Vendée Globe Update: Fabrice Amedeo rüstet seinen IMOCA mit Foils von Alex Thomson nach

Der Schöne und das Biest

Der Franzose Fabrice Amedeo ist Politik-Journalist, studierter Philosoph, Werbegesicht und Vendée-Globe-Segler. Nun pimpt er seinen IMOCA mit speziellen Flügeln, die ihn weiter nach vorne tragen sollen.

Fabrice Amedeo hatte bisher ein unglückliches Händchen mit seinem IMOCA-Projekt. Bei der Vendée Globe drehte er schon nach 50 Meilen um, startete erneut und musste schließlich in Kapstadt aufgeben. Im Juli 2021 bei einem Törn mit Journalisten, denen er sein neues Öko-Projekt vorstellte, krachte er bei Quiberon so schwer auf einen Felsen, dass vier Personen ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Aber der 48-Jährige bleibt dran. Der Politik-Journalist, der sich bei der führende französischen Tageszeitung Figaro für das Segeln beurlauben lässt, rüstet auf. Er kündigt an, dass sein IMOCA seit Dezember überholt wird und dabei unter anderem deutlich kraftvollere Tragflächen erhält.

Sie stammen von keinem Geringeren als Alex Thomson und sollen für 400.000 Euro auf dem Markt gewesen sein. Der Brite hatte sie als zweites Paar für seinen IMOCA bauen lassen. Nun sind sie vom britischen Team für die französische Yacht Nexans – Art & Fenêtres angepasst worden.

Amedeo hatte den ursprünglich 2015  für den Italiener Andrea Mura gebauten IMOCA, der schließlich vom holländischen Drachensegler Pieter Hereema eher langsam um die Welt gesegelte wurde, mit der Zielsetzung erworben, bei der Vendée Globe glänzen zu können – auch wenn er zu den Kurzflüglern der Vorgänger-Generation zählte. Überraschenderweise wäre das sogar möglich gewesen, wie der Sieg von Yannik Bestaven und Rang drei von Louis Burton gezeigt hat.

So sieht der Vergleich der Flügel-Generationen aus. © Amedeo

Aber diese Erfolge hatten viel mit Wetterglück und technischen Problemen bei den Neubauten zu tun. Es ist klar, dass sich das bei der Vendée Globe 2024/25 nicht wiederholen wird. Ohne Flügel oder mit den kurzen Profilen ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen.

13 Neubauten

Amedeo rechnet in seiner Pressemitteilung vor, dass neben den acht Booten der Generation 2020 wohl 13 IMOCA-Neubauten an den Start gehen werden.

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Carsten Kemmling

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