Vendée Globe: Charlie Dalin kurz vor dem überlegenen Sieg – Wie viel Glück und Können ist dabei?

Es ist (fast) vollbracht

Heute Nacht zwischen 3 und 7 Uhr wird Charlie Dalin als Sieger der Vendée Globe auf der Ziellinie vor Les Sables d’Olonne erwartet. Er wird den Rekord von Armel le Cleac’h aus 2017 (74 Tagen, 3 Stunden und 35 Minuten) um zehn Tage unterbieten. Wie er das geschafft hat.

 

Designentscheidungen für Neubauten haben immer viel mit Spekulation zu tun. Das ist beim America’s Cup nicht anders als bei der Vendée Globe. Die Konstrukteure sehen sich die Bedingungen an, bei denen ihre Boote die beste Leistung bringen sollen und dann erdenken sie dafür die bestmögliche Lösung. Dabei gilt normalerweise: Ein auf Starkwind optimiertes Boot wird nicht bei Leichtwind gewinnen – und umgekehrt. Ein schnell segelndes Amwind-Design hat vermutlich Defizite vor dem Wind.

Charlie Dalin knapp 100 Meilen vor dem Ziel. © Olivier Blanchet / Alea

Es geht um den richtigen Kompromiss. Charlie Dalin scheint ihn gefunden zu haben. Boris Herrmann hatte noch vor der Regatta orakelt, dass der Franzose nicht auf das Treppchen kommt. Er sah dessen Design als problematisch für den Southern Ocean. Tatsächlich hatte er noch im Mai 2024  bei der Transat CIC im direkten Vergleich Charlie Dalin ganz alt aussehen lassen. Bei harten Vorwindbedingungen raste erst Richomme an ihm vorbei, dann Malizia. Kurz vor dem Ziel in New York zog auch noch Samantha Davies vorbei. Wie sollte Macif im Southern Ocean bestehen, wenn das Boot schon nicht auf dem Atlantik funktionierte?

Charlie Dalin auf den letzten Meilen zum Vendée Globe Sieg. © Macif

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16 Antworten zu „Vendée Globe: Charlie Dalin kurz vor dem überlegenen Sieg – Wie viel Glück und Können ist dabei?“

  1. hoffy

    sagt:

    Sportschau live 2700 aktive, englisches Vendee live 690. Französisch 24000.

    1. hoffy

      sagt:

      Ah nee, englisches Vendee 5K view. Die etwas spezielle YT-zählung hat mich verwirrt.

  2. hoffy

    sagt:

    Wenns einer verdient hat. Hammer.

  3. Lothar Schroll

    sagt:

    ich bin der Meinung Boris hat seine Sache gut gemacht, Respekt. Er ist unter den Top Ten . Für mich persönlich ist er der größte.

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    1. jorgo

      sagt:

      Hallo Lothar! Der Boris ist doch noch lange nicht im Ziel. Zumindest hängt er den eigenen Ansprüchen, welche er im Vorfeld selbst gesetzt hatte, etwas hinterher…. Das ist sicher bitter.

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    2. open60fan

      sagt:

      Wenn man bedenkt, daß grob die Hälfte der Flotte nur auf ankommen segelt, relativiert sich das mit den Top Ten doch sehr. In der Hälfte der rund 20 ambitionierteren Segler sieht Platz 10 schon nicht mehr so gut aus – Mittelfeld.

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    3. PL_arcticwolfsailing

      sagt:

      Warum ist er der Größte für dich? Woran machst du das fest?

  4. Jorgo

    sagt:

    Am Ende einer Regatta gewinnt der Sieger. Ich wüsste nicht dass ein Medienpreis ausgelobt worden ist?
    Ausserdem gilt auch da: The winner takes it all!

    Davon ab hat Dalin einfach nur perfekt gesegelt und kluge Entscheidungen getroffen. In diesem Fall über Glück zu spekulieren wird der Leistung nicht gerecht.
    Pech hatte er 2021, als er trotz Sieg nicht gewann.
    Der Mann ist einfach ein Extra-Klasse Segler und scheinbar dennoch bescheiden. Das hat Art!

  5. PL_arcticwolfsailing

    sagt:

    Alex Thomson ist ein Top Medienmensch. Dalin hat eigentlich auch die schon die letzte Ausgabe gewonnen. Daher mehr als verdient. Boris Hermann hat für mich aufgrund verschiedener Faktoren bisher das Optimum aus seiner Karriere herausgeholt ohne ein absoluter Topsegler zu sein Aber das Gesamtpaket reicht aus, um mit Segeln reich zu werden.Das ist natürlich toll für ihn

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  6. Headcrash

    sagt:

    Dalin hat in einem Interview zu der Transat CiC bezüglich seiner Performance mit einem Lächeln gesagt, er wäre nicht im Ansatz volles Risiko gegangen, um das Boot für die Vendée zu schonen. Bin nicht sicher, ob man vor diesem Hintergrund auf ein „nicht – funktionieren im Atlantik“ schließen kann.

  7. Marie Vanaarden

    sagt:

    Stimme zu! Würde mir auch mehr Berichte/Würdigung zumindest der ersten drei -und anderer -wünschen! Tolle Segler und Seglerinnen sind sie alle!

  8. breizh

    sagt:

    Entschuldigt lieber Stefan und Carsten aber wer behauptet, dass die Mitteilungen von Dalin nicht so emotional oder toll sind, wie von Boris, der möge sich sein letztes Video von heute (Montag) ansehen. Zu erst der französische Marineflieger (wahrscheinlich aus Lorient) und dann seine letzten Worten „… revoir la pointe de Penmarch de revoir les Glenan c‘est ca sent la maison“. Für jeden französischen Segler und nicht nur aus der Bretagne klingt das nicht nur nach einer Weltumseglung nach Heimat. Für eine Träne in seinen Augen sahen diese auch viel zu müde aus. Und vielleicht sind ja manche Franzosen unterkühlter als ein deutsches Nordlicht für den ja normalerweise Moin, Moin schon zu viel gesabbel ist.
    Jetzt noch an Groix und Belle Ile vorbei und nicht den Boris auf den letzten Meilen machen und er ist zum zweiten Mal der Schnellste.

    Auch würde ich mir jetzt mal einen kompletten Podcast wünschen, der die Leistung mindestens der Top 3 würdigt. Fachexpertise gibt es ja in der Runde.

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    1. Headcrash

      sagt:

      Ein Video macht noch keinen Sommer. Dalin ist ein Ausnahmesegler, aber ein miserabler Medienmensch. Zwischen Boris und allen anderen liegen Welten.

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      1. christian1968

        sagt:

        Das mag stimmen, aber wenn ich mich entscheiden müsste/dürfte/könnte, zwischen

        A. Ausnamesegler
        und
        B. Top Medienmensch

        Würde ich 1,2 Nanosekunden nachdenken und dann nicht B wählen 🙂

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        1. Headcrash

          sagt:

          Total ok. Leider hilft das dem Segeln nicht, um Aufmerksamkeit zu generieren. Und das hilft letztendlich auch den hinteren Rängen.

      2. breizh

        sagt:

        Stimmt zwischen Boris und Dalin liegen Welten. Boris ist gerade in die nördliche Hemisphäre zurückgekehrt, während der andere frische Croissants und Baguette zum Frühstück isst.

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