Boris Herrmann ist genervt, dass er in der Vendée-Globe-Sturmnacht so zurückgefallen ist. Im Video erklärt er die Situation und flucht über die schlagenden Segel. Wo er die Meilen verloren hat.
„Der Sturm ist vorbei, und nun das. Schlagende Segel. Das ist nicht das glamouröse Segeln, auf das ich gehofft hatte.“ Boris Herrmann berichtet zerknirscht über den gestrigen Tag. Bravourös war er durch die brutale Nacht gekommen, in der Alex Thomson sogar über 50 Knoten gemessen hatte, aber dann führt ein kleiner taktischer Fehler zu einem großen Rückstand.
Dabei war es noch nicht einmal wirklich die Taktik, wie Herrmann erklärt. Nach der Wende auf Westkurs habe er einen großen Fehler gemacht. „Ich bin zu weit nach Westen gesegelt . Nach der Front blieb ich noch weiter hoch am Wind, weil ich zu viel Angst hatte, abzufallen. Es wehte immer noch mit 35 Knoten. Ich wäre sonst zu schnell geworden für die von vorne anrollenden Wellen.“
Dabei hatte Herrmann schon andere Bedingungen als Alex Thomson mit seiner Hugo Boss. Der war etwas weiter südlich fast parallel gewendet und bericht davon, im Sturm zwei Versuche benötigt zu haben, um durch den Wind zu kommen. Aber danach profitierte er wie auch der gleichauf liegende Mitfavorit Charlie Dalin sowie Kevin Escoffier von der stärkeren Südwind-Strömung die schließlich nach rechts drehte.
Herrmann verlor gut 70 Meilen auf Thomson, hat aber schon wieder zehn Meilen gut gemacht. Zum führenden Trio im Westen fehlen ihm fast 100 Meilen. Aber der angepeilte Top-Ten-Platz liegt locker noch in Reichweite. Die fünf vor ihm liegenden Nicht-Foiler greift er wieder an. Und auch die zuletzt immer auf Augenhöhe mit ihm segelnde Samantha Davies liegt nur 30 Meilen voraus.
Das Rennen ist noch lang und Boris ein Kämpfer. Seine erfrischenden, ehrlichen Berichte von Bord sind jetzt schon ein Höhepunkt dieser aktuellen Vendée Globe.
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