Vendée-Globe-Legende Marc Thiercelin: 2028 mit 64 Jahren auf einem Holz-IMOCA zur VG

Auf dem Holzweg!?

20 Jahre nach seiner letzten Teilnahme bei der Vendée Globe will Marc Thiercelin zum fünften Mal starten. Mit einem revolutionären, innovativen 60-Fußer unter der Verwendung von Holz, Bambus, Hanf und biobasierten Harzen. 70 Prozent CO2-Reduktion.

Der legendäre Marc Thiercelin (64) plant seine 5. Vendee Globe. © Marc Thiercelin

Es klingt wie ein Aprilscherz. 20 Jahre nach seiner letzten Teilnahme bei der Vendée Globe will es der französische Altmeister Marc Thiercelin noch einmal wissen. Im Alter von dann 68 Jahren möchte er seine fünfte Vendée Globe starten. Mit einem Neubau aus Holz. Meint er das ernst? Ist für ihn die Zeit stehen geblieben?

Von wegen. Der Franzose ist kein Traumzänzer oder Spinner, sondern ein Star der Szene. Sein Trackrecord umfasst Platz zwei bei der Vendée Globe 1996–1997 und vier 2000–2001. Danach musste er zweimal die VG aufgeben. Zwischendurch bestritt er das einhand Etappenrennen Around Alone und wurde hinter Giovanni Soldini einziger Finisher. Insgesamt soll er fast 400.000 Seemeilen auf den Weltmeeren zurückgelegt haben.

Planung des neuen Holz-IMOCA. © Greenscow

Zuletzt arbeitete erfolgreich selbständig als Redner und Berater und ist immer noch eine präsente Figur in der Szene. Auf diesem Netzwerk basiert sein Projekt, das er aktuell in der Öffentlichkeit vorstellt. Thiercelin will mit einem wettbewerbsfähigen, nachhaltigen und umweltfreundlichen IMOCA 2028 an den Start gehen. Sein Neubau soll einen technologischen Fortschritt verkörpern, indem er auf natürliche Materialien zurückgreift und gleichzeitig die Regeln der IMOCA-Klasse einhält.

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6 Antworten zu „Vendée-Globe-Legende Marc Thiercelin: 2028 mit 64 Jahren auf einem Holz-IMOCA zur VG“

  1. „Z“ – Zorro, der Rächer der Rechtschreibung . . .

    sagt:

    „Folke forewer!“

  2. jorgo

    sagt:

    Ich habe meine Olympia-Kampagne (470) schon 1981 aus eben diesen Gründen abgesagt und den schon damals für mich gefühlt eskalierenden verschwenderischen Resourcenverbrauch kritisiert. Stattdessen mich weiter aktiv politisch im Umweltschutz organisiert. Leider muss ich konstatieren, dass der Umweltverbrauch in der Zwischenzeit in (fast) allen Bereichen des Segelsports gigantisch explodiert ist.
    Jeder dennoch segelbegeisterte Mensch muss seinen Weg vor diesem Hintergrund finden …. .
    Dieses Greenwashing empfinde ich als zeitweise unerträgliche Lüge (natürlich auch in anderen Bereichen).
    Als positive Beispiele wie es möglich ist „das grosse Abenteuer“ dennoch mit moderatem Aufwand zu leben sei das „Golden Globe Race“, sowie das „Mini Globe Race“ angeführt.

    In diesem Zusammenhang komme ich auch nicht umhin die Protagonisten unserer besonders laut sprechenden „Umweltschutz“ Partei zu nennen, welche sehr wichtig und ausgiebig die „kleinen Luft-Taxis“ der Flugbereitschaft nutzen ( z.b. um Fussball live zu schauen). Andere Politiker fliegen durchaus Linie( wenn es denn sein m u s s.

    Das alles lässt den Bürger ratlos zurück 🤔🤨

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  3. BlackPearl

    sagt:

    Es gibt keinen umweltfreundlichen IMOCA, egal aus welchem Material und mit welcher Message. Auch Lichtgestalt BorisH hat einen massiven CO2 Footprint. Die umweltfreundlichste Rennyacht ist die, die nicht gebaut wird. Im Prinzip sind das alles gigantische Egotrips und die allermeisten Sponsoren überhaupt nicht nachhaltig oder darn interessiert. Das ist so wie es ist, aber michnervt das permanente Greenwashing, das auch der Segelreporter fleissig mitmacht.

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    1. smo

      sagt:

      Ist das wirklich so einfach? Ich gebe ihn mal die Antwort: Nein, ist es nicht.

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      1. BlackPearl

        sagt:

        Ich denke nicht dass es einfach ist.
        Aber die mediale Darstellung und damit die Wahrnehmung eines grossen Teils des Publikums ist „einfach“.
        Der CO2 footprint von Rennyachten und mehr noch von grossen Privatyachten steht den von Kreuzfahrtschiffen um wenig nach.
        Das ändert sich auch nicht wenn man eine „grüne“ Botschaft auf dem segel hat.
        Boris war kurz davor sein beschädigtes Foil abzusägen und zu versenken. Wo sind Pip Hares Mast und Segel? Wieviel CO2 wird verbraten, wenn bei einem normalen Transatlantikrennen ein 5-10-köpfiges Team über den Atlantik und zurückfliegt? etc etc. Es gibt Segler wie zB Adrien Hardy, die sich deshalb aus dem Rennzirkus ausgeklinkt haben.

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        1. scherni

          sagt:

          BlackPearl, ich stimme dir zu. Das Greenwashing geht mir auch auf den Keks und wer einmal die Müllberge bei Vakuuminfusion und Formenbau gesehen hat der kann hier auch nur zustimmen. Auch Recycling von Verbundmaterialien funktioniert eher schlecht, auch wenn Flachsfasern in einer Harzmatrix liegen. Da hilft es dann auch wenig, Messbojen über Bord zu werfen. Man sollte dies einfach nicht schönreden und es kritisch betrachten. Sinnvolle Weiterentwicklung ist sicher gut und es lassen sich sicherlich auch Verbesserungen erzielen, aber eine kritische Sichtweise ist einfach angebracht. Sicher ist die hier vorgestellte Bauweise eine bessere Alternative, aber mit Nachhaltigkeit hat es leider auch nichts zu tun.

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