Bei dieser Vendée Globe überschlagen sich die Ereignisse. Nicht alle eignen sich für längere Stories. Um den Überblick zu behalten, versuchen wir an dieser Stelle die wichtigsten Ereignisse auch in Kurzform darzustellen.
Dieser Beitrag zur Vendée Globe wird fortlaufend aktualisiert
23.12.– 12:45h: Clarisse Crémer macht gute Miene zum bösen Spiel. Fünf Tage musste sie Seite mit Samantha Davies im Pazifik kreuzen, wo sonst normalerweise starker Wind von hinten weht. Seit sie vor gut zehn Tagen noch neben Mettraux und Herrmann segelnd den Zug nach vorne verpasste, verlor sie gut 1500 Meilen zum deutschen Skipper und es gelingt ihr nicht so richtig, in Festtagsstimmung zu kommen.
Sie wolle daran glauben, dass sich bei der Vendée Globe über die gesamte Dauer Glück und Unglück ausgleichen. Aber eigentlich gebe es im Sport keine wirkliche Gerechtigkeit, „und im Segeln noch weniger“. Es sei ein bisschen traurig. „Es macht nicht sehr viel Spaß!
Aber sie sei ja nicht die Einzige, die derzeit gebeutelt werde. „Wenn ich sehe, was Tanguy und Benj Ferré widerfährt, oh la la. Die Ärmsten, sie werden sauer sein! Ich weiß nicht, was mit unserer Familie los ist, aber wir haben ein Problem mit den Zügen. Wir verpassen sie!“
Mit Musik versucht Clarissse Crémer gegen die aufkommende Tristesse anzugehen:
Im Großen und Ganzen habe sie die Situation verdaut. „Es belastet mich nicht den ganzen Tag. Andererseits bin ich schon ein bisschen genervt. Das Gefühl ist umso stärker, weil ich mich in meiner kleinen Gruppe mit Sam, Boris und Justine ein bisschen wie im siebten Himmel gefühlt habe.“
Tatsächlich geht es ihrem Mann Tanguy Le Turquais auch nicht besonders gut. Nach seinen massiven Reparaturarbeiten, die er erfolgreich bewältigte, verpasste er im Mittelfeld im Kampf um den schnellsten Nicht-Foiler den beschriebenen Zug nach vorne, den allein Jean le Cam erwischte.
Seine nördliche Option habe nicht funktioniert, erzählt Le Turquais. Der Wind sei um 20 Prozent leichter gewesen als die geladenen Wetter-Files versprochen hätten. Nun liegt er seit zwei Tagen in absoluter Flaute, ist langsamstes Boot der Flotte und kreuzt mühsam nach Süden. Drei Plätze hat er verloren.
„Es ist hart. Erst diese technischen Probleme, nun diese sportliche Frustration.“ Der Rückstand sei dabei viel schwerer zu verarbeiten als die Reparaturarbeiten. „Da bin ich ganz ehrlich.“
Story vom „langsamen Boot nach Melbourne“
23.12.– 10:25h: Pip Hare macht nach ihrem Mastbruch vor gut einer Woche Fortschritte auf ihrem Weg nach Melbourne, hat aber noch nicht einmal die Hälfte der Strecke zurückgelegt. Sie zeigt noch einmal sehr emotionale Bilder, die direkt nach dem Unglück entstanden, und beschreibt, wie sie danach die Reste des Riggs losgeworden ist und ihr Notrigg gebaut hat.
Der Wind hat auf Südwest gedreht und mit dem neu gebauten Trysegel freut sie sich über 100 absolvierte Meilen in 24 Stunden.
So hat Pip Hare ihr Notrigg gepimpt:
Segel im Wasser
22.12.– 12:45h: Sam Goodchild hat seine Fans mit einem Video erschreckt, auf dem zu sehen ist, wie sein Vorsegel im Wasser liegt. Es hat sich am Foil verfangen und droht von der Tragflügelspitze beschädigt zu werden. Aber der aktuell Zehntplatzierte beruhigt. Er habe es geschafft, das Tuch ohne Schäden wieder an Bord zu bekommen. Über die Gründe des Vorfalls spricht er nicht. Offenbar hat sich das Fallenschloss gelöst.
Link zum Vendée Globe Ticker Teil 4
–
Schreibe einen Kommentar