Heute Nacht zwischen 3 und 7 Uhr wird Charlie Dalin als Sieger der Vendée Globe auf der Ziellinie vor Les Sables d’Olonne erwartet. Er wird den Rekord von Armel le Cleac’h aus 2017 (74 Tagen, 3 Stunden und 35 Minuten) um zehn Tage unterbieten. Wie er das geschafft hat.
Designentscheidungen für Neubauten haben immer viel mit Spekulation zu tun. Das ist beim America’s Cup nicht anders als bei der Vendée Globe. Die Konstrukteure sehen sich die Bedingungen an, bei denen ihre Boote die beste Leistung bringen sollen und dann erdenken sie dafür die bestmögliche Lösung. Dabei gilt normalerweise: Ein auf Starkwind optimiertes Boot wird nicht bei Leichtwind gewinnen – und umgekehrt. Ein schnell segelndes Amwind-Design hat vermutlich Defizite vor dem Wind.
Es geht um den richtigen Kompromiss. Charlie Dalin scheint ihn gefunden zu haben. Boris Herrmann hatte noch vor der Regatta orakelt, dass der Franzose nicht auf das Treppchen kommt. Er sah dessen Design als problematisch für den Southern Ocean. Tatsächlich hatte er noch im Mai 2024 bei der Transat CIC im direkten Vergleich Charlie Dalin ganz alt aussehen lassen. Bei harten Vorwindbedingungen raste erst Richomme an ihm vorbei, dann Malizia. Kurz vor dem Ziel in New York zog auch noch Samantha Davies vorbei. Wie sollte Macif im Southern Ocean bestehen, wenn das Boot schon nicht auf dem Atlantik funktionierte?
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