Der deutsche Vendee Globe Skipper Boris Herrmann macht längst keinen Hehl mehr daraus, dass er Ausflüge in den Mast hasst. Er bewältigte die Herausforderung, hält als nun Sechster den Anschluss an Platz vier, muss sich aber beeilen, um die nächste Winddrehung nicht zu verpassen.
Charlie Dalin hatte sich vor vier Tagen noch über die schöne Aussicht gefreut, die ihm nach einer kleineren Reparatur der Ausblick vom Masttopp (Video) gewährt. Dabei sieht es wirklich nicht schön aus, wie er den Kopf in einer Schlinge fixiert, um ihn auf 29 Metern Höhe nicht zu sehr pendeln zu lassen.
Boris Herrmann hat nun ein ähnliches Manöver absolviert, das er schon am Vortag in Aussicht stellte. Der Mantel des sogenannten Backstag-Deflektors war aufgerissen und musste genäht werden. Mit der Verstellung kann die Mastbiegung justiert und ein Gegenzug zum jeweiligen Vorstag-Ansatzpunkt der gewählten Fock generiert werden.
Laut Pifou Dargnies, technischer Leiter des Teams Malizia, gibt es bei den IMOCAs zwei Mast-Fixierungen für das Backstag. Die obere Backstagposition wird beim Segeln unter Gennaker und Code Zero durchgesetzt, die bis zum Masttopp reichen. Bei gesetzten J1.5, FRO, J2 oder J3 wird dagegen der Deflektor angezogen, um damit den Ansatzpunkt des nach hinten ziehenden Backstage weiter nach unten zu verlagern.
Das System wird vom Cockpit aus bedient und in der Mitte des Mastes eingehakt. Laut Dargnies führt man auf Höhe des J2-Vorstags eine Scheibe in den Mast ein, an der die Trimmeinrichtung jeweils stark reibt und abnutzt.
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