratz

    sagt:

    Der Boris kann´s einfach noch nicht so richtig. Das zeichnete sich schon in der zweiten Woche der Vendee ab. Immer dieses weinerliche Gesicht- da schaue ich mir lieber einen Jean leCam an; -einfach ein Seemann. Gruß Cavern (45 years at sea)

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    1. PL_achso77

      sagt:

      mehr Caveman als Cavern, scheint mir… 😉

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      1. Hans

        sagt:

        Mehr wiejetzt, als achso, scheint mir.

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    2. Christoph

      sagt:

      ……boris, er hat sich stets bemüht…….
      Falscher man am falschen Ort.
      Die Frauen, ohne Ausnahme, toll, Respekt.
      Teilweise ältere Boote, deutlich weniger Budget,
      Das erste mal dabei……

      Boris durch die Medien…….falsche Spur.
      Auch die Banane, die er jetzt fährt.
      Siehe justine

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      1. Immerhin hat er es geschafft, einen Sponsor zu finden, der ihm eines der größten Budgets bereitstellt.

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        1. Hans

          sagt:

          Wer sein Boot schon Bösartigkeit bzw. Bosheit (Malizia) nennt, kann doch nicht ganz dicht sein. Oder man muss es als Exorzismus lesen.

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    3. Tom

      sagt:

      Einfach nur peinlich von dir

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