Nach der zweiten Nacht bei der Vendée Globe macht Malizia langsam Boden gut auf die Spitze. Aber der Rückstand beträgt 80 Meilen. Welcher Schaden Boris Herrmann gebremst hat. Welcher Coup ihm gelingt.
Ja, dieses Rennen ist ein Marathon. Ausdauer spielt eine große Rolle. Andererseits ist es eben nicht wie beim Laufen. Man kann sich nicht seine Kraft einteilen. Man kann nicht erstmal ausschlafen, dann zum Schluss angreifen und die gesparte Energie nutzen, um alle überholen. Über die gesamte Strecke muss man aufmerksam sein. Ständig besteht die Gefahr, dass eine Gruppe das entscheidende Break schafft. Permanent ist es möglich den Anschluss zu verlieren.
Wenn der Rückstand zu sehr anwächst, können die führenden Boote in ein anderes Wettersystem geraten. Die Verfolger haben vielleicht nie wieder die Chance, auf der gesamten Reise um die Welt, diese Hürde zu überspringen. Insbesondere muss man bei der Vendée Globe am Eingang des Southern Ocean dran sein an der Spitze, wenn man vorne mitspielen will.
Denn anders als früher minimiert die nach Norden hochgezogene Eisgrenze den strategischen Spielraum. Die Passage zwischen den Kaps und der verbotenen Zone wird immer schmaler, weil im erwärmten Klima abbrechende Eisstücke immer weiter nördlich wandern. Man kann sich nicht flexibel vor eines der permanent anrauschenden Tiefdrucksysteme manövrieren, sondern muss meist nahe an die südliche Grenze segeln und darauf warten, was kommt.
Schreibe einen Kommentar