+++ Vendee Globe Ticker +++

Schwerer Schlag für Sébastien Simon

Bei dieser Vendée Globe überschlagen sich die Ereignisse. Nicht alle eignen sich für längere Stories. Um den Überblick zu behalten, versuchen wir an dieser Stelle die wichtigsten Ereignisse auch in Kurzform darzustellen.

Dieser Beitrag zur Vendée Globe wird fortlaufend aktualisiert

08.12.– 18:30h: Der zweitplatzierte Sébastien Simon vermeldet auf seiner Groupe Dubreuil den Bruch seines Steuerbord-Foils. Bei rauen, aber eigentlich beherrschbaren Bedingungen – 25 Knoten aus Nordwest und 5 Meter Seegang aus West – krängte sein IMOCA plötzlich stark und fing an „plötzlich anfing, wild umherzuschlingern“. Simon sagt, habe danach sofort die Segel gefiert, um das Boot wieder unter Kontrolle zu bringen, merkte aber sofort, dass es nicht mehr wie gewohnt reagierte.

Simon bei seinem wilden Ritt im Southern Ocean, als er versucht dem Orkan zu entfliehen. © Sébastien Simon

„Mir wurde sehr schnell klar, dass es das Foil war. Ich ging an Deck, um nachzusehen, und das Steuerbord-Foil war am Knick, dem am stärksten gebogenen Teil, gebrochen.“ Nach einer ersten Inspektion konnte Simon bestätigen, dass es keine Kollateralschäden gab. Das Schiff sei noch in gutem Zustand und er setze das Rennen mit großer Entschlossenheit fort.

Das gebrochene Steuerbord-Foil auf der Groupe Dubreuil. © Sébastien Simon

In den letzten Tagen hatte sich Simon wie der Führende Charlie Dalin für einen risikoreichen südlichen Kurs um ein extremes Tief herum entschieden, war aber nicht so schnell wie Dalin und hatte mit deutlich härteren Bedingungen zu kämpfen. Seine Entscheidung schien sich strategisch zwar auszuzahlen, da er den Vorsprung zum Rest der Flotte auf gut 250 Meilen ausbauen konnte, aber nun scheint er die Quittung für das Risiko bekommen zu haben. Er liegt zwar immer noch mit 200 Meilen Vorsprung auf Rang zwei, wird aber durch das fehlende Foil auf einem Kurs mit Wind von Backbord große Leistungseinbußen hinnehmen müssen.

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62 Antworten zu „+++ Vendee Globe Ticker +++“

  1. PL_frikosail

    sagt:

    Jetzt ists passiert. Für Sebastien Simon hat sich der Husarenritt doch nicht rentiert. Wie es für ihn mit dem gebrochenen Steuerbord-Foil weitergeht ist fraglich.
    Es sah in den letzten 24 Stunden so aus dass er dort unten auch durchkommt.
    Charlie Dalin wird wohl morgen Abend den den Längengrad von Cape Leeuwin passieren.

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    1. Catsegler

      sagt:

      ….anscheinend ist Charlie besser durch den Orkan gekommen aber 5 m Welle mit 40 kmh zu durchpflügen ist fürs Material sicherlich nicht schonend. Mal sehen wie weit er noch kommt. Er berichtet zwar nichts in seinem Vid zu Schäden aber wer weiß schon was an Materialermüdung noch kommt ?

  2. Paul

    sagt:

    Mich würde nochmal interessieren warum Boris eine kleinere Garderobe wählt?
    Hat es was mit der üblichen Vorsicht zu tun oder hat hat Justine einfach ein paar mehr Segel dabei?
    Mit dem momentanen Setting und den Wetterverhältnissen kristallisiert sich heraus dass der Vorteil seines Boots kaum noch zum tragen kommt.

  3. Catsegler

    sagt:

    Sollte es so weiterlaufen wie in den letzten Stunden dann kann Boris tatsächlich Justine einholen-laut 19.00 Uhr Tracker trennen ihn nur noch 53 Sm von ihr. Das könnte Boris wenn er so weiter segelt in 5-8 Stunden der fall sein. Allerdings nimmt der Wind laut Windy etwas ab. Wir werden sehen….

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    1. Dino

      sagt:

      typisch Tagträumer, ………und Justine Mettraux wartet dann irgendwo auf ihn 🤣

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    2. Catsegler

      sagt:

      Meine Prognose war Flash, es fehlte der nötige Wind.
      Aber nun ( 19.00 Uhr /08.12) hat er sie eingeholt, der Kurs auf dem er sich momentan befindet zeigt gute Windverhältnisse für die nächsten 24 h laut Windy an. Jetzt gibt es ein Rennen im Rennen, kann sich Boris von der Frauengruppe absetzen?
      Die nächsten 24 Stunden werden das entscheiden!

  4. freestyler

    sagt:

    Moin! Woher bekommt ihr denn eigentlich immer diese Grafiken/Diagramme mit DTL & 24h-Speed vs Time? Danke schon mal für den Tipp!

    1. Catsegler

      sagt:

      @ freestyler
      Das findest du wenn du auf das Boot Klickst im Veende Tracker oder auf der Seite vom Team Malizia…

      1. freestyler

        sagt:

        @Catsegler
        Aaaah! Super danke!!
        Ich musste noch ein wenig suchen, aber dann fand ich es.
        Man muss dann beim Malizia Tracker unten rechts auf das Einstellungs- bzw. Zahnradsymbol gehen/klicken und dann in dem dortigen Menü unter „Tools“ den Button „Graphics“ aktivieren!
        Dann sieht man zunächst die Daten aller Boote und kann dann durch wählen eines bestimmten Bootes im linken Menü eben dessen Daten einzeln anschauen.

  5. Catsegler

    sagt:

    Liebe Mitforisten,
    noch läuft die Veende und erst am Schluss wird abgerechnet.
    Bei den beiden z.Z. Erstplatzierten wissen wir nicht was +20kn Speed bei 4-7 m Welle angerichtet haben, ich wundere mich das sie dieses Risiko eingehen, es warten ja noch einige Herausforderungen auf sie, auch Kap Horn ist niemals zu unterschätzen.
    Hätte Boris mehr Glück gehabt wäre er Vorne mit dabei, aber die Flaute in den Doldrums hat ihn viel Zeit und Weg gekostet.
    Momentan läuft seine Malizia doch sehr gut und wenn er das weiter so beherzigt und sein Material schonend bewegt dann landet er sicherlich auf einem ansehnlichen Platz am Ende.

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    1. PL_frikosail

      sagt:

      Dieser Auffassung kann ich mich voll und ganz anschließen. Ich bin gar nicht so unglücklich dass Boris wenn auch ungewollt nicht diesem Risiko der extremen Bedingungen ausgesetzt war.
      Man hat ja hier im Forum schon die Meinung vertreten das er zu weich ist und zu vorsichtig ist.
      Ich habe nicht vergessen wie froh und zustimmend die vorsichtigere Herangehensweise bei der letzten Vendee Globe beurteilt wurde. Sie hätte fast sogar zum Sieg geführt.
      Bosis ist eben nicht so eine Haudegen wie manche der französischen Draufgänger.
      Bin auch mal gespannt ob die Beiden an der Spitze unbeschadet aus ihrem Höllenritt davon kommen. Man hört ja bisher überhaupt nichts über irgendwelche Beeinträchtigungen von den Beiden. Charlie Dalin hat aber auch nicht die hohen Wellen wie Sebastien Simon abzureiten. Er scheint ein extrem optimales Routing einzuhalten gekonnt zu haben. Das ist sicher nicht nur Glück, sondern auch sehr viel Können und Erfahrung. Die Auguren wie Tim Kröger sind wohl eines besseren belehrt worden.
      Bei Boris hatte ich schon bei einem früheren Chat ich schon geäußert dass ich sein zu nördliches Routing nicht verstehe. Das hat sich dann auch als falsch herausgestellt.
      Ich habe aber keine Ahnung welche Wetterinformationen die Segler haben.
      Wenn dies die gleichen sind die wir auf dem Tracker bekommen dann kann ich z.B. die Risikoabwägung von Charlie Dalin nachverfolgen. Meine Prognosen die ich für mich so aus Hobby gemacht hatte sind voll eingetroffen. Ich weiss nicht wo der Tim Kröger seine Wetterprognose her hatte.

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      1. Greenpeace

        sagt:

        Die Franzosen wissen, dass Ihre Marine recht fix vor Ort ist wenn was schiefgeht. Vllt. sind sie von daher etwas risikofreudiger.
        Was mir allerdings Kopfzerbrechen bereitet ist (nur so am Rande), dass beide Monster-Tris inzwischen umgedreht sind weil sie auf „irgendetwas“ draufgefahren sind und die Anhänge beschädigt wurden. Evtl. eben auch auf Wale, Delfine, Schildkröten …. .
        Es gibt ja auch dieses Video von Kito de Pavant, wo er einen verletzten Wal in seinem Kielwasser seines Imoca filmt….
        Diese ganze Rekord-Bolzerei ist im Grunde Wahnsinn und „aus der Zeit gefallen“. Man fragt sich gerade in dieser Zeit, ob die Leute – speziell auch die Franzosen … aber auch Andere – eigentlich keinen sonstigen Probleme haben?

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        1. Catsegler

          sagt:

          Die „UFOs“ sind häufig auch Müll vom Weltweiten Schiffsverkehr, oder Geisternetze natürlich kann es auch zusammenstoße mit Meeresbewohnern kommen.
          Es ist schon Wahnsinn welche Geschwindigkeiten nur durch Wind erreichbar sind….

  6. open60fan

    sagt:

    Kommentar von dem „Professeur“ und ehemaligen VG Sieger M. Desjoyeaux zur Situation der Spitze und deren Verfolger „Die beiden Südländer könnten fast ein Drittel langsamer segeln als die Nordländer, ohne den Fortschritt in Richtung Osten zu verlieren!“ Auf diesen Vorteil werden sie zwar nicht unbedingt angewiesen sein, aber schöner Mitnahmeeffekt der Südroute.

    1. open60fan

      sagt:

      Ich glaube das Zitat wurde von Google falsch übersetzt. Müsste eher drei Knoten statt ein Drittel heissen.

      „Les 2 sudistes peuvent naviguer presque 3nds moins vite que les nordistes sans perdre en progression vers l’Est !“

  7. Paul Pohl

    sagt:

    Als Boris Fan bin ich mittlerweile sehr enttäuscht. Das seit Jahren geplante Konzept geht nicht wirklich auf. Der scheinbare Vorteil im Southern Ocean kommt nicht zum tragen. Dalin wiederum macht ein tolles Rennen. Sein Konzept geht voll auf. Im Atlantik Strecke machen und dann im Süden die richtigen Wettersysteme erwischen…
    Gleichzeitig habe ich das Gefühl dass Boris zu zögerlich, das Boot aus Vorsicht nicht ganz ausführt.
    Total nachvollziehbar, bedeutet dann aber auch dass man es mit Ach und Krach schafft mit den anderen mitzuhalten.
    Aber wie schon oft gesagt: erst mal selber machen, nicht so viel motzen. Alles Spekulationen…

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    1. pl_j.kuehl

      sagt:

      Naja, „verloren“ hat Boris Herrmann die Spitzengruppe bereits bei den Kanaren bzw. Kapverden – spätestens jedoch in den Doldrums. Da gab es einige unglückliche Routingentscheidungen. Aber so ist das eben im Segelsport. Einmal den Wind – das Wetter – nicht optimal eingeschätzt und das wars. Vielleicht war auch etwas Pech dabei.
      Auf keinen Fall würde ich von Fehler oder Misserfolg sprechen. Denn segeln und Wetterkarten lesen können die alle. Und zwar besser als mehr als die meisten von uns.

      Ist halt einfach dumm gelaufen. Jetzt gehts ums ankommen. Was allein schon ein Riesenerfolg ist.

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    2. Hackengast

      sagt:

      Vor 4 Jahren wurde Boris auch schon für sein vorsichtiges Segeln belächelt, als es dann mit einem heilen Boot in den Endspurt ging, zogen alle den Hut…

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    3. Lasse

      sagt:

      Ich glaube das Boot passt nicht zu Boris. Er ist einer der vorsichtigsten Segler und hat sich deshalb das stabilste Boot gebaut. Aber weil er so Vorsichtig ist fährt er die Vorteile nicht aus.
      Malizia Seaexplorer würde eher zu einem Alex Thomson oder jetzt auch Charlie passen, die immer viel Risiko gehen udn so von einem stabilen Boot für extreme Verhältnisse profitieren würde.
      Ich glaube nicht daas Boris, wenn er in Charlies position gewesen wäre dieselbe Route gewählt hätte.

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      1. Hackengast

        sagt:

        Ein stabiler Rumpf ist ja schön und gut, aber sie haben alle den gleichen Mast und er hält auch bei Boris auch nicht mehr aus als bei anderen…

  8. Catsegler

    sagt:

    „Wer nicht wagt der nicht Gewinnt“
    Charlie und Simon sind dem Orkan davon gesegelt . Charlie hat die klar bessere Position mit guten Winden und nur 3-4 m Welle, während sein Verfolger Simon sich in 5-6 m hohen Wellen vorgekämpft. Wahnsinn die beiden, haben volles Risiko gespielt
    zum Glück scheinen sie schneller als das Tief gewesen zu sein nun haben sie ihren Vorsprung ausgebaut.

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