Vendée Globe: Clarisse Crémer in England – Wie sie mit Alex Thomson arbeitet

Punktlandung nach Achterbahnfahrt

Clarisse Crémer wurde in den vergangenen Jahren bejubelt, musste aber auch durch viele Tiefen gehen. Bremsen ließ sie sich nicht und sie scheint auch zu ihrer Frohnatur zurückgefunden zu haben.

Frauen sind im Hochsee-Segelsport nach wie vor eine Minderheit, dafür stehen jene Seglerinnen, denen es gelingt, sich in dieser Szene zu etablieren, rasch im Fokus der Aufmerksamkeit. Die Französin Clarisse Crémer (34) ist eine von ihnen – und ein Paradebeispiel dafür, welche zusätzlichen Hürden Frauen auf dem ohnehin schwierigen Weg nach oben nehmen müssen.

Wir erinnern uns: Crémer hatte an der Vendée Globe 2020/21 teilgenommen und diese als Zwölfte und beste von sechs angetretenen Frauen beendet. Schon im Vorfeld sammelte sie mit ihrer herzlichen, offenen Art Sympathiepunkte bei Fans in aller Welt, später gingen zahlreiche Videos, die sie während des Rennens an Bord drehte, viral und Crémer war in allen Fach-, aber auch vielen Publikumsmedien präsent. Anders gesagt: Crémer erwies sich als geborene Kommunikatorin und damit als Glücksfall für ihren Sponsor Banque Populaire.

Zurück in der Spur? Crémer scheint noch ein wenig skeptisch. © L’Occitaine

Möchte man meinen, doch im November 2022 wendete sich das Blatt: Die gebürtige Pariserin wurde Mutter – und von Banque Populaire doch glatt eiskalt im Stich gelassen. Aufgrund von Schwangerschaft und Entbindung habe Crémer nicht an den Qualifikationsregatten für die Vendée 2024 teilgenommen, hieß es im Jänner 2023, und daher müsse man sich von ihr trennen.

Hallo, geht’s noch? Es folgten eine emotionale Stellungnahme der geschassten Crémer, ein veritabler Shitstorm gegen das französische Geldinstitut – und schließlich ein Happy End à la Hollywood. In die Bresche sprang nämlich niemand geringerer als Alex Thomson, fünffacher Vendée-Veteran, zweifacher Vater und Meister des Segel-Marketings.

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1 Kommentare zu „Vendée Globe: Clarisse Crémer in England – Wie sie mit Alex Thomson arbeitet“

  1. Christian 1968 sagt:

    Clarisse kommt wirklich so dermaßen sympathisch rüber, dass es einfach nur schade ist, dass es nicht mehr solcher Frauen gibt. Sind wir doch mal ehrlich, bei der Vendee sind viele extrem gute Segler am Start, aber die meisten sind leider deutlich weniger gut darin, “uns” auf ihrer Reise mitzunehmen. Mal davon abgesehen, dass leider fast immer nur Englisch gesprochen wird, ist der “Unterhaltungswert” meist überschaubar.
    Und wenn ich dann denke, wessen Videos ich bei der letzten VG immer angeschaut habe, dann fallen mir Boris, Pip Hare und Boris.

    Also: Alles Gute Clarisse, Pip und Boris 🙂

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